Die Angune (German Edition)
Welt kämpften.
Ganbold Gan'ka Zehnender erhielt eine Hundertschaft Söldner - zum größten Teil Mischlinge aus dem Grenzgebiet zu Akkadonien, aber auch vereinzelte Weißelfen und Dunkelalben - und sollte im Reich der Meneliden für Unruhe sorgen. Als erstes zog er gegen seine alte Sippe. Er stand da und schaute regungslos zu während seine Söldner die Sippe auslöschten, Mann für Mann, Frau für Frau und all die verhaßten Kinder. An der blutigen Leiche seiner Mutter ging er regungslos vorbei.
Dann zog sein Söldnertrupp gegen andere Sippen, während Handelskarawanen ihn mit besseren Waffen und besseren Rüstungen versorgten.
Schlußendlich landete ein Heer von Óroks an der Küste und vergrößerte sein Heer auf über 2.000 Krieger.
Jetzt war er kein Führer einer Hundertschaft mehr. Jetzt war er ein Heerführer, auch wenn sein Heer nur eine wilde Söldnertruppe war.
Und vor allem würde er bald sein eigenes Reich haben, denn nach den Kriegen würden ihm alle Ländereien der Menelidischen Tundra zufallen.
So war es abgemacht!
Die Mine Drachenfels würde an den Zwerg Silbermünze gehen, aber in der Tundra würde er, Ganbold Gan'ka Zehnender, alle Sippen zu seinen Untertanen machen.
Der Menelide schloß sein Auge und sog die frische Luft durch die gespreizten Nasenflügel ein. Die Aussicht auf ein eigenes Reich, auch wenn es nur d ie armselige Tundra war, war Balsam für seine geschundene Psyche.
Später würde er sich mit seinen Kriegern vielleicht auch moch etwas im Reich der Eiskönigin umsehen.
Aber noch war es nicht soweit. Bis dahin galt es ein schwi erigeres Problem zu lösen: die Grauelben!
G enauer gesagt die Drachenreiter der Lupisaner.
S eine Spione meldeten ihm immer wieder Erkundungsflüge der Drachenreiter.
Ganbold Gan'ka Zehnender atmete tief durch. Seit den Überfällen auf die Menelidensippen patrouillierten die Drachenreiter verstärkt über der Tundra und suchten nach ihm, und irgendwann war ein Aufeinandertreffen unausweichlich. Und diese mögliche Auseinandersetzung mit den Drachenreiter machte ihm Sorgen. Dann würden seine Fähigkeiten als Heerführer echt gefordert werden.
»Die Drachenreiter ...«, flüsterte er und schaute hoch in den Himmel.
Gan'ka Zehnender konnte weder lesen noch schreiben, aber einige seiner Weißelfen konnten es, und so hatte er diese Söldner nach Rinu'usala geschickt um in alten Schriftrollen nach Hinweisen auf Kämpfe gegen die Drachenreiter der Lupisaner zu forschen.
Vor 978 Sonnenumläufen waren die Dunkelalben und Grauelben - einst Verbündete im sogenannten Bruderkampf - aneinander geraten. Der Angriff der Dunkelalben mit zwei großen Heeren war eine blutige Angelegenheit geworden. Sie hatten fast 3.000 Krieger auf dem Feldzug verloren. Nach 20 Tagen des Kampfes war aus der Schlacht ein zäher Stellungskrieg geworden. Und eines Morgens waren die Drachenreiter einfach nicht mehr aufgetaucht.
Das war’s!
Die Dunkelalben hatten noch 7 Tage in ihren Stellungen ausgeharrt, aber die Drachenreiter waren nicht mehr angetreten.
Ganbold Gan'ka Zehnender starrte gedankenverloren in die Ferne.
Die Schriftrollen beschrieben wie die zwei Heere der Dunkelalben mit fast 12.000 Kriegern angerückt waren. Und die Drachenreiter waren - laut den Schriftrollen - zu zehnt gewesen.
Zehn Drachenreiter gegen 12.000 kampferprobte Krieger der Dunkelalben! Und denen war nichts anderes übriggeblieben als sich einzugraben. Am ersten Tag hatte der Kampf gerade mal drei Stunden gedauert bevor die Drachenreiter sich wieder zurückzogen.
So stand es in den Schriftrollen geschrieben.
Und in diesen drei Stunden des ersten Tages hatten die Dunkelalben fast 2.000 Krieger auf offenem Feld verloren.
Es war entsetzlich gewesen!
Fast alle Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Der Schreiber der Rollen vermerkte wie der fürchterliche Gestank verbrannten Fleisches ihm noch nach vielen Sonnenumläufen in der Nase saß.
Die Dunkelalben hatten die ganze Nacht über wie die Berserker gearbeitet um tiefe Schützengräben auszuheben. Und am Tag danach kamen die Drachenreiter zurück.
Und am Tag danach!
Und am übernächsten Tag!
Und jedesmal zogen sie sich nach drei Stunden wieder z urück.
Bis zum 20. Tag.
Am 21. Tag hatten die Dunkelalben vergeblich auf sie gewartet. Die Drachenreiter kamen nicht mehr zurück.
Die Schwarzelfen warteten noch weitere sieben Tage in i hren Stellungen ehe sie ihre Schützengräben verließen und sich nach Svartland zurückzogen um
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