Die Angune (German Edition)
wussten mir zu berichten, dass die Klinge der Suri'ion wieder zum Einsatz kommen soll. Es sollen wieder neue Drachen gezähmt werden. Und dazu muss der geweihte Dolch seinen Schrein im Berg verlassen. Wenn wir ihn rauben, schwächen wir die Grauelben entscheidend, da sie nie wieder Drachen zähmen können. Und wenn der Raub so aussieht als hätten ihn die Weißelfen durchgeführt, dürfte dies den endgültigen Bruch zwischen beiden Völkern herbeiführen, und damit auch das Ende des Ältestenrates.«
»Das ist ein gewagter Plan! Wie soll der Raub denn vor sich gehen?«, meldete sich der Arkan des Handels zu Wort.
»Nun, eine solch heikle Angelegenheit muss mit der nötigen Vorsicht und viel Bedachtsamkeit eingeleitet werden. Und mir scheint niemand besser geeignet als eine meuchelnde Priesterin!«
Und mit diesen Worten schaute der Arkan des Adels die Arkane der Spiritualität an.
»Also! Arkan des Adels! Ich muss doch bitten! Einen solchen Ausdruck finde ich höchst unangebracht!«, protestierte die Arkane der Spiritualität.
»Ihr habt vollkommen Recht, edle Arkane der Spiritualität! Zu behaupten, dass die Priesterinnen der Undina fähig wären zu meucheln war wirklich zu dreist von mir. Bitte nehmt me ine demütigsten Entschuldigungen entgegen.«
Der Arkan des Adels deutete mit einer Kopfbewegung eine Verbeugung an, und die Arkane der Spiritualität antwortete mit einer gleichen Kopfbewegung als Zeichen, dass sie die Entschuldigung angenommen hatte.
»Da die Untergebenen der Arkane der Spiritualität also nicht in Frage kommen um eine solch heikle Aufgabe zu übernehmen möchte ich mich an die übrigen Mitglieder des Rates wenden.«
»Entschuldigung, edler Arkan des Adels. Ich habe nicht b ehauptet, dass es mir nicht möglich wäre diese Aufgabe durchführen zu lassen. Ich verwehre mich nur gegen die angewandte Wortwahl in Bezug auf meine Priesterinnen.«
»Gut! Dann gehe ich also davon aus, dass ihr Euch dieser Aufgabe annehmen werdet.«
»Selbstverständlich ist es mir eine große Ehre, meine besten Untergebenen mit dieser Obliegenheit zu betrauen. Sie werden kein Problem haben, sich als Weißelfen auszugeben und einen entsprechenden Verdacht in die Welt zu setzen.«
»Ausgezeichnet! Ich möchte der Arkane der Spiritualität für ihr selbstloses Angebot danken.«
Der Arkan des Adels wartete einen Moment, und schloss die Sitzung mit den Worten.
»Wenn keine Wortmeldung mehr ansteht ...«, er ließ seinen Blick kurz durch die Runde gehen, »... dann möchte ich dem Herrn dieser Säulenhalle für die selbstlose Zurverfügungste llung meine tiefste Dankbarkeit aussprechen. Und Euch, edle Arkane, möchte ich bitten den Raum in der abgemachten Verfahrensweise zu verlassen. Dieses Treffen ist beendet!«
Als erster stand der Arkan des Handels auf. Er war als let zter gekommen, und musste als erster gehen. Ihm folgten im Abstand von jeweils fünf Minuten die Arkanen des Krieges und der Spiritualität. Der Arkan der Magie und der Arkan des Adels verließen die Säulenhalle als letzte.
Als alle fort fahren schloss der Gnom im Gewand eines Ministranten alle Türen ab. Draußen in der Grotte verschmolz die kleine, verschleierte Tür wieder mit dem sie umgebenden Felsen.
Kapitel 6
Die Quanthedrale
Freitag, 20. Juni 2012
A ls die beiden Polizisten gegangen waren, schloss Cornelia die Wohnungstür und blieb im Flur stehen. Ratlosigkeit machte sich breit. Ganz deutlich hatte sie das Bild vor Augen wie der Wolf in diese Höhle hinein gegangen war. Und jetzt sollte sie eine Halluzination gehabt haben. Sie sollte einen schweren Felsblock mit einem Höhleneingang verwechselt haben?!
Sie schloss die Augen und schüttelte kurz den Kopf. Diese Sache musste sie unbedingt klären!
Es war Freitag. Am Sonntagmorgen würde sie wieder ins Silbergebirge fahren und die Höhle, beziehungsweise den Monolithen mit den Petroglyphen aufsuchen. Gleiche Zeit, gleiches Wetter, gleicher Ort.
Und wenn es diese Höhle wirklich gab - woran sie nicht zweifelte -, würde sie hineingehen und in der Höhle einige Bilder mit ihrem Fotoapparat machen.
Das Problem war nur dieser Wolf. Vielleicht lebte der Wolf in dieser Höhle und war nicht nur ein umherirrender Einze lgänger. Vielleicht hatte er Junge. Was, wenn er doch angriff um seine Jungen zu verteidigen?
Gedanklich spielte sie alle Möglichkeiten durch.
Sie könnte Andreas fragen, sie zu begleiten. Andreas war ein Kumpeltyp. Er würde sie nicht im Stich lassen. Aber dann kamen ihr
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