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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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lassen.
    Die Drachenreiter hatten den Jylta fast erreicht, aber die Gruppe teilte sich nicht auf wie gestern. Stattdessen ging der große Drache etwas tiefer und kreiste über der roten Rüstung der Grauelbe.
    Jetzt war Ganbold Gan'ka Zehnender hellwach. Seine A ugen pendelten aufgeregt zwischen dem Drachen und der zur Schau gestellten Rüstung hin und her.
    Dann flog der große Drache in Richtung Pass davon, machte eine Kurve und kam im tiefen Gleitflug zurück. Ganbold Gan'ka Zehnender dachte an das entsetzliche, schrille Zirpen und brüllte:
    »Fertig machen zum Angriff!«
    Die Cornisten an seiner Seite gaben den Befehl sofort we iter und der laute, durchdringende Ton der Cornua schallte über den Pass.
    Aber der Drache griff nicht an. Dicht über dem Boden stellte er seine Flügel quer, wurde etwas in die Höhe gehoben und fiel auf seine mächtigen Hinterbeine nieder.
    Der Drache war gelandet.
    Ganbold Gan'ka Zehnender sah, wie der Drachenreiter aus seinem Flugsattel glitt, zum Pfahl mit der Rüstung ging und in einiger Entfernung regungslos stehen blieb. Sein Reitdrache hatte sich auf die Ellenbogenkrallen seiner Flügel niederlassen und bewegte sich nicht. Nur das mit einer Keule bewehrte Schwanzende peitschte gelegentlich hin und her.
    Ganbold Gan'ka Zehnender gab dem Krieger neben ihm ein paar kurze Befehle, dann drückte er seinem Schreckenshorn beide Fersen an die Flanken, versammelte es am Zügel und ließ es antraben. Wenn Ganbold Gan'ka Zehnender bei den Elfen eines gelernt hatte, dann, wie man mit einem Reittier umging. Das Schreckenshorn trabte ganz kurz und fast auf der Stelle und bei jedem Schritt hob es die Füße hoch in die Höhe. Ganbold Gan'ka Zehnender ließ es im Paradetrab vorwärts tänzeln. Ruhig und gelassen, wie in Zeitlupe, trabte er zum Drachenreiter hinüber, obschon sein Herz ihm im Hals hämmerte.
    Als Zehnender merkte, dass das Schreckenshorn sich beim Anblick des Drachens nicht mehr auf die Befehle seines Re iters konzentrieren wollte, hielt er an und stieg ab. Da er es nirgendwo anbinden konnte, musste er die Zügel einfach zu Boden hängenlassen. Das Schreckenshorn hielt den mächtigen Kopf hoch oben und schaute mit großen Augen auf den Drachen, während der lange Schweif unentwegt hin und her peitschte. Nach ein paar beruhigenden Worten ließ Zehnender sein Reittier einfach stehen und ging zum Drachenreiter hinüber. Das Schreckenshorn bewegte sich nicht.
    Der Drachenreiter vom Volk der Grauelben, trug eine äh nliche Rüstung wie Zehnenders Gefangene. Nur, dass das dunkelbraune Leder seiner Rüstung nicht mehr glänzte, sondern voller Schrammen und Flecken war. Besonders an den Kanten war das Leder stellenweise aufgeraut, und ließ die beige, hellbraune Naturfarbe des Leders durchscheinen.
    ›Ihre Rüstung scheint neu zu sein!‹, dachte Zehnender. ›Vielleicht war dies ihre erste Schlacht!‹
    Der Drachenreiter musterte Ganbold Gan'ka Zehnender und stellte fest:
    »Dein Schreckenshorn gehorcht dir gut, Menelide! Der A nblick eines Drachen ist nicht nur für Elfen und Elben schwer zu ertragen.«
    Zehnender schaute am Grauelb vorbei auf seinen Drachen. In der Tat, dieses mächtige Tier sah wirklich hässlich und grausig aus. An den Wangen trug es zwei riesige Knochenpla tten, die mit lagen, dicken Dornen bewehrt waren und auf seiner Stirn wuchsen vier lange Hörner die Ganbold Gan'ka Zehnender auf 2 Schritt Länge einschätzte. Selbst das lange Maul war mit kleinen Dornen besetzt, die am Kinn aber deutlich länger waren als auf dem Nasenrücken. Am furchterregendsten aber waren seine bösen, goldgelb leuchtenden Augen mit der senkrechten Iris. Zehnender schaute in diese Augen und auf einmal hatte er das Gefühl, als würde seine Seele von den Augen aufgesaugt. Unwillkürlich schloss er kurz die Augen, um den Bann zu brechen.
    »Das ist der schönste Drache den ich je gesehen habe.«, konterte Zehnender ebenfalls mit einem Kompliment. Er hatte noch nie einen Drachen vorher gesehen.
    »Ich bin Teldarmal'Elhap, der Großmeister der Lupisaner.«, sagte der Grauelbe mit teilnahmsloser Stimme.
    ›Hochnäsig, unbeugsam und stolz!‹, versuchte sich Ze hnender die Adjektive der Grauelben in Erinnerung zu rufen.
    »Mein Name ist Ganbold Gan'ka Zehnender, oberster Heerführer des Rates der Arkanen.«, übertrieb der Menelide und versuchte den Grauelben abwertend anzuschauen.
    Beide musterten sich ein paar Sekunden lang.
    »Wenn du so mächtig bist, dass du ein hochgestellter Hee

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