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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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gesehen?”

    “Hier.” April bahnte sic h den Weg durch die immer noch dichte Menge. So groß ist der Saloon ja nun auch wieder nicht, sagte sie sich. Selbst eine so kleine Frau konnte man eigentlich nicht übersehen. “Als ich mit dir zusammen hier gestanden habe.”
    Er erinnerte sich. “Da war sie doch in Gesellschaft dieses Mannes, nicht wahr?”
    April überlegte kurz, von wem er sprach. “Du meinst Yuri?”
    “Vielleicht sollten wir den fragen, wohin sie gegangen ist.”
    Sie holte tief Luft. Wenn sie klar überlegt hätte, statt voreilige Schlüsse zu ziehen, dann hätte sie auch daran denken können. “Gute Idee.”
    Doch Yuri war ebenfalls nirgendwo zu finden.
    Enttäuscht lehnte sich April an die Bar. Vor dort hatte sie einen guten Überblick. Aber weder Yuri noch ihre Großmutter waren zu entdecken.
    Stirnrunzelnd wandte sie sich an Jimmy. “Yuri ist vielleicht früher gegangen. Er ist auch nicht mehr der Jüngste.”
    Da war sich Jimmy gar nicht so sicher. Alter konnte man nicht an der Anzahl der Jahre ablesen. Er kannte Dreißigjährige, die sich benahmen, als wenn sie siebzig Jahre alt wären, und Achtzigjährige, als wenn sie erst zwanzig wären.
    “Er machte auf mich einen recht jugendlichen Eindruck”, meinte Jimmy grinsend, “und er bemühte sich sehr um deine Großmutter,” Seine Augen funkelten. “Vielleicht finden wir sie, wenn wir ihn finden.”
    April mochte gar nicht, worauf Jimmy anspielte. “Willst du damit andeuten, dass meine Großmutter…”
    “Nicht so alt ist, wie du denkst. Allerdings.” Am anderen Ende der Bar sah er Ike stehen, der fragend auf den Zapfhahn vor ihm deutete. Als Antwort schüttelte er den Kopf. Er hatte genug getrunken. “Soweit ich das beurteilen konnte, war die Dame noch sehr lebhaft.”
    Er macht sich über meine Großmutter lustig, dachte sie. „Ieh nehme dir diese Anspielung wirklich übel.”
    Jimmy sah April forschend an, ob sie das ernst meinte. “Warum solltest du es mir übel nehmen, wenn ich glaube, dass deine Großmutter Freude am Leben hat?” Das konnte er nun wirklich nicht verstehen. “Das Leben ist hart genug, besonders hier draußen, nach dem was ich mitbekommen habe. Warum sollte deine Großmutter sich nicht mit jemandem amüsieren, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet?” Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. “Sie hat meine ganze Hochachtung.”
    Beide Hände in die Hüften gestemmt, schaute April ihn ungläubig an. “Du meinst, meine Großmutter ist mit Yuri Bostovik ins Bett gegangen?”
    Das war absolut im Bereich des Möglichen. “Oder jedenfalls mit zu ihm.”
    April schüttelte entschieden den Kopf. Sie redeten da über ihre Großmutter.
    Gran sortierte Post und tratschte, und gelegentlich backte sie missratene Schokoladenplätzchen, aber das würde sie nicht tun.
    Jimmy hätte nicht gedacht, dass April diese Möglichkeit so weit von sich weisen würde. Wenn er eine Großmutter hätte, die eine Bekanntschaft geknüpft hätte, dann hätte er das großartig gefunden.
    “Weißt du, wo er wohnt?”
    “Natürlich weiß ich, wo er wohnt.” In Hades wusste jeder von jedem, wo er wohnte.
    “Es gibt jedenfalls nur einen Weg herauszufinden, ob deine Großmutter bei ihm ist oder nicht.”
    Die Art, wie Jimmy dabei schmunzelte, gefiel ihr gar nicht.
    “Sie ist bestimmt nicht dort”, beharrte April auch zehn Minuten später noch, nachdem sie erneut durch den Saloon gegangen war und fast jeden gefragt hatte, ob er Gran gesehen hatte. Zu ihrem Ärger war Jimmy dabei nicht von ihrer Seite gewichen, als ob ihn das etwas anginge. Als ob es ihn interessieren würde, wo ihre Großmutter war!
    Keiner hatte sie ohne Yuris Gesellschaft gesehen, und Nat Rydell meinte sogar, dass die beiden zusammen gegangen wären.
    “Ich will Yuri nur fragen, wann er Gran zum letzten Mal gesehen hat“, informierte sie Jimmy kurz angebunden.
    Draußen war es inzwischen viel kälter, als es noch vor wenigen Stunden gewesen war, als sie beide draußen standen. Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu und suchte in den Taschen nach dem Autoschlüssel.
    “Das ist doch schon mal ein guter Anfang”, bemerkte Jimmy anerkennend.
    Als April merkte, dass er ihr auf dem Fuße folgte, blieb sie stehen. “Wohin willst du denn?”
    “Ich komme mit.”
    „Warum?” fragte sie aufgebracht, während sie die Fahrertür aufschloss.
    Jimmy ging um das Auto herum und wartete an der Beifahrertür, dass sie ihm die Tür von innen entriegelte. “Ich freue

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