Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
Vom Netzwerk:
Audi, und wir fuhren davon. Ich drehte mich noch einmal zum Liberty Park um. Ernesto Ramirez blickte uns hinterher.

2
    Mit verquollenen Augen langte ich hinüber und verpasste dem Wecker einen ordentlichen Schlag. Mein Kopf sank zurück auf das Kissen, bis ich einen leichten Stoß in den Rippen spürte.
    »Es ist fünf, Liebling.«

    Ich rollte mich auf die Seite und linste zu meiner Frau Talia hoch, die hellwach und aufrecht im Bett saß.
    »Kannst du nicht schlafen?«, stöhnte ich. »Tut dein Rücken noch weh?« Ich schmiegte mich an ihren warmen Körper und strich mit der Hand über ihren schwangeren Bauch. Bis zum berechneten Geburtstermin waren es zwar noch zehn Tage, aber Dr. Waite meinte, es könne jederzeit so weit sein. »Beeil dich, Emily Jane. Daddys großer Prozess beginnt bald, und ich möchte vorher noch so viel wie möglich von dir mitkriegen … Hey, sie hat getreten.« Ich fuhr hoch. »Ich hab’s genau gespürt.«
    Emily Jane – wir hatten uns bereits auf diesen Namen geeinigt – machte sich einen Spaß daraus, immer nur für ihre Mutter zu treten und nie für mich.
    »Sie macht das schon seit über einer Stunde.« Talia fuhr mir mit der Hand durchs Haar. »Hast du überhaupt geschlafen?«
    »Ein paar Stunden.« Ich versuchte, den Almundo -Prozess so gut wie möglich vorzubereiten, bevor ich mir für Emily Jane eine Auszeit nahm. Der voraussichtliche Geburtstermin lag fünf Tage vor der Auswahl der Jury.
    Es gab alle möglichen guten Argumente, nicht unmittelbar vor Emilys Geburt als zweiter Anwalt im Almundo -Prozess zu fungieren. Doch es gab noch weitaus mehr Gründe, diese Aufgabe zu übernehmen. Angefangen damit: Jeder einzelne Partner bei Shaker, Riley und Flemming hätte ein lebenswichtiges Organ dafür geopfert, in meiner Position zu sein. Dieser Fall war, wenn er gut lief, der Startschuss zu einer glanzvollen Karriere. Außerdem bot sich dadurch die Chance, mit Paul Riley zusammenzuarbeiten, unserem Seniorpartner und – nach Aussagen der meisten Menschen, die etwas davon verstanden – dem besten Prozessanwalt der Stadt. Ich war neu
bei Shaker und Riley und im Anwaltsgeschäft überhaupt, als Hector Almundo in die Kanzlei spazierte und Paul engagierte, um von ihm in einem der größten Korruptionsfälle vertreten zu werden, den die Stadt je gesehen hatte. Keine Ahnung, was ich getan hatte, um Pauls Interesse zu wecken. Ich hatte vorher schon ein paar Projekte für ihn übernommen, aber nichts wirklich Großes. Vielleicht hatte er sich bei der Bezirksstaatsanwaltschaft nach mir erkundigt, wo ich meine ersten Gehversuche unternommen hatte, bevor ich in seiner Firma landete. Ich hatte keinen blassen Schimmer, und es war mir auch egal. Ich sagte ja zu Pauls Angebot, bevor er es noch richtig ausgesprochen hatte. Schließlich konnte ich ja schlecht ahnen, dass meine Frau und ich unser erstes Kind ausgerechnet dann erwarten würden, wenn der Prozess eröffnet wurde.
    Noch bevor ich zur Arbeit fuhr, wärmte ich ein paar Frühstückssandwichs in der Mikrowelle und brachte sie hoch zu Talia. Letzte Woche hätten diese Schinken-Ei-Toasts sie noch würgen lassen; diese Woche konnte sie ohne die Dinger nicht leben. »Ich vermisse meinen Kaffee«, erklärte sie. Sie hatte diesem Genussmittel völlig abgeschworen, obwohl der Arzt ihr versichert hatte, dass ein wenig Koffein hie und da nicht schadete. Doch es war unser erstes Kind, und Talia wollte keinerlei Risiko eingehen.
    Selbst völlig übermüdet und beständig von kleineren körperlichen Beschwerden heimgesucht, war meine Frau noch eine klassische italienische Schönheit. Ich wischte ihr ein paar feuchte Locken aus dem Gesicht, küsste erst ihre Stirn, dann ihre Nase, die Wangen und schließlich den warmen, weichen Mund. »Ich vermisse den Sex«, erklärte ich. »Aber vielleicht …«
    »Tut mir leid, Sportsfreund. Wenn du meine Brüste berührst,
dann schrei ich.« Sie zog meine Krawatte zurecht. »Komm nicht so spät nach Hause, ja?« Mit nicht so spät meinte sie, einige Zeit bevor sie zu Bett ging.
    »Und lass dein Handy eingeschaltet«, fügte sie hinzu.

3
    »Die Bänder, die Bänder und nochmals die Bänder«, sagte Paul Riley, der die Füße auf den Schreibtisch gelegt und seine Krawatte gelockert hatte. »Darum wird sich alles drehen. Hectors eigene Worte, aufgezeichnet auf Band.«
    »Und um Joey Espinoza«, fügte unser Ermittler Joel Lightner hinzu. Joey Espinoza war Senator Hector Almundos früherer Stabschef. Als die Bundesbehörden

Weitere Kostenlose Bücher