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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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fuhr herum und funkelte die Zwergenfrau an:
    »Und du hältst den Mund, Steinmade!«
    »Donnerwetter!«, sagte Cornelia bewundernd. »Das nenne ich ein Geschäft. Wenn das Palladinin zum Verkauf steht, würde ich ...«
    Cornelia blickte noch einmal nachdenklich auf den Wagen.
    »... 500 Goldthaler für die Ladung bieten!«
    »Was!«, rief der kleine Mann, und die Zwergenfrau starrte Cornelia nur sprachlos an.
    »Na gut! 750 Goldthaler ...«, legte Cornelia nach. »... falls mein erstes Angebot ungenügend war!«
    »He! Ho! Stopp! ...«
    Der kleine Mann keifte die Zwergenfrau an.
    »... Das ist meine Ladung! Das ist dir ja wohl klar!«
    »1.000 Goldthaler!«, bot Cornelia.
    »Halt das Maul!«, zischte der kleine Mann Cornelia an. »Und du, du sagst ihr gefälligst, dass ich das Palladinin b ekomme!«
    »1.250 Gold thaler!«, bot Cornelia.
    Der Händler Parzell vom Rosenberg wurde plötzlich ganz gelassen, schaute zu Cornelia hoch und sagte mit heimtück ischem Grinsen:
    »1.250 Gold thaler, heh? Das sind 6 Kilo Gold! 6,25 Kilo um genau zu sein. ...«
    Er musterte Cornelia von Kopf bis Fuß.
    »... Vielleicht möchtest du der hier anwesenden gnädigen Frau ...«
    Und bei diesen Worten machte der Kobold eine elegante, schwungvolle Handbewegung zur Zwergenfrau hinüber.
    »... kurz dein Gold zeigen. Nur damit sie sich überzeugen kann, dass du keine Hochstaplerin bist.«
    Cornelia schaute mit dem gleichen heimtückischen Grinsen auf den kleinen Mann hinunter und zuckte mit den Schultern.
    »1.500 Goldthaler!«
    Auf einmal herrschte Schweigen. Der Kobold schaute von der Zwergenfrau auf Cornelia und wieder zurück. Doch die blickte nur ganz unschuldig zur Seite.
    Der Kobold kniff die Augen zusammen und fixierte Cornelia mit bösem Blick.
    »1.600 Gold thaler!«
    › Jetzt sitzt du in der Falle, du Trottel!‹
    Cornelia tat ganz überrascht. Jetzt war es an ihr, den böse dreinblickenden Winzling zu fixieren. Sie tat so, als müsste sie den nächsten Schritt genau überlegen. Sie schaute noch einmal abwägend auf die Karre.
    »1.900 Goldthaler!«, sagte sie schließlich.
    »2.000 Gold thaler!«, keifte der Kobold und hieb mit seiner kleinen Faust auf einen nicht vorhandenen Tisch.
    Cornelia fuhr sich nachdenklich mit der Hand über den Mund, und sagte nach einer Weile.
    »Na gut! Ich gebe mich denn dem wohlgekleideten Herren geschlagen. Das Palladinin ...«
    Der Kobold schnitt Cornelia mit einer unhöflichen Beme rkung das Wort ab, und wandte sich an die Zwergenfrau:
    »Du! Los, schirre den Dukie an!«
    Doch die Zwergfrau blieb regungslos stehen und streckte die offene Hand aus.
    »Bah!«
    Mit einem abfälligen Ausdruck ging der Händler Parzell vom Rosenberg zu seinem riesigen Zugtier und kramte aus einer Ledertasche, die das Tier gut versteckt unter den langen Bauchhaaren hängen hatte, fünf Beutel hervor, die er auf den Boden fallenließ. Jeder Beutel beinhaltete 2 Kilogramm Goldmünzen und stellte für das kleine, dünne Männlein eine ziemliche Kraftanstrengung dar.
    Die Zwergenfrau manövrierte den Riesentroll rückwärts vor den Wagen und schirrte ihn an. Dann reichte sie dem K obold das Führungsseil, der in der Zwischenzeit auf seinen Reitstrauß geklettert war und aus luftiger Höhe auf die Zwergenfrau herunterblickte.
    »Melissinda Eisennagel! Wenn die Zeit gekommen ist für die nächsten Wintervorräte, dann sehen wir uns wieder!«, sagte das kleine Männlein mit den grünlichen Augen, fletschte bö sartig die Zähne und wippte warnend mit dem Zeigefinger. »Denk dran, und verwalte deinen Reichtum gut!«.
    Dann drehte er seinen Reitstrauß um. Der Riesentroll stemmte sich ins Geschirr und Holz und Eisen knirschten protestierend wegen der plötzlichen Belastung. Doch dann setzte sich die schwer beladene Karre mit leisen, quietschenden Geräuschen in Bewegung, und die kleine Karawane des Händlers Parzell vom Rosenberg war 10 Minuten später hinter der Anhöhe verschwunden.

    »Was hat er damit gemeint, mit der 'Zeit für die nächsten Wintervorräte'!«, fragte Cornelia.
    Die Zwergenfrau atmete tief durch und schwieg. Sie wusste nicht, ob sie sich wegen des unverhofften Geldsegens freuen sollte, oder ob sie sich wegen der unverhohlenen Drohung des Kobolds sorgen musste.
    »Parzell vom Rosenberg kauft uns nicht nur das Metall ab. Gelegentlich geben wir ihm auch Münzen, damit er uns bei seinem nächsten Besuch Waren aus der Stadt mitbringt.«
    »Eine Stadt? Hier in diesem Tal gibt es eine Stadt?«, fragte

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