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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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schließlich. “Kann ich irgendetwas für dich tun?
    “Es tut mir Leid, Yuri, dich so überfallen zu müssen, aber du bist offensichtlich der Letzte, der sie gesehen hat.”
    “Sie?”
    Beim Tonfall, in dem der alte Mann dieses eine Wort wiederholte, musste Jimmy sich auf die Zunge beißen, um nicht laut zu lachen.
    April nickte. Zum ersten Mal sah sie sich den Mann, der vor ihr stand, gründlich an. Er hatte einen gut gestutzten grauen Bart und das schüttere Haar sah etwas strubbelig aus. Ihre Großmutter hatte oft erwähnt, dass sie Männer mit etwas längerem Haar mochte, weil sie es ihnen gerne zerzauste.
    Aprils Augen verengten sich. “Meine Großmutter.”
    Jimmy sah, wie dem Mann langsam die Röte ins Gesicht stieg.
    Habe ich also doch Recht gehabt, dachte Jimmy Sie hatten die beiden wirklich gestört. Er fragte sich, wie er April davon überzeugen konnte, dass es das Beste wäre, sie gingen sofort wieder, aber ein Blick in ihr Gesicht sagte ihm, dass es zwecklos war.
    “Nun ja, das war ich wohl”, bestätigte Yuri langsam.
    April spürte Ungeduld in sich aufsteigen. “Hast du sie gesehen, als sie gegangen ist?”
    Der Mann sah Jimmy an, als wenn er ihn um Hilfe bitten wollte. „Ja.”
    Musste sie ihm denn jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen? Hier in Hades waren die Menschen noch langsamer, als sie sich erinnern konnte. “Und?”
    drängte sie weiter. “Wohin ist sie gegangen?”
    Erwischt. Yuri schaute verlegen auf seine Schuhe. Seine Stimme war kaum zu hören, als er endlich “Hierher” sagte.
    “Was?” Mehr brachte April nicht hervor, es verschlug ihr die Sprache. Da hatte dieser selbstgefällige Lackaffe neben ihr doch Recht behalten.
    “Deine Großmutter ist hier.” Mit diesen Worten schob Jimmy ihr die Hand unter den Arm und versuchte, sie aus dem Haus zu drängen. “Wir sollten jetzt gehen.”
    Sie wusste nicht, was sie wütender machte - die Information, dass ihre Großmutter tatsächlich mitten in der Nacht hier bei diesem Mann war, oder die ihr viel zu vertrauliche Art, mit der Jimmy sie behandelte. Jedenfalls entriss sie ihm den Arm und schnaubte: “Das sollten wir nicht. Wo ist sie?”
    “Ich bin hier, April.”
    April wirbelte herum und sah ihre Großmutter in dem engen Flur stehen, der zum hinteren Teil des Hauses führte.
    “Du brauchst mich nicht in Anchorage als vermisst zu melden.”
    “Gran, wie kannst du?”
    “Wie kann ich was? Hierher kommen, um mit einem Mann, den ich seit mehr als zwanzig Jahren kenne, russischen Wodka zu trinken? Das ist eine meiner leichtesten Übungen.” Die Würde und der Humor, die von dieser alten Dame ausgingen, machten Jimmy zu einem glühenden Bewunderer von Aprils Großmutter. Erhobenen Hauptes stand sie wie eine Königin vor ihnen. “Dein Timing ist fürchterlich, April.”
    “Mein Timing?” stammelte April ungläubig. “Mein Timing ist fürchterlich?”
    War ihre Großmutter noch bei Trost? In ihrem Alter und mit ihrem schwachen Herzen hatte sie bei dem, was sie vorhatte, nicht nur mit dem Feuer, sondern mit ihrem Leben gespielt. “Du probst hier mit einem schwachen Herzen für Lady Chatterley’ und erzählst mir, dass mein Timing schlecht ist? Ich finde, mein Timing ist verdammt gut.”
    Ursula sah aus wie eine Frau, die wusste, was sie wollte. “Ich will deine Anschuldigung nicht durch Leugnen noch schlimmer machen, aber es ist mein Herz, April, und ich mache mit ihm, was ich will.”
    April sah das anders, aber sie wollte ihre Wut nicht an ihrer Großmutter auslassen und fauchte stattdessen Yuri an. “Und was hast du dir dabei gedacht, sie mitten in der Nacht hierher zu bringen? Sie ist eine kranke Frau, die ins Bett gehört – und zwar in ihr eigenes.”
    Nun sagte Yuri ihr seine Meinung. “Sie benimmt sich aber nicht wie eine kranke Frau”, bemerkte er strahlend. “Sie benimmt sich wie ein junges Mädchen.”
    April war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. “Ein junges Mädchen mit einem schwachen Herzen”, lachte sie spöttis ch auf, während sie sich zu Jimmy umdrehte. “Du bist der Arzt. Sag doch auch mal was.”
    Jimmy schaute in drei erwartungsvolle Augenpaare und kam sich vor wie auf einer dünnen Eisdecke. “Ich finde diese Situation nicht ganz stressfrei”, sagte er lächelnd zu Ursula. “Wie fühlen Sie sich, Mrs. Hatcher?”
    “Ausgezeichnet”, verkündete diese stolz, warf den Kopf zurück und schaute April herausfordernd an.
    “Glaub ihr kein Wort”, ermahnte sie Jimmy.
    “Wem soll ich

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