Die Angune (German Edition)
Einzelschicksale entfaltet wurden. Aber nie Märchengeschichten oder Fantasy-Romane!
Und plötzlich fand sie sich in einer Gegend wieder, in der sie wie eine ... Fantasy-Figur aussah, und sich mit einem Zwerg unterhielt der in einer fremden Welt lebte.
Rotes Haar und spitze Ohren! Cornelia hasste rote Haare!
»Hallo!«
Cornelia schreckte aus ihren Gedanken hoch und schaute erstaunt auf die kleine Zwergenfrau neben ihr.
»Was?«
Melissinda Eisennagel, vom Clan der Steinbrecher, kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. Dann schaute sie wieder zu Cornelia hoch.
»Kann es sein, dass deine Probleme noch größer sind als unsere? Wir wissen zumindest wo wir herkommen, was wir waren und was wir jetzt sind. Aber du, mein Engel, du weißt nicht wo du herkommst, du weißt nicht wer du bist, und du weißt nicht wo du hin musst.«
Melissinda machte eine Pause und begutachtete Cornelia.
»Aber das ist alles kein Grund zur Sorge! Für meinen G eschmack bist du zu groß und zu dünn - lang und schmal wie ein zartes Schilfrohr. In der Mine bist du, fürwahr, nicht zu gebrauchen. Aber in den Augen der Elfen bist du eine Schönheit.«
Melissinda zeigte mit dem Finger auf Cornelia.
»Du musst nach Rinu'usala gehen, Mädchen! In die Elfenstadt! Dort findest du wahrscheinlich dein Schicksal.«
»Aber das sind 470 Meilen, hast du gesagt! Das schaffe ich nie im Leben!«
Melissinda zeigte mit dem Finger auf Cornelias Schenkel.
»Muskeln wie Zwergenstahl, habe ich dir gesagt! Kein Problem für eine wie dich! In gut zwei Dekadomen wirst du dort sein!«
Kapitel 11
Der Arkan der Magie
8. Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs
Sagramit Alzamki hörte, wie die gepanzerte Stahltür hinter ihm ins Schloss fiel.
Jetzt gab es kein Zurück mehr!
Der Dunkelalb schaute sich im kreisrunden Areal um. Acht Schritt hohe Wände aus dicken Steinquadern umgaben den sandbedeckten, ebenen Boden des Areals. Oben auf der Mauer war ein dreifacher Ring aus nadelspitzen Eisenstangen befestigt, der ein Entkommen oder einen Ausbruchsversuch über die Mauer hinweg vereiteln sollte. In der Mauer selbst befanden sich neben der kleinen Stahltür, durch die der Dunkelalb eingetreten war, noch acht weitere Rundbogen-Gittertore.
Die Steinquader der Mauer wiesen zahlreiche Beschädigu ngen auf. Mithril-Spitzen von Lanzen und Pfeilen hatten kleine Krater hinein gesprengt, und Schwerter aus unbezwingbarem Adamantium hatten lange Splitter heraus geschnitten und tiefe, gerade Furchen hinterlassen.
Sagramit Alzamki war immer etwas erregt wenn er hierher kam, denn dies war sein Leben.
Er war ein Assassine!
Die Assassinen bildeten im Heer der Dunkelalben eine kleine Kampfeinheit, die sich durch strenge Organisation und starken Zusammenhalt auszeichnete. Ihre Mitglieder waren bereit, den eigenen Tod billigend in Kauf zu nehmen, um eine Aufgabe erfolgreich zu erledigen. Und das regelmäßige Üben an den Waffen - so wie es Sagramit Alzamki für heute geplant hatte - gehörte zu den Selbstverständlichkeiten des Lebens das er gewählt hatte.
Sagramit Alzamki brauchte sich nicht an den violetten Lichtschein im sandigen Areal zu gewöhnen. Die Augen der unterirdisch lebenden Dunkelalben waren viel empfänglicher für kurzwelliges Licht, als die Augen der Kreaturen, die an der sonnendurchfluteten Oberfläche lebten.
Der Assassine überprüfte zuerst seine beiden Schwerter. Es waren zwei geschwungene und spitz zulaufende Ruthenier-Schwerter aus wertvollem Schweißverbundstahl. Die beiden Scheiden der Schwerter trug er über Kreuz auf dem Rücken.
Dann schüttelte er den Kopf. Die langen Strähnen seines feinen, hellgrauen Haares fielen glatt auf Brust und Rücken herab. Er fasste das Haar mit beiden Händen am Hinterkopf zusammen und legte eine reichverzierte silberne Haarspange an. Keine einzige Haarsträhne sollte ihn stören, und so machte er auch noch zwei Knoten in den Pferdeschwanz.
Der Dunkelalb hatte ein sehr charismatisches Gesicht. H ohe Wangenknochen betonten die dunkelumrandeten, Mandelaugen über denen eckige, hellgraue Augenbrauen thronten. Und die eingefallenen Wangen mit dem harten, kantigen Kinn standen im Gegensatz zu den weichgeformten, weiblichen Lippen.
Sagramit Alzamki war für elfische Begriffe ein Hüne mit muskulösen Armen und Schultern, und groben, schwieligen Händen.
Hatte Sagramit seine muskulösen Arme mit den mächtigen Schultern entblößt, so waren Brust und Oberschenkel von einer grauen Tunika aus
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