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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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denn jetzt glauben?”
    Sie hätte wissen müssen, dass dieser unsensible Klotz ihr in den Rücken fallen würde. Er fand das alles auch noch lustig.
    “Sie wissen wahrscheinlich am besten, was für Sie gut ist, nicht wahr, Mrs.
    Hatcher?”
    “Nennen Sie mich ruhig Ursula”, bot diese mit sanfter Stimme an.
    Na prima! Jetzt flirtete sie auch noch mit dem Arzt. “Hast du kein Stethoskop?”
    fragte April.
    “Nicht bei mir.” Schon wieder spielte dieses Lächeln um seine Lippen. “Ich dachte, ich würde es im Saloon nicht brauchen.” Dennoch nahm er Ursulas Hand und mit dem Blick auf seine Armbanduhr fühlte er ihr den Puls.
    “Ruhiger als mein eigener Puls”, schmunzelte er.
    Der Mann war hoffnungslos. “Los, Gran, wir fahren nach Hause.”
    “Ich werde nach Hause fahren, wenn ich hier fertig bin”, erklärte Ursula sanft, aber bestimmt. “Yuri war noch nicht fertig - mit seiner Geschichte. Und da du mir einzureden versuchst, dass ich nicht mehr viel Zeit habe, möchte ich das Leben genießen, solange ich noch hier bin.”
    “Eins zu null für sie”, kommentierte Jimmy.
    April hätte ihm eine scheuern können, doch sie wusste, wann sie verloren hatte.
    “Ich gebe auf.” Mit diesen Worten machte sie kehrt und stürzte aus dem Haus.
    “Ich bin spätestens morgen früh wieder zu Hause”, rief Ursula hinter ihr her.
    Jimmy folgte April, schaute sich aber noch einmal um und sagte mit einem Augenzwinkern: “Übertreiben Sie es trotzdem nicht. Das ist eine ärztliche Anordnung.”
    Ursula Hatcher schaute ihm lächelnd hinterher. “Ich mag ihn.”
    “Ich auch”, stimmte Yuri zu. “Aber ich mag dich noch viel mehr. Komm”, er legte den Arm um sie, “bevor der Wodka verdunstet.”
    “Das müssen wir verhindern”, lachte Ursula und ließ sich in den hinteren Teil des Hauses führen,
    “Warte auf mich”, rief Jimmy und lief hinter April her zu ihrem Auto. Am liebsten hätte sie ihn stehen lassen, aber dann würde er ihr sicher kindliches Trotzverhalten unterstellen. Und das zu Recht.
    “Was für ein Arzt bist du eigentlich?” fauchte sie ihn dennoch an.
    In ihrer Wut fand er sie besonders reizend, aber er wollte nicht vom Thema abschweifen. “Einer, der die Wünsche anderer Menschen respektiert.”
    Damit hatte er gewonnen, und sie wusste, dass er das wusste.
    “Auch wenn sie selbstmörderisch sind?”
    “Das können wir als Außenstehende nicht immer beurteilen. Du weißt lediglich, dass sie Jugenderinnerungen austauschen, und wenn sie weiter gehen -
    nun, Sex kann sehr anregend und belebend sein. Vielleicht ist Yuri genau das, was deine Großmutter jetzt braucht.”
    Bin ich denn die Einzige, die hier noch klar denken kann? fragte April sich.
    “Wozu? Um sich umzubringen?”
    Jimmy fand Aprils Reaktion völlig übertrieben. Machte sie sich wirklich solche Sorgen um ihre Großmutter, oder war da noch etwas anderes im Spiel? “Ich weiß nur, dass Shayne sie nach Anchorage überwiesen hat, um herauszufinden, ob sie noch weitergehende Behandlungen braucht.”
    “Sie hatte Herzbeschwerden!” erinnerte ihn April. Sie hatte Mühe, sich zu beherrschen, und sie war es leid, sich immer um die ganze Familie kümmern zu müssen. Keiner kümmerte sich um sie. Sie war allen fürchterlich egal.
    “Das musst du so sehen”, startete sie einen neuen Versuch. „Wo Rauch ist, ist auch Feuer.”
    Jimmy hätte mit April gern sein eigenes Feuer angefacht, aber das behielt er lieber für sich. “Nicht unbedingt. Manchmal weht der Wind den Rauch nur in die verschiedensten Richtungen.”
    Sie starrte ihn sprachlos an. “Streitest du gerne?”
    “Manchmal.” Ganz vorsichtig zog er ihre geballte Faust aus der Jackentasche, schob einen Daumen zwischen ihre verkrampften Finger, bog sie auseinander und hielt zärtlich ihre Hand. “Guck mal. Alles, was ich sagen will, ist doch nur, dass deine Großmutter ihre Entscheidungen selbst treffen muss. Sie ist alt genug, um zu wissen, was sie vom Leben noch erwartet. Und keiner kann ihr das Recht nehmen, es so zu leben, wie sie will.”
    Sein Lächeln machte April unsicher. Darum schaute sie lieber zum Haus hinüber, wo die Lichter ausgegangen waren. Täuschte sie sich, oder hörte sie Gelächter aus dem Hinterhaus? “Ich habe nur Angst um sie. Wenn sie keine Herzprobleme hätte, dann hätte sie mich nicht gebeten, herzukommen und ihr zu helfen.”
    Diese Erklärung war so einfach, dass er lächeln musste. “Vielleicht ist ihr Herz auf eine andere Art daran

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