Die Angune (German Edition)
Kampf dauerte die ganze Nacht, wobei der B egleitschutz der Karawane sich gut verteidigte und - wie schon mitgeteilt - bloß zwei Kämpfer verlor.«
Der ungeduldig wirkende Arkan des Adels machte eine wegscheuchende Handbewegung.
»Meine Sorge gilt vorrangig der Ware und keinen toten Kriegern! Arkan des Handels, sagt uns, gab es Verluste bei der Ware?«
»Nein, Arkan des Adels! Der Begleitschutz der Karawane bestand aus unerschrockenen Kriegern die bis zum Morge ngrauen kämpften. Dann zogen sich die Angreifer zurück. Dem Geleitschutz gelang es die Waffenlieferung zu sichern, und die Karawane konnte ordnungsgemäß weiterziehen.«
Dass seine Karawane auch Sklaven mit sich führte, verriet der Arkan des Handels nicht. Und dass es sich bei diesen s ogenannten wilden Barbaren bloß um einen einzelnen Waldläufer gehandelt hatte, wusste der Arkan des Handels selbst nicht. In der Botschaft, die der Ih'hsab verfasst hatte, und die dem Arkan des Handels mit einer Brieftaube zugetragen worden war, hatte der Karawanenführer dieses Detail nicht erwähnt.
»Gut! Das ist wichtig! Wie viele Tote gab es auf der Seite der Angreifer?«
»Keinen, soweit mir berichtet wurde.«
Für einen Moment wurde es still in der Säulenhalle. Die Arkane der Spiritualität brach das Schweigen als erste.
»Dieser Landweg erscheint mir lang und gefährlich. Sollte die nächste Fracht nicht über das Meer geliefert werden? Das Volk der Feinen besitzt erfahrene Fischer die mit der Seefahrt bestens vertraut sind, und deren Fischkutter sich vortrefflich für das Schmuggeln von Waffen eignen.«
»Ich stimme der Arkane der Spiritualität zu.«, meldete sich der Arkan der Magie zu Wort. Er war vom Volk der Dunke lalben. »Der Landweg ist in der Tat lang und gefährlich. Allerdings ist das Befahren der Meere noch gefährlicher. In den Fjorden im Süden haben zahlreiche Piratenboote ihre Ankerplätze. Die edle und von den Göttern gesegnete Arkane der Spiritualität befährt mit ihrem Schiff nur die Küsten des Tulanischen Meeres. Weiter unten im Süden aber, dort wo die Winde aus dem Reich der Eiskönigin heran jagen und heftige Stürme entfachen, dort wo die Drachenboote der Seeteufel Terror und Angst unter den Völkern der Küste verbreiten, dort würde ich keinen Fischkutter mit teuren Waffen aus Dun Morthor hinschicken.«
»Ich stimme dem Arkan der Magie zu!«, meldete sich der Arkan des Krieges zu Wort. »Der Landweg mag lang und g efährlich sein, aber er ist im Moment noch immer die bessere Wahl.«
»Der Arkan des Krieges hat recht.«, sagte der Arkan des Handels und griff damit wieder in die Beratungen ein.
»Gut!«, schloss der Arkan des Adels das Thema. »Ich teile auch diese Meinung! Damit bleibt es bei dem Landweg für die Karawanen. Ich danke dem Arkan des Handels für seinen Bericht, möchte ihn aber bitten, diesen erschwerenden Umständen für seine Karawanen in Zukunft Rechnung zu tragen, und sämtliche Mittel zur Anwendung zu bringen die er für angemessen hält, um solche Vorfälle zu vermeiden.«
Der Arkan des Adels schaute kurz in die Runde.
» Dann sollten wir jetzt unser weiteres Vorgehen besprechen. Mit dem Bestechungsversuch von ein paar Angestellten des Ratsgebäudes waren wir sehr erfolgreich. Meine Spione haben mir berichtet, dass das Gerücht die Runde macht, der Hochschamane der Grauelben könnte seine beiden Vertreter aus dem Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft zurückzuziehen, weil er eine Verletzung der Ethikregeln sieht. Damit wäre es uns gelungen den Ältestenrat in Verruf zu bringen und dessen Autorität entscheidend zu schwächen. Vielleicht können wir sogar dessen Auflösung herbeiführen. Aber dieser Schritt ist noch nicht vollzogen. Die beiden Ältesten der Grauelben sind noch nicht aus Rinu'usala abgereist, und gehen noch immer im Ratsgebäude ein und aus. Wir müssen etwas unternehmen um den Druck auf die Grauelben zu erhöhen, endlich Ernst mit ihrer Drohung zu machen. Ich möchte darum den hier versammelten Arkanen den Vorschlag unterbreiten, den Grauelben ihr größtes Kleinod zu rauben: die heilige Klinge der Suri'ion.«
»Edler Arkan!«
»Was? Die Klinge der Suri'ion!«
»Unmöglich! Das schafft keiner!«
Der Arkan des Adels hob die Hand und forderte Ruhe ein.
»Edle Arkane! Bitte! Beruhigt Euch! Lasst mich bitte ausr eden ohne mich zu unterbrechen, so wie es den Gepflogenheiten des Rates ziemt!«
Der Arkan des Adels schaute in die Runde.
»Danke! Hört zu, edle Arkane! Meine Spione
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