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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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nicht unterdrücken. Er hatte sie schon wieder überrumpelt. “Ich muss wohl lernen, bei Ihnen meine Worte auf die Goldwaage zu legen.”
    Jimmy rückte näher an sie heran. “Soll das heißen, dass sie dafür mit mir zusammen sein werden?”
    Für ihren Geschmack war er ihr viel zu nah, aber wenn sie zurückwich, könnte er das vielleicht als Angst auslegen, und den Eindruck wollte sie nun schon gar nicht erwecken. Also blieb sie stehen und versuchte, die in ihr aufkeimenden Gefühle zu ignorieren. “Sie fangen schon wieder an.”
    Ihm gefiel es, wenn es in ihren Augen aufblitzte, und ihm gefiel ihr Geruch, wenn der Wind ihm den Duft ihres Parfums in die Nase blies. Angefeuert von all diesen Eindrücken entschied er sich für einen weiteren Angriff. “Sie können nicht immer nur Postmeisterin spielen. Ich meine, in einem Ort wie diesem kann es nicht so viel Post geben. Sie müssen auch mal frei haben. Was machen Sie dann?”
    Jetzt machte sie doch einen Schritt zur Seite. “Mich um meine Großmutter kümmern.”
    In diesem Augenblick drang ein helles Lachen durch das schlecht schließende Schiebefenster hinter ihnen. Sie drehten sich beide um, und April sah durch die beschlagene Scheibe ihre Großmutter, die allem Anschein nach den grauhaarigen Mann an ihrer Seite völlig verrückt machte.
    Jimmy stellte fest, dass Yuri Bostovik von Aprils Großmutter hingerissen war.
    “Es sieht so aus, als ob Ihre Großmutter sich sehr gut um sich selbst kümmern kann”, bemerkte er eher bewundernd als amüsiert.
    In Aprils Augen bewies Gran ihr genau das Gegenteil. Mit ihrem Herzleiden sollte sie eigentlich zu Hause im Bett liegen. April hatte gedacht, dass sie nur auf das Fest kommen wollte, damit sie auch ginge. Aber inzwischen war sie sich da nicht mehr so sicher.
    Kopfschüttelnd beobachtete sie, wie die beiden Alten in der Menge verschwanden. „Gran ist halsstarrig. Sie will unter gar keinen Umständen, dass ich sie ins Krankenhaus nach Anchorage bringe.”
    “Kann Shayne sie nicht hier behandeln? Alis on sagt, er ist der beste Arzt, den man sich vorstellen kann.” Sie hatte ihn damit aufziehen wollen, dabei war er -
    weder eifersüchtig noch neidisch.
    “Das ist er bestimmt für alltägliche Krankheiten, aber es ist ihr Herz.”
    “Was ist mit ihrem Herzen?”
    Bevor sie sich überlegen konnte, ob sie überhaupt mit ihm darüber sprechen wollte, war es schon draußen: “Sie hat Angina pectoris, und Shayne möchte ein Angiogramm machen lassen, um zu sehen, ob Arterien verstopft sind. Ihr EKG
    sieht gut aus, aber das hat nicht viel zu bedeuten. Sie hat ständig diese fürchterlichen Schmerzen.”
    Jimmy fragte sich, wie viel davon wahr war und wie viel Ursula Hatcher ihrer Enkelin nur vorspielte. Nach dem was Alison ihm erzählt hatte, hatte er den Verdacht, dass diese sehr lebendig aussehende Frau etwas übertrieb, um zu erreichen, was sie wollte: ihre Enkelin in ihrer Nähe zu haben. “Welche Untersuchungen sind denn bislang gemacht worden?”
    Misstrauen beschlich April aufs Neue. “Was für ein Arzt sind Sie?”
    “Ein guter, möchte ich annehmen. Wenn Sie wollen, schaue ich sie mir mal an.”
    “Ich will nicht, dass man sie sich anschaut. Ich will, dass man sie durchleuchtet.”
    Jimmy lachte. “Sie sprechen von ihr wie von einem Gegenstand.”
    “Nein, sie ist ein Mensch”, April wurde plötzlich ganz sanft. “Ein sehr kostbarer Mensch.”
    Jimmy beobachtete, wie der Mondschein Aprils Locken umspielte. Momentan hatte er ganz andere Bedürfnisse, als sich auf die Unterhaltung zu konzentrieren.
    “Das muss sie wohl sein. Sonst hätte sie es kaum schaffen können, Sie an einen Ort zurückzubringen, den Sie so sehr hassen.”
    April mochte es nicht, wenn man ihr Worte in den Mund legte, die sie nicht gesagt hatte. “Ich habe nie gesagt, dass ich Hades hasse.”
    Er schaute sie erstaunt an und merkte, dass sie ihn nicht nur provozieren wollte. Sie meinte es wirklich ernst. “Doch. Auf jede nur erdenkliche Weise, bloß das Wort selbst haben Sie nicht gebraucht”, widersprach er.
    “Ich komme mir hier einfach eingesperrt vor”, erklärte sie, “Und habe das Gefühl zu ersticken.”
    „Ich weiß nicht. In dieser unverfälschten Weite von Hades gibt es tausend Möglichkeiten. Hier kann man alles tun und alles sein. Es ist wie eine leere Leinwand, die darauf wartet, bemalt zu werden.”
    Er behauptete, er sei nur zu Besuch hier. Aber vielleicht versuchte er ja doch, sich einen Eindruck zu verschaffen.

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