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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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sprang Spencer auf und stellte den Schreibtischstuhl genau so hin, wie wir ihn vorgefunden hatten.
    » Hast du all unsere Spuren verwischt, Tom Cruise?«, fragte ich ihn.
    Er rollte mit den Augen. » Natürlich. Hier.« Er kam auf mich zu und hängte mir den USB -Stick an dem Schlüsselband um. » Den behältst du. Ich behalte den anderen. Mein Programm zeichnet automatisch alle Systemchecks und Passwörter auf, wenn es einmal läuft. Wenn also einem von uns etwas passiert, haben wir entweder noch einmal die Möglichkeit, uns die Informationen wiederzubeschaffen, oder du hast sie ohnehin schon.«
    » Kluger Junge«, sagte ich und steckte mir den Stick unter mein Oberteil. » Es wird uns aber nichts passieren.«
    » Natürlich nicht, zum Teufel noch mal«, sagte Dalton. Er legte mir die Arme um die Schulter, lehnte sich gegen mich und grinste Spencer an. » Gestern Abend hatte sie einen Typen im Würgegriff. Das war knallhart, Mann.«
    Spencer seufzte. » Ich weiß, was sie kann, Dalton. Ich war dabei, als wir Dr. Elliott überwältigt haben.« Zu mir gewandt sagte er: » Wir sollten jetzt gehen. Die Verwandlung in einen Wolf setzt für gewöhnlich zwei Stunden, siebenunddreißig Minuten und vierzehn Sekunden nach der Anfangsphase ein.«
    » Tja, das war präzise«, sagte ich und entzog mich Daltons Klammergriff.
    Spencer zuckte mit den Schultern. » Ich habe den Durchschnittswert verwendet, basierend auf den Nächten, in denen ich mich komplett verwandelt habe.«
    » Gut zu wissen. Mir nach.«
    Wir gingen aus dem Büro und ließen die Tür mit einem weiteren dumpfen Geräusch hinter uns ins Schloss fallen. Den Kopf hoch und die Schultern zurück übernahm ich, gefolgt von meinen beiden Soldaten, die Führung durch den Korridor. Soldaten! Haha. Ich fühlte mich wie die Anführerin einer Art hypertrainierten Spezialeinheit. Je näher wir dem Ende des Korridors kamen, umso lauter wurden die Partygäste. Ich konnte hören, dass die Bubonic Teutonics im Wohnbereich noch immer ihren Alternativrock spielten, unterlegt von einem gelegentlichen aufgeregten Bellen von Max sowie den Jubelrufen der bewundernden Menge. Noch näher waren uns jedoch die Videospieler, die tödliche Schüsse mit einem Johlen quittierten. Kurz bevor wir um die Ecke biegen und durch die Eingangstür verschwinden konnten, tauchte, von hinten angestrahlt, die Silhouette von vier Mädchen auf. Ich brauchte einen Moment, um mir darüber klar zu werden, dass es sich dabei um Nikki Tate handelte, wie immer flankiert von den Delgado-Drillingen. Nikki und Amy hatten beide die Arme verschränkt. Brittany, die Schwester mit dem meisten Make-up und dem ausgeprägtesten Schlampenlook, betrachtete ihre Fingernägel. Casey Delgado, die neben ihr stand, verbarg die Arme hinter dem Rücken. Ihr Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Die Gefühle von Nikki und Amy hingegen standen auf jeder einzelnen ihrer Poren geschrieben. Es nervte mich, wie diese Mädchen stets auftauchten und mich finster anstarrten. Und zwar gewaltig.
    » Dalton«, sagte Nikki kühl. » Ich habe den ganzen Abend nach dir gesucht. Das soll eigentlich deine Party sein, und wir haben für dich einen Kuchen liefern lassen. Nun warten wir darauf, dass du auftauchst, um ihn auszuteilen, und all die Leute, die hierhergekommen sind, um mit dir zu feiern, auch wirklich zu schätzen weißt.«
    Dalton knurrte hinter mir.
    Ich trat einen Schritt nach vorn und verschränkte die Arme, um mich Nikkis Haltung anzupassen. » Hi, Nik.«
    Sie schaute an mir vorbei zu Dalton und war merklich eingeschnappt.
    Ich schnippte mit den Fingern, und erstaunt schaute sie mich endlich an. » Ja, hi. Dalton, Spencer und ich sind beschäftigt. Mit … diversen Projekten. Und es hört sich so an, als hätten alle auch ohne ihren Ehrengast jede Menge Spaß. Wenn du uns also einfach vorbeilassen würdest.« Ich machte mich daran, an Nikki vorbeizugehen, aber Amy stellte sich neben sie und versperrte mir den Weg.
    » Was hast du denn für ein Benehmen, du Schlampe?«, schleuderte sie mir entgegen.
    » Also mal im Ernst«, murmelte Brittany und betrachtete jetzt die Fingernägel ihrer anderen Hand.
    Nikki war inzwischen rot angelaufen. Sie nahm die Arme herunter und ballte ihre Hände zu Fäusten. Ihre Unterlippe zitterte. Ich hatte sie noch nie so wütend gesehen. » Ich verstehe dich nicht, Emily Webb«, sagte sie. » Da sprichst du jahrelang mit niemandem ein Wort und dann beschließt du plötzlich, dass du dich ab jetzt mit

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