Die Antwort ist Ja
bedeutungsvollen Blick zu.
Sie konnte sich schon denken, woran er dachte. Er war eben ein Mann.
„So romantisch kann das nur jemand sehen, der noch nie unter Platzangst gelitten hat.”
“Angeklagt und für schuldig befunden.” Er antwortete ihr mit ihren eigenen Worten.
“Du machst auf meine Kosten Witze.”
Jimmy schüttelte den Kopf. “Das brauche ich nicht auf deine Kosten zu tun.
Ich kann auch so Spaß haben.”
“Ist für dich eigentlich alles lustig?”
“Nein nicht alles”, antwortete er langsam, während er noch über den Vorwurf nachdachte. “Aber wenn man die Dinge nicht mit Humor betrachtet, dann kommt man aus dem Weinen nicht raus. Ich habe in der Notaufnahme Dinge erlebt, die mich am Sinn des Lebens haben zweifeln lassen. So viel Elend … ” Er schaute nachdenklich vor sich hin.
“Und dann wieder kann ich helfen, neues Leben auf die Welt zu bringen, und merke, dass es einen Sinn geben muss, auch wenn ich ihn nicht verstehe.” Er sah sie an. “Also freue ich mich über jedes Lächeln, ohne über den Rest nachzudenken, und vor allem, ohne außer mein er Arbeit nichts wirklich ernst zu nehmen.”
“Es sieht so aus, als wenn wir uns diesbezüglich sehr ähnlich sind.”
“Das haben große Geister eben so an sich”, konterte er.
“Und was denke ich jetzt?”
Er fuhr ihr mit der Hand durch das Haar und bog ihr den Kopf leicht zurück, so dass sich ihm ihre Lippen verführerisch darboten. Jetzt fühlte er, wie die Erregung in ihm aufstieg. Merkwürdig war nur, dass dieses Mal all seine Gefühle so viel stärker waren als sonst. “Du fragst dich, ob ich mit dir schlafen möchte, und die Antwort ist Ja.“
Ihr Puls fing wieder an zu rasen und sandte seine hämmernden Signale durch ihren ganzen Körper. Humor, dachte sie. Humor war das einzige Mittel, um sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sie erregte. “Du bist gut.”
“Ich versuche es jedenfalls zu sein.” Das waren seine letzten Worte, bevor er sie erneut küsste.
April schmolz dahin, als sie seine Lippen spürte. Sie kam sich vor wie am Rand eines Vulkans, dessen Lava durch ihre Adern floss und dessen Flammen sie von allen Seiten umzüngelten, um sie zu verzehren.
Er zog sie näher an sich heran.
Ohne darüber nachzudenken, richtete sie sich unter der Intensität seiner Küsse und ihres Verlangens auf. Eine Sekunde lang war sie genau zu dem bereit, was er vorgeschlagen hatte. Sie wollten es beide. Miteinander schlafen. Aber nicht hier, im Schatten einer unglücklichen Liebe.
Sie zog sich zurück, und das löste bei ihm große Verwirrung aus. Er hatte für einen Moment lang jegliche Orientierung verloren. April zu küssen hatte in ihm eine ganze Lawine von Gefühlen ausgelöst, die wie Feuerkörper in einem Feuerwerk eine nach der anderen explodierten. Er spürte ein Verlangen, wie er es in dieser Intensität noch nie erlebt hatte. Etwas in ihm sehnte sich danach herauszufinden, wie es sein würde, mit ihr zu schlafen, ihren erregten Körper unter dem seinen zu spüren, sich immer schneller in ihr zu bewegen, während sie die Beine um ihn schlang und sie gemeinsam zum Höhepunkt kamen.
Er schaute sie prüfend an, um zu verstehen, warum sie sich plötzlich zurückzog, fand aber keine Antwort.
“Offensichtlich bin ich doch nicht so gut im Gedankenlesen.”
“Es ist zu kalt hier draußen”, erklärte sie schnippisch, wobei sie sich auf eine Ecke des Tischtuchs zurückzog.
Jimmy versuchte, sich ihr wieder zu nähern, aber da bot sie ihm nur ein Stück vom Hähnchen an. “Wir müssen doch testen, ob Jean-Luc wirklich ein so guter Koch ist, wie er immer behauptet.”
“Na? Wie war es?” Alison überfiel ihn regelrecht, als er in ihre Küche kam.
“Ganz gut“, antwortete Jimmy beiläufig auf dem Weg zum Kühlschrank, denn er hatte schon wieder Hunger. “Du hast einen verdammt guten Koch geheiratet.”
“Das weiß ich”, strahlte sie. In diesem Augenblick betrat auch Jean-Luc die Küche.
“Luc, was weißt du über April Yearling?” fragte Jimmy unumwunden.
“Wir sind hier zusammen aufgewachsen, und in Hades weiß jeder alles über jeden. Warum?”
„Ach nur so.” Er wollte das Wort “Interesse” noch nicht einmal in den Mund nehmen, damit seine Schwester nicht sofort darauf ansprang.
“Sie konnte es nicht erwarten, hier rauszukommen, aber ich glaube, das hatte was mit ihrem Vater zu tun. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie ihn suchen wollte.”
Jimmy musste an die Unterhaltung mit
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