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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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musste diesem Kuss ein Ende setzen, bevor es zu spät war. Sie zog den Kopf zurück und sah ihn an. Sie brauchte eine Sekunde, um wieder Luft zu bekommen. “Warum machst du so etwas?” fragte sie dann.
    Diese Dame ist ein Teufelsweib, dachte Jimmy. Er konnte sich nicht erinnern, dass ihn ein flüchtiger Kuss jemals so aus der Bahn geworfen hatte. “Kennst du nicht das drängende Verlangen, dass man etwas unbedingt herausfinden muss?”
    April gab sich Mühe, gelassen zu klingen. “Dann schlage ich normalerweise im Lexikon nach.”
    Er schmunzelte verschmitzt, während er mit einer ihrer Haarsträhnen spielte.
    “So etwas gibt es in keinem Lexikon.”
    “Ich glaube, ich habe jetzt genug frische Luft gehabt”, erwiderte sie nur und wandte sich zur Tür.
    “Du hast, meine Frage noch nicht beantwortet”, hörte sie ihn hinter sich, als sie das “Salty” wieder betrat. Die Hitze kam ihr jetzt angenehm vor, und eigenartig -
    diese Welt, in die sie nie zurückkehren wollte, empfand sie jetzt wie einen Zufluchtsort.
    Über die Schulter sah sie, dass Jimmy ihr dicht auf den Fersen geblieben war.
    “Ich wüsste nicht, dass ich irgendetwas unbeantwortet gelassen hätte.”
    Er machte einen Schritt zur Seite und versperrte ihr den Weg. “Okay. Dann mache ich es förmlich. Sei bitte so nett und spiele meine Führerin, solange ich in Hades bin.”
    April war überrascht festzustellen, dass ihr jeder Vorwand recht war, um mehr Zeit mit ihm zu verbringen. “Warum kann Alison das denn nicht machen?”
    fragte sie dennoch.
    “Sie arbeitet fast den ganzen Tag bei Shayne, und ich kann nicht von ihr erwarten, dass sie für mich frei nimmt, nur um mir Hades zu zeigen.”
    “Es gibt in Hades nicht viel zu sehen”, warnte sie ihn.
    “Das kannst du als Fotografin nicht ernst meinen”, erwiderte er.
    Aus seinem Mund hörte sich das so an, als wäre sie eine von denen, deren Farbfotos in irgendwelchen Fotobänden verstaubten.
    “Ich bin Fotojournalistin”, betonte sie. “Und hier gibt es keine Storys, über die ich berichten könnte.”
    Storys gab es überall. Er hatte ganze Geschichten in den Augen der Menschen gesehen, die zu ihm in die Notaufnahme kamen. “Vielleicht schaust du nur nicht richtig hin.”
    Bei diesen Worten sprühten ihr Funken aus den Augen, oder lag es an seiner Nähe? In ihrem Körper passierten Dinge, die ihr ganz und gar nicht behagten.
    Äußerte sich da Verlangen? Sie wollte kein Abenteuer mit diesem Mann, es sei denn nach ihren Spielregeln, und sie war sich nicht sicher, ob er sich die vorschreiben ließ.
    “Ich weiß genau, wie ich gucke, und ich …” Es hatte keinen Sinn, sich aufzuregen. “Du ziehst mich schon wieder auf.”
    Er setzte eine betont unschuldige Miene auf. “Das würde mir im Traum nicht einfallen. Aber ich bestehe auf einer privaten Führung.”
    Ursula Hatcher tanzte mit Yuri an ihnen vorbei.
    “Ich mache dir einen Vorschlag. Du zeigst mir Hades, und ich untersuche deine Großmutter. Ich bin Chirurg und weiß ganz gut, wie ein Körper funktionieren sollte und wie nicht. Was hältst du davon?”
    Das lockte natürlich, und das wusste er. “Einverstanden. Wenn Shayne und du sie gemeinsam bekniet, sich im Krankenhaus untersuchen zu lassen, dann tut sie es vielleicht. Auf mich hört sie ja nicht.”
    “Vielleicht, weil du ihre Enkelin bist.”
    “Was hat das denn damit zu tun?”
    “Es hat etwas mit Abgeben von Autorität zu tun, und dazu scheint sie noch nicht bereit zu sein.”
    April schnaubte verächtlich. “Du weißt nicht, wovon du redest.”
    “Ich hatte Psychologie als Nebenfach”, erklärte er.
    “Und wenn du dich persönlich mit Freud getroffen hast, so weißt du doch nicht, wovon du redest.” Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte davonstürzen, aber alle Richtungen waren versperrt.
    Außerdem blieb Jimmy dicht hinter ihr “Freud hätte sich nie mit mir getroffen.
    Er hatte einen Ödipuskomplex.”
    April musste lachen und drehte sich wieder zu ihm um. Dabei berührten sich ihre Körper aufs Neue, und dieses Mal genoss sie es richtig. “Redest du eigentlich so lange, bis der andere platt ist und aufgib t?”
    “Meistens schon. Wie mache ich mich heute?”
    Er hatte gewonnen, und es störte sie noch nicht mal. “Hol mich morgen gegen ein Uhr ab. Ich mache die Post dann etwas früher zu.” Sie streckte ihm die Hand entgegen.
    Er nahm sie in seine beiden Hände, und seine Blicke versprachen sehr viel mehr als seine Worte. Und wieder hatte sie

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