Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
Vom Netzwerk:
doch Zweifel. Was war wenn an dieser Stelle im Wald wirklich nur ein Felsklotz stand und sie sich getäuscht hatte. Nein, sie musste diese Sache alleine überprüfen. Wenn sie wirklich gefabelt hatte, dann sollte es niemand erfahren. Das würde für immer ihr Geheimnis bleiben!
    Sie ging ins Internet und las alles was sie über Wölfe finden konnte.
    Da stand der Ratschlag, dass man sich geräuschvoll benehmen sollte - singen, rufen - , um einem Wolf die Gelegenheit zum Weglaufen zu geben.
    Eine Waffe?
    Eine Waffe mitzunehmen ging auch nicht. Erstens hatte Cornelia keine, und zweites konnte sie mit keiner Waffe umgehen.
    Letztendlich - so beschloss Cornelia - müsste ihr Verstand genügen um diesbezügliche Probleme zu lösen. Wenn sie das Tier nicht in die Enge trieb, hätte es auch keinen Grund sie anzugreifen. Immerhin war der Wolf schon einmal friedlich abgezogen. Ohnehin hatte sie nicht vor, die ganze Höhle zu erforschen. Sie wollte bloß vom Anfangsbereich einen Schnappschuss machen und wieder verschwinden.

    Sonntag, 22. Juni 2012
    Am folgenden Sonntag machte sich Cornelia wieder auf den Weg ins Ansenbachtal.
    Doch diesmal war sie nicht so entspannt wie das erste Mal. Schon als sie aus dem Auto stieg, begannen ihre Augen s uchend umherzuschweifen. Den ganzen Weg über bis zum Ziel suchte sie unaufhörlich die Gegend ab. Die Tatsache, dass Wölfe bis zu 70 oder 80 Kilometer in einer Nacht zurücklegen konnten, und ihr Wolf vielleicht schon Hunderte von Kilometern weit weg war, konnte sie nicht vollends beruhigen.
    Schließlich erreichte Cornelia die auf der Karte eingezeic hnete Stelle mit der archäologischen Fundstätte. Unschlüssig wartete sie fast eine Viertelstunde unten auf dem Wanderweg bevor sie den Abhang hochstieg um zu der Stelle zu gelangen wo die Höhle sein musste. Immer wieder rief sie irgendwelchen Unsinn in den Wald hinein, um dem Wolf ihre Anwesenheit zu verraten. Doch außer einigen Vögeln sah und hörte sie kein anderes Lebewesen.
    Und dann sah sie den Höhleneingang!
    Sie hatte doch recht gehabt!
    Es war eine Höhle und kein Felsblock!
    Wahrscheinlich waren diese faulen Säcke von der Polizei gar nicht hier gewesen, schoss es ihr bissig durch den Kopf. Für einen Moment genoss sie das Gefühl der Überlegenheit. Jetzt noch ein Beweisfoto, und dann könnte sie den Beamten ihre Meinung sagen!
    Cornelia legte ihren kleinen Rucksack ab, öffnete die Stec kschnalle und nahm eine Digitalkamera heraus. Kamera anschalten, überprüfen ob alles einsatzbereit ist, anvisieren, Schuss.
    Das Foto saß!
    Bevor sie weiterging, überprüfte sie die Aufnahme ob sie auch gelungen war. Bei seitlichem Gegenlicht und dem starken Kontrast war dies nicht selbstverständlich. Sie schaltete die Kamera in den Ansichtsmodus und rief das gemachte Foto auf.
    Dann schaute sie zum Höhleneingang hoch, und wieder zurück auf das Display ihrer Kamera.
    Unsicher blickte sie suchend nach rechts, nach links, und dann wieder auf die Kamera.
    Auf der Aufnahme war ein großer Felsblock zu sehen, in dem ein Durcheinander von verwitterten Einbuchtungen zu erkennen war.
    Mit zittrigen Händen löschte sie das Bild, ging wieder auf den Aufnahmemodus und starrte durch den Sucher während sich der ... Höhleneingang langsam ins Bild schob.
    Vorsichtig schaute sie an der Kamera vorbei auf den Hö hleneingang.
    Dann visierte sie das Ziel mit der Kamera an.
    Im Sucher war klar und deutlich der dunkle Höhleneingang zu erkennen. Langsam schob sich ihr Zeigefinger über den Auslöseknopf und drückte darauf. Das Display flackerte, und zeigte für ein paar Sekunden die gemachte Aufnahme.
    Es zeigte d en bewaldeten Abhang mit einem großen Felsblock drauf!
    Cornelia drehte sich um und sackte zu Boden.
    In ihrem Gesicht machte sich Ratlosigkeit breit. War sie jetzt doch übergeschnappt? Ging es ihr wie der alten Riedhmeyer, die man hier in der Schlucht fand und anschließend in eine Anstalt steckte?
    Für einen Moment wusste Cornelia nicht was Wirklichkeit war. Offensichtlich erkannte die Elektronik der Kamera etwas anderes als ihr Gehirn. Die Kamera zeichnete nur Einsen und Nullen auf. Sie interpretierte nicht, sie registrierte nur, und zwar den Lichteinfall der durch die Optik einfiel. Kühl, sac hlich und grausam nüchtern. Aber Cornelias Gehirn hatte ihr etwas anderes vorgegaukelt, etwas das gar nicht vorhanden war.
    Cornelia saß da und starrte in die Leere. Sie fuhr einen Po rsche, sie besaß eine 800.000 Euro teure Wohnung in

Weitere Kostenlose Bücher