Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
Vom Netzwerk:
Vorschläge unterbreitete, wie die Kräfte der Natur zu beeinflussen waren um das Unglück abzuwenden.
    Und der Raub der Klinge der Suri'ion war ein Unglück, ein schreckliches Unglück, das langfristig den Untergang seines Volkes bedeuten konnte. Die Grauelben erwarteten vom Hochschamanen, dass er die Geister um Hilfe bat, und dass er seinem Volk mitteilte, was zu tun war, um die Klinge wieder zu beschaffen.
    Damit ein Schamane die Geister beschwören konnte, um von ihnen Hilfe zu erbitten, musste er ganz bestimmte Beschwörungsformeln sprechen, deren Wirkungen mit rituellen Handlungen zu verstärken waren. Dazu gehörten das Verbrennen von Räucherwerk, das Schlagen monotoner Rhythmen auf der Schamanentrommel, das sich wiederholende Sprechen, Flüstern oder Singen von Mantras, aber auch das Fasten und Schwitzen als Seelenreinigung, und die Meditation.
    Bei der Seelenreinigung und bei der Meditation wurden manchmal mentale und spirituelle Energien freigesetzt, die zu einem höheren, höchst konzentrierten Bewusstseinszustand führten, und dem Schamanen die komplizierte Lösung von schwierigen Problemen erlaubten.
    Doch bis zum 40. Tag im 3. Sternenhaus hatte nichts gefruchtet. An jenem Tag hatte er auf Bitten der Drachenreiter einem zweiten Schwitzhüttenritual zugestimmt.
    Sie waren zu einer Höhle in der Flanke eines Vulkans g eflogen. Die Höhle lag über einer Lavaröhre und war durch einen kleinen Schacht im Boden mit der Lavaröhre verbunden. Wenn man in den Schacht schaute, sah man nicht nur den gelblichen, dünnflüssigen Lavastrom, man spürte auch die unglaubliche Hitze durch den Schacht emporstieg.
    Der Eingang zur Höhle wurde vollständig mit Decken und Fellen bedeckt und eine Eisenpfanne auf das Loch gelegt.
    Unter den Gesängen des Zeremonienmeisters wurden allerlei Kräuter in die Pfanne geworfen. Gelegentlich zischte das Wasser einer Kelle auf dem Metall und Dampfschwaden jagten empor. Nach einer Weile wurde der Zeremonienmeister von einem anderen abgelöst. Nur der Schamane durfte sich nicht rühren. Unablässig murmelte er seine Mantras. Die Hitze, die durch den Wasserdampf entstand, wurde unerträglich. Und kurz bevor Teldarmal'Elhap umkippte, hatte er seine Vision.
    Er sah das Gesicht einer schönen Frau.
    Es war eine Elfe.
    Der Wind spielte mit ihrem Haar, hob die langen Strähnen hoch und ließ sie herum tanzen.
    Es war rotes Haar!
    Und dann schenkte ihm die Frau ein Lächeln und übe rreichte ihm die Klinge der Suri'ion.
    Und dann war die Vision zu Ende. Der Hochschamane kippte um und der Zeremonienmeister zog ihn ins Freie an die frische Luft.
    Aber Teldarmal'Elhap verstand die Vision nicht!
    Er hatte eine Elfe mit rotem Haar gesehen, aber es gab ke ine Elfen die rotes Haar hatten. Dafür hatte er hinter der Elfe ganz deutlich die Umrisse der Festung Rassagard erkannt. Und dies ließ ihn zu der Schlussfolgerung kommen, dass er nach Rassagard reisen musse.
    Der Großmeister der Lupisaner musste auf der Drache nlehne nicht lange auf seinen Drachen warten. Den Flug von knapp 700 km würde er in einem Tag schaffen. Er würde rechtzeitig am 57. Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs in Rassagard sein.

Kapitel 2 5
    Vorbereitungen zum Krieg
    37. Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs
    G anbold Gan'ka Zehnender, der Arkan des Krieges stand am Bug des Zweiruderers und schaute auf das Festland, das sich mit jedem Ruderschlag näher heran schob. Die Küste der menelidischen Tundra stieg steil aus dem Meer empor und schwang sich sofort in luftige Höhen hinauf. Sie bestand aus unzähligen Buchten und Meeresarmen, die es dem Meer ermöglichten, stellenweise über Hunderte von Meilen tief ins Landesinnere vorzudringen.
    Der Rawe -Fjord, der die Mine Drachenfels mit der Zivilisation verband, war mit seinen 265 Meilen der längste Meeresarm. Niemand wusste genau woher der Name 'Rawe' kam, aber einige Gelehrten behaupteten, der Name sei einst wegen einer fehlerhaften Übermittlung des Wortes 'Rabe' entstanden. Zur Zeit der Urahnen soll der Fluss, der sich in den Meeresarm ergoss, "Rabenfluss" oder "Fluss der Raben" geheißen haben. Die steilen Felswände der Schlucht waren das bevorzugte Brutgebiet der Rotfußraben.
    Aber der Rawe -Fjord war nicht das Ziel von Zehnenders kleiner Flotte. Der Arkan des Krieges steuerte einen kleineren Meeresarm an, mit dem Namen Saraunen-Fjord. Dieser Fjord drang weiter nördlich ins Landesinnere vor. Dort, am Ende des Saraunen-Fjordes, wollte er landen und sich

Weitere Kostenlose Bücher