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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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rführer bist, so habe ich noch nie etwas von dir gehört«, bemerkte der Drachenreiter.
    »Das ist gut so, ...«, antwortete Zehnender, »... denn die meisten Personen, die mir in der Schlacht begegnet sind, leben nicht mehr und können deshalb nichts mehr erzählen. Im Übrigen habe ich auch noch nie etwas vom Volk der Lupisaner gehört.»
    »Kein Volk, eine Bruderschaft! Die Lupisaner sind eine Bruderschaft. Wir wahren das Geheimnis des Drachenreitens.«
    Ganbold Gan'ka Zehnender ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Die Drachenreiter waren also eine Bruderschaft. Wie passte seine Gefangene da hinein?
    »Wenn du mir versprichst, dass deine Truppen aus diesem Land abziehen, das ihr als Land der Meneliden bezeichnet, ...«, fuhr der Grauelb fort, » ... dann biete ich dir und deinen Le uten freien Abzug.«
    »Danke für das Angebot, aber ich gedenke nicht es anz unehmen.«
    »Dann werden deine Leute und du hier und heute sterben.«
    »Das glaube ich nicht.«, sagte Ganbold Gan'ka Zehnender.
    »Was kannst du meinen Drachenreitern denn noch entg egen setzen!», sagte der Grauelb und zeigte auf eine der Wurfmaschinen. «Ich kenne deine Waffen jetzt!«
    Zehnender brauchte jetzt ein überzeugendes Argument.
    «Drachenreiter, glaubst du wirklich, du würdest alles kennen? Sage mir, wie viele Zelte hast du im Lager gezählt?»
    Als der Grauelbe nicht antwortete, fügte Ganbold Gan'ka Zehnender hinzu.
    «1200 Zelte! Glaubst du wirklich all unsere Waffen zu kennen? Gestern war ein schlechter Tag für dich, Drachenreiter. Du hast Zweidrittel deiner Drachen verloren. Wie viele Verluste verträgst du heute? Und wie viele morgen? Sage mir, wie viele Drachen gibt es in Wyvergard! Ihr werdet Hunderte von Sonnenumläufe brauchen um wieder zu dem zu werden was ihr einmal wart.«
    Ohne sich umzudrehen zeigte Zehnender mit dem Finger auf die ausgestellte Rüstung hinter ihm.
    »Es liegt nur an dir, Drachenreiter, wie viele Rüstungen wir noch aufstellen werden.«
    Nach den üblichen Angebereien wollte er die Unterredung in seinem Sinne drehen, und die Gefangene ins Spiel bringen.
    »Ich sehe nur eine einzige Rüstung, Menelide. Wo sind denn die anderen?«
    »Gebrochen, in Stücke gerissen, verbrannt! Was weiß ich? Dies war die einzige, die noch als Rüstung erkennbar war.«
    Wieder musterten sich die beiden ein paar Sekunden lang. Dann schaute der Drachenreiter auf die rote Rüstung die am Baumstamm baumelte.
    «Was ist mit dem Reiter geschehen?»
    Zehnender zögerte einen Moment und verengte die Augen ganz leicht. Jetzt kommen wir zum Hauptthema! Jetzt war die Zeit gekommen, um herauszufinden was seine Gefangene wert war.
    «Die Reiterin lebt noch!»
    Ganbold Gan'ka Zehnender glaube einen Anflug von Erleichterung in den Augen seines Gegenübers erkannt zu haben.
    ›Komm, Drachenreiter, sag es mir!‹.
    Sein Verstand arbeitete fieberhaft.
    ›Was ist sie? Wer ist sie? Deine Frau, dein Schützling, deine Tochter!‹
    «Ist sie ... verletzt?»
    Zehnender hob die Hand, und in der Distanz öffnete sich die Reihe seiner Krieger, die sich dort versammelt hatten. Auf zwei Krieger gestützt, humpelte seine Gefangene herbei.
    »Ein gebrochenes Bein und eine dicke Beule am Kopf. Hat sich zweimal übergeben in der Nacht. Der Arzt sagt, nichts worüber man sich Sorgen zu machen braucht. Auch das Bein wird wieder.«
    Der Drachenreiter schaute auf die junge Grauelbe während sie mühselig heran humpelte.
    »Der Dunkelalb Sunelag Alrumdat, mein Heeresarzt, ist ein wahrer Meister seines Fachs.«, beeilte sich Zehnender zu erklären.
    In der Zwischenzeit war die junge Frau bei ihnen ang ekommen. Noch immer funkelte sie Ganbold Gan'ka Zehnender böse an.
    ›Die Ähnlichkeit ist wirklich erstaunlich!‹, dachte dieser und schaute zwischen beiden hin und her.
    Dem Drachenreiter war der vergleichende Blick nicht entgangen und sagte leise und etwas bedrückt:
    »Meine ... Tochter, Daermonia!«
    Ihm entging auch nicht, dass der Menelide keine Reaktion zeigte. So, als hätte er die Antwort fast gewusst. Dann fügte der Schamane hinzu:
    »Was ist ihr Schicksal?«
    »Keine Ahnung! Das wissen nur die Götter!«
    »Sie ist deine Gefangene. Wirst du sie töten lassen?«
    »Nein, warum? Als sie abstürzte, haben die Götter entschieden, dass sie leben soll. Warum sollte ich mich dem Wille der Götter widersetzen? Sie ist frei und kann gehen wohin sie will.«
    »Ich danke dir! Was sind deine Forderungen?«
    »Geht nach Haus und haltet euch vom Land der

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