Die Angune (German Edition)
Säuglinge herstellte. Und bei einer Kräuterfrau aus dem Zeltlager konnte sie Stutenmilch kaufen, sowie zwei Phiolen mit in Keimöl eingelegte n Kräutern.
Nachdem die Zwerge die Karawane in Empfang geno mmen hatten, schlich sich Cornelia noch in der Dunkelheit der ersten Nacht aus dem Lager davon, ging in die Berge und rief Lea'Sidhe herbei. Diese Art des Abschieds war gemein und unpassend, aber Cornelia hatte einfach keine Lust auf langwierige Erklärungen, wohin sie gehen musste, und warum.
Es war eine ruhige Reise, die länger als erwartet dauern sol lte. Cornelia machte viele Pausen und ließ Lea'Sidhe oft in abgelegenen Tälern landen. Nach den stressigen Tagen in Rinu'usala genoss sie die Einsamkeit, sowie auch den Kontakt mit der kleinen Mah'shday. Das Kind schlief viel, aber wenn sie wach war und Cornelia das Kind anschaute und dabei die Augenbrauen hochzog und sinnlose Geräusche von sich gab, schenkte die kleine Mah'shday ihr ein Lächeln.
Am 56. Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs kam Rassagard in Sicht.
43. Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs
Der Meister der Schiften Calaele'en Obra Barkarië war ein bodenständiger Mann - im wahrsten Sinne des Wortes - denn er mochte das Fliegen nicht. Wenn er verreisen musste, zog er immer ein landbezogenes Fortbewegungsmittel vor - in diesem Fall ein vieräderiger Zweispänner der von Springern gezogen wurde.
Die Springer waren die bevorzugten Zugtiere der Weiße lfen. Die 1,50 Meter großen Sexapeden gehörten zu den Einhufern, doch - im Gegensatz zu anderen Einhufern - war die Anatomie ihrer Beine unterschiedlich. Die Beine der Hinterhand waren hoch und schlank und jene der Vorderhand etwas kürzer und dicker, wodurch der Rücken von der Kruppe zu den Schultern leicht nach vorne abfiel.
Mit den langen, schlanken Hinterbeinen konnte das Tier bei der Flucht weite Sprünge machen. benachteiligten es aber als Zugtier. Diesen Nachteil hatte die Natur durch ein doppe ltes Paar sehr kräftiger Vorderbeine mehr als wettgemacht. Die vier Vorderbeine gewährleisteten nicht nur eine sichere Landung bei weiten Sprüngen, sondern erlaubten auch eine große Kraftentfaltung beim Ziehen schwerer Lasten.
Die friedlichen Pflanzenfresser waren kräftig und schnell und deshalb ideale Zugtiere. Sie waren mit 65 km/h in der Maximalgeschwindigkeit zwar nicht so schnell wie die 90 km/h schnell rennenden Tumbaktuks, waren auf langer Di stanz aber viel ausdauernder und konnten es durchaus auf eine Tagesleistung von 240 bis 250 km erbringen.
Aber der Meister der Schiften war nicht in Eile und machte auf seiner 800 km/h langen Reise nach Rassagard an zahlre ichen Herbergen halt.
Dran'ja Do'ul Corón, die alte Maga reiste mit dem Meister nach Rassagard. Sie hatte ihn überzeugt, dass sie ihm auf seiner gefährlichen Mission möglicherweise behilflich sein könnte.
Die kleine Reisegesellschaft wurde vom Kutscher und vier bewaffneten Reitern vervollständigt. Das war ein Privileg, das alle Mitglieder des Ältestenrates genossen. Sie konnten eine bewaffnete Eskorte beantragen, um auf längeren Reisen vor Dieben und Räubern geschützt zu sein.
Es war in jeder Hinsicht eine angenehme Reise. Das Wetter war gut und Calaele'en genoss die anregenden Gespräche mit der Maga, die in ihrem kleinen, abgelegenen Waldhaus bei Siba anscheinend über eine überaus interessante Sammlung von alten Grimoiren und Schriftrollen verfügte. Mit diesem G esprächsthema hatte die Uri Dran'ja voll ins Schwarze getroffen und konnte Calaele'ens Aufmerksamkeit über viele Stunden fesseln.
Der Meister der Schiften seinerseits gab der Maga einen Überblick über die unterschiedlichen Abteilungen der riesigen Liberey des Ältestenrates, erwähnte einige Schriftrollen die von esoterischen und exoterischen Philosophen verfaßt worden waren, weckte ihr Interesse mit der Erwähnung alter Werke über die Wirkung längst verschwundener Kräuter und vergaß selbstverständlich nicht den großen, versiegelten Raum, in dem zahlreiche Werke von längst verstorbenen Magi und Hexern versteckt wurden.
Aber auch über die Geschehnisse der letzten Dekadome redeten sie, über die Warnung des Gnoms, wie ernst sie zu nehmen war, und über die zahlreichen Möglichkeiten, wie sie einen Anschlag auf Calaele'en verhindern konnten.
Ihr Weg führte sie zuerst in kurzen Etappen an den Ufern des Kymir entlang. Als sie nach 5 Tagen die Hügel der Ma'akuney endgültig hinter sich ließen, fuhren sie nach Sü dwesten,
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