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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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aber am Ende wurden auch die beiden Gewerkschaftsbosse Gary Gardner und Rick Harmoning dabei beobachtet, wie sie beim Großen Geschworenengericht im Federal Building ein- und ausgingen.
    Natürlich hatte der Gouverneur mit einer Anklage gerechnet, und man munkelt, dass auch seine Anwälte versuchten,
etwas mit dem FBI auszuhandeln. Keine Ahnung, wie die ganze Affäre am Ende ausgehen wird.
    Charlie und Hector werden vermutlich den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen, da ich stark bezweifle, dass sie eine Mordklage abwenden können. Madison und Mac müssen vermutlich mit fünf und zehn Jahren rechnen. Und der Gouverneur? Vermutlich im oberen Bereich desselben Spektrums.
    Ich selbst werde vielleicht nie vor Gericht aussagen müssen. Gut möglich, dass die ganze Korruptionsaffäre über Strafminderungen gegen Schuldbekenntnisse abgewickelt wird, so dass es nie zu einem Prozess kommt. Vielleicht werde ich vor einem Bundesgericht im Mordprozess gegen Hector und Charlie aussagen müssen; aber meine Vermutung ist, dass diese Typen auch in dieser Hinsicht früher oder später einen Handel eingehen werden. Die Beweislage gegen sie ist erdrückend – und das sogar ohne meine Aussage –, ebenso wie die gegen die vier Schläger, die Greg auf dem Gewissen haben. Hector und Charlie sind erledigt.
    Frederico Hurtado – Kiko – ist ebenfalls erledigt, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Offensichtlich haben die Latin Lords beschlossen, dass er ein zu großes Risiko darstellt; vor allem angesichts des großen Interesses des FBI an seiner Person und seines eingehenden Wissens über die kriminellen Strukturen der Gang. Jemand hat ihm eine Kugel in den Schädel gejagt, ihn mit Benzin übergossen und ein Streichholz angezündet.
    Und ich? Ich bin einfach »Selbstständiger Anwalt A«. Die Zeitungen haben ein paar Recherchen über die Haftbefehle im März und die folgenden Anklagen angestellt, wobei sie die Identität aller Beteiligten ermittelten – »Lobbyist 1«,
»Regierungsbeamter D«, »Auftragnehmer des Staates 39« –, und auch in meinem Fall lagen sie richtig. Ich hab es weder zugegeben, noch irgendeine Stellungnahme dazu abgegeben; trotzdem wurde ich in ein paar Artikeln lobend erwähnt. Am Ende hat die US-Staatsanwaltschaft doch noch einen großen Helden aus mir gemacht.
    »Okay, alter Kumpel.«
    Ich drehte mich um. Shauna war bereits in ihren Mantel geschlüpft. Ein Blick genügte, und sie wusste, dass ich noch nicht bereit war zu gehen. Sie trat zu mir und fasste mich am Arm.
    »Bist du okay?«, fragte sie. Ihre Augen wanderten zu dem Sims im Wohnzimmer, zu der gerahmten Fotografie von Talia, auf der sie im Krankenhaus Emily Jane in den Armen hielt. Es war der letzte persönliche Gegenstand im Haus.
    Sie nahm den Rahmen und reichte ihn mir. »Sie werden immer bei dir sein, richtig? Das werden sie, Jason. Wo immer du hingehst. Das hier ist nur ein Haus.«
    Ich versuchte zu lächeln. Ich fand keine Worte.
    »Ich warte im Wagen«, sagte sie und entfernte sich von mir. »Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.«
    Ich holte tief Luft. »Nein, ist schon okay. Ich bin so weit.«
    Ich nahm Shaunas Hand und verließ das Stadthaus, den Bilderrahmen fest an meine Brust gedrückt.

Danksagung
    Ich wage mich beim Schreiben nie allzu weit in das Gebiet bundespolizeilicher Ermittlungen vor, ohne einen meiner besten Freunde – und einen der besten unter den mir bekannten Anwälten – zu konsultieren: Dan Collins, Stellvertretender US-Staatsanwalt in Chicago. Dan half mir, die Grundlagen einer verdeckten Ermittlung des FBI in den Jahren 2007-2008 zu verstehen. Er hat diesen Text vor der Veröffentlichung nicht mehr gelesen, also bin ich für alle eventuellen Fehler und Irrtümer allein verantwortlich.
    Meine Kenntnisse über die Abhörmaßnahmen und die Überwachungstechnologie verdanke ich den Stellungnahmen des ehemaligen US-Staatsanwalts John Scully bei den Repräsentantenhaus-Anhörungen über das Amtsenthebungsverfahren von Gouverneur Rod Blagojevich sowie seinen Aussagen beim anschließenden Amtsenthebungsprozess des Senats. Es ist manchmal beängstigend, zu was das FBI in der Lage ist; andererseits ist es beruhigend zu wissen, wie viele juristische Hürden und Kontrollinstanzen sie zuvor überwinden müssen.
    Mein guter Freund Matt Stennes, ein ehemaliger Bundesanwalt, hat mir Einsichten in die Ermittlungen bei politischen Korruptionsfällen gewährt und mir geduldig alle meine Fragen beantwortet. Auch hier sind alle

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