Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
Vom Netzwerk:
konnte mir eine kleine Auszeit nehmen, um mit ihr zusammen zu sein, wenigstens für kurze Zeit. Mr McKinneys Büro lief uns nicht davon. Und ich hasste es, die schreckliche Freundin zu sein, von der ich wusste, dass ich sie gewesen war. » Klar«, sagte ich und lächelte. » Natürlich! Ich lasse dich auf deiner ersten Highschool-Party nicht allein.«
    Auf ihrem Gesicht erschien ein ehrliches, glückliches Lächeln. Sie trat neben mich und hakte sich bei mir ein, Ellbogen an Ellbogen. » Dann lassen wir es jetzt mal krachen oder was auch immer man hier macht.«
    So zogen wir los, ein paar klare Außenseiter, die hocherhobenen Hauptes die Verandatreppen emporstiegen. Es brauchte nur einen giftigen Blick von Megan, und die Jugendlichen, die vor der Tür herumstanden, machten uns Platz. Drinnen war es nicht so überfüllt, wie ich gedacht hatte, doch andererseits war Daltons Zuhause unglaublich weitläufig, und es gab genügend Winkel und Ecken, in die Teenager sich zurückziehen konnten. Von der Decke der Eingangshalle hing ein handgemaltes Banner, auf dem stand: WILLKOMMEN ZU HAUSE , DALTON ! Darunter lümmelten ein paar Schüler auf den mit Teppich ausgelegten Stufen zum zweiten Stock. Andere hatten es sich im Wohnbereich auf den Plüschsofas bequem gemacht, und ein paar Mädchen saßen auf einer Zweisitzer-Couch um Max, den goldfarbenen Labrador, herum und überschütteten ihn mit allen erdenklichen Streicheleinheiten, die sich ein Hund nur wünschen konnte. Eine Gruppe hatte sich um den Esszimmertisch herum versammelt und spielte irgendein Spiel. In der hinteren Zimmerecke, neben dem riesigen offenen Kamin, war ein Schlagzeug aufgebaut worden. Daneben standen zwei Typen, die ich kannte.
    » Hey, die Bubonic Teutonics«, sagte ich mit erhobener Stimme zu Megan, damit sie mich in dem ganzen Getöse verstehen konnte. » Du hast sie überredet zu kommen.«
    » Das war nicht schwer«, entgegnete Megan. » Dalton hat ihre Kontaktdaten an die Cheerleaderinnen weitergegeben, und die haben seinen Dad davon überzeugt, ihnen ein paar Hunderter zu zahlen, damit sie heute hier spielen.«
    Ich warf Megan einen Blick zu. » Die Cheerleaderinnen haben das gemacht? Warum?«
    Megan rollte mit den Augen. » Sie haben ein Foto von Jared gegoogelt.«
    Ich schaute wieder zum anderen Ende des Zimmers und sah ihn dort hinter seinem Schlagzeug stehen: Deputy Jared, tagsüber Polizist, abends Schlagzeuger in einer Garagenband. Ich konnte es den Cheerleaderinnen nicht verdenken – schlank, doch durchtrainiert, braun gebrannt und mit honigblondem Haar, das sich an den Enden lockte, sah er im Grunde genommen wie ein männliches Model aus. Als er mich sah, lächelte er und entblößte seine perfekten, weißen Zähne. Er winkte uns zu.
    Megan seufzte. » Was will er denn?«
    » Er hat wirklich viel für mich getan«, flüsterte ich. Sie quittierte meine Bemerkung mit einem Blick, also sagte ich: » Ich meine, er hat mir bei dem, was ich letzte Woche durchmachen musste, geholfen.«
    » Ähm, okay«, erwiderte Megan. » Du meinst in dem Klub, als … du weißt schon?«
    » Ja.« Ich zerrte sie am Arm. » Lass uns hallo sagen. Ich meine, sieh dich mal um – die ganzen Mädchen hier werden total eifersüchtig sein.«
    » Zurzeit bist du ganz schön dreist«, sagte Megan. » Das ist schräg.«
    Um die Treppe herum und auf den Sofas kauerten mehr als ein paar Teenagerinnen zusammen. In einer Hand hielten sie jeweils eine Tasse, hinter der anderen, vorgehaltenen Hand kicherten sie. Ihre Blicke schossen ganz klar in Richtung der Schlagzeugerseite des Bubonic-Teutonics-Duos.
    Megan grinste beim Anblick ihrer lüsternen Blicke. » Klingt eigentlich ganz lustig.«
    Noch immer Arm in Arm betraten Megan und ich den Raum und gingen in Richtung Schlagzeug. Megans Bruder Lucas war auch da. Er war genauso groß, spindeldürr und blass wie Megan. Sein weißblondes Haar war zu Zacken gegelt, und die Haarspitzen hatte er sich im Blauton des Kool-Aid-Getränkepulvers gefärbt. Er fuchtelte an seiner Gitarre herum und beugte sich über einen Lautsprecher, ohne uns zu beachten.
    » Hey, Emily Webb«, sagte Jared von seinem Platz hinter dem Schlagzeug aus, als wir näher kamen. Er hielt seine Stöcke mit beiden Händen hoch und trommelte dann leise im Rhythmus vor sich hin, während er darauf wartete, dass sein Bandkollege damit fertig wurde, sein Instrument zu stimmen.
    » Hey«, erwiderte ich.
    » Perfekt«, murmelte Megan, während sie über die Schulter hinweg

Weitere Kostenlose Bücher