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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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aufgehalten hattest, als ich die Beute vor Augen hatte – die Wachen, meine ich. Wenn die Schattenmänner nicht aufgetaucht wären, hätte ich es getan.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich ließ die Hände sinken und sackte zurück, um mich hinzusetzen.
    » Jetzt hasst du mich«, sagte Dalton.
    » Nein«, entgegnete ich schnell, viel zu schnell. Ich bin mir sicher, dass meine Stimme obendrein noch schrill klang. Gut gelogen, Emily. » Nein«, sagte ich erneut, diesmal ruhiger. » Ich habe nur Angst um dich. Um uns alle. Bei allem, was passiert ist, müssen wir mit einer Menge fertigwerden.«
    Er fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes Haar und sah mich wieder an. » Hey, und hat Nikki nicht irgendwie übersinnliche Kräfte? Wow, wann ist das denn passiert?«
    Ich lachte. Ich konnte einfach nicht anders. Es war alles so absurd. » Keine Ahnung.«
    Dalton und ich zogen beide unsere Schuhe an und sammelten unsere Sachen zusammen. Wir traten aus dem Schuppen und vergewisserten uns, dass die Tür fest zu war.
    » Ich gehe jetzt nach Hause«, sagte Dalton und schaute an unserem Haus vorbei auf die Straße. Plötzlich beugte er sich zu mir vor und nahm mich in die Arme.
    Ich stand da und wusste nicht, was ich mit meinen Armen anstellen sollte. Unbeholfen tätschelte ich ihm den Rücken und hörte, wie er laut einatmete. Und mir wurde klar: Er nahm meinen Geruch in sich auf. Beruhigte sich. Wie ich das immer bei Spencer machte. Ach ja, Spencer. Und Tracie. Ich musste reingehen, mich mit ihnen in Verbindung setzen … Es gab noch so viel, worum wir uns kümmern mussten.
    Daltons Körper lockerte sich, und als er mich losließ, hatte er glasige Augen und ein leeres Lächeln im Gesicht. » Gut, ich gehe jetzt nach Hause.«
    Ich packte ihn am Handgelenk, um ihn zurückzuhalten. » Dalton, heute Abend nimmst du Schlaftabletten, damit du dich nicht verwandelst, okay? Zumindest so lange, bis wir herausgefunden haben, was in den Dateien über uns steht. Nur, um sicherzugehen. Einverstanden?«
    Er nickte feierlich. » Das werde ich. Versprochen. Ich will niemandem mehr wehtun.« Dann zog er los, den Gehweg entlang, in grober Richtung seines Hauses.
    Ich musste daran denken, dass es etwas seltsam wirken würde, falls irgendein Nachbar einen x-beliebigen Jungen aus unserem Garten hinter dem Haus kommen sah.
    So früh an einem Sonntagmorgen?, dachte ich dann so bei mir. Wahrscheinlich konnte ich ganz entspannt bleiben. Meine Schlüssel hatte ich in der Hosentasche, Gott sei Dank waren sie mir auf dem Nachhauseweg nicht herausgefallen. Ich sperrte die Hintertür auf und ging auf Zehenspitzen zur Treppe und in mein Zimmer hinauf. Die ganze Zeit über hielt ich die Luft an und war mir sicher, dass dies der Morgen war, an dem mich jemand erwischen und der Schwindel schließlich auffliegen würde. Ich schaffte es bis zu meinem Zimmer und schloss leise die Tür. Gut, dass meine ganze Familie aus Langschläfern bestand. Ich warf mich mit ausgebreiteten Armen auf mein Bett, schleuderte die Schuhe von den Füßen, packte beide Zipfel meiner Daunendecke und wickelte mich darin ein wie in einen Stoffkokon.
    Also, Hirn, womit fange ich an?, fragte ich mich selbst. Ich ging alles durch: die plötzlich massiven Schattenmänner; BioZeniths Experimente mit Menschen; die seltsame Stadt, die durch die rotierenden Ringe hindurch sichtbar gewesen war; schwebende Roboter; Cheerleaderinnen mit übernatürlichen Kräften, die mich verabscheuten; mein neues Rudel; die überall verstreuten Super-Hightech-Flachbildschirm-Computer voller … Dateien! Meine Hand schoss zu meinem Hals und dann unter mein T-Shirt. Er war noch da, der USB -Stick am Schlüsselband. Erleichtert atmete ich auf. Ich beugte mich über das Bett und fand mein Handy, das zum Aufladen auf dem Nachtkästchen lag. Ich steckte es ab und legte mich wieder flach auf den Rücken. Während ich es mir über das Gesicht hielt, arbeitete ich mich durch die Kontaktliste, bis ich bei dem Menschen angelangt war, den ich am dringendsten sehen musste. Spencer. Nach ein paar SMS wusste ich, dass Spencer Tracie nach Hause gebracht hatte, bevor er es geschafft hatte, sich selbst sicher in sein Zimmer zu schmuggeln. Er war genauso erschöpft und verwirrt wie ich, jedoch bereit, zu mir zu kommen. Obwohl er zuerst ein Taxi nehmen musste, um den Minivan seiner Mutter von dort abzuholen, wo er ihn letzte Nacht hatte stehen lassen. Erleichtert legte ich mein Handy beiseite. Ich hatte endlos mit mir

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