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Die Antwort ist Ja

Die Antwort ist Ja

Titel: Die Antwort ist Ja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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ihrer Großmutter den Puls. Ihrer Meinung nach raste er gefährlich.
    “Dein Puls rast.”
    Ursula entzog ihrer Enkelin die Hand. “Weil ich an Yuri denke.”
    “Jetzt reicht, es. Du bleibst hier ganz still sitzen, und ich bin in fünf Minuten wieder da. Glaubst du, du hältst so lange durch?”
    “Ich habe sechs Jahre durchgehalten.”
    April war schon an der Tür, riss sie auf und… rannte direkt in Jimmys Arme.
    Der Aufprall war so heftig, dass sie das Gleichgewicht verlor und wahrscheinlich hingefallen wäre, wenn er sie nicht aufgefangen hätte.
    “Was ist los?” fragte er besorgt.
    ” Gran! “
    Jimmy warf einen Blick auf die Frau, und das Lächeln erstarb auf seinem Gesicht. “Wie fühlen Sie sich, Mrs. Hatcher?” erkundigte er sich mit ruhiger, sanfter Stimme.
    “Ganz schwindelig, wenn Sie mich mit Ihren blauen Augen ansehen.”
    Jimmy lächelte. April hatte es bestimmt nicht leicht mit ihr.
    “Wie haben Sie sich gefühlt, bevor Sie in meine Augen gesehen haben? Als Sie sich hinsetzen mussten?” fügte er hinzu, da sie nicht antwortete.
    Ursula zögerte und versuchte dann, die Sache herunterzuspielen. “Mein Herz schlägt manchmal Purzelbäume, aber das darf es ja wohl auch, nachdem es neunundsechzig Jahre tapfer geschlagen hat. Es passiert nur selten und geht auch immer wieder weg. Ich muss bloß etwas warten. Und nach der letzten Nacht…“
    “Vielleicht sollten Sie Ihre Lebensfreude ein klein wenig zügeln, oder wollen Sie, dass Yuri sich eines Tages schuldig fühlt?”
    Sie wusste, was er meinte, und sie ahnte auch, dass er Recht hatte. Yuri würde es sich nie verzeihen, wenn im Zusammenhang mit ihm etwas passierte.
    „Hat Shayne Ihnen keine Nitroglycerintabletten gegeben?”
    „Sie meinen solche kleinen runden, die man unter die Zunge legen muss, wenn man einen Anfall hat?”
    “Genau die!”
    “Ja, die habe ich oben im Medizinschrank. Aber das hier ist nach einer Minute vorbei.”
    “Die ist schon lange vorbei”, bemerkte April mit scharfer Stimme und war bereits auf dem Weg nach oben.
    Der kleine Medizinschrank war genauso voll gestopft wie das Wohnzimmer, so dass sie suchen musste, bis sie schließlich das Medikament fand und die Treppe wieder hinunterraste.
    „Ich hab sie”, rief sie, als sie die Türglocke hörte. “Wir haben geschlossen”, fauchte sie, ohne sich überhaupt umzudrehen.
    “Haben wir nicht“, widersprach Ursula. “Ich komme gleich.” Gran, alles in Ordnung?” Es war Max.
    „Natürlich ist alles in Ordnung, wenn diese beiden mich endlich in Ruhe ließen.”
    “Mit Herzflimmern ist nicht zu spaßen, Mrs. Hatcher”, sagte Jimmy jetzt streng und hielt ihr eine der Tabletten hin.
    Seufzend gehorchte sie und legte sich die Tablette unter die Zunge.
    Da sie bei seiner Diagnose nicht protestiert hatte, vermutete Jimmy, dass sie bereits ihre Erfahrungen mit den Symptomen hatte. “Wie lange haben Sie schon dieses Herzflattern, Mrs. Hatcher?”
    “Nicht lange.”
    “Zu lange”, fauchte April.
    “Seit zwei Monaten”, erklärte Max dem Arzt, dem er schon am Abend zuvor im Saloon vorgestellt worden war. “Da hat sie es jedenfalls das erste Mal zugegeben.”
    Ursula machte ein betont unschuldiges Gesicht und ließ die Schultern hängen, um zu demonstrieren, dass sie keine Ahnung hatte, wovon ihre Enkelkinder sprachen.
    “Lass dich nicht täuschen. Sie ist krank, und sie weiß es. Aber sie lehnt jede weitere Untersuchung ab.”
    „Ja, weil mir nichts fehlt und weil ich keine fremden Ärzte an mir herumfummeln und Fehler machen lasse. So habe ich meinen zweiten Mann verloren. Mica hat einfach jedem vertraut, und dann ist er daran gestorben. Mir passiert das nicht.”
    “Gran, die Medizin ist seitdem schon viel weiter, und wir haben hier nun mal kein Krankenhaus.”
    Dieses Mal kam Jimmy ihr zu Hilfe. “Mrs. Hatcher, im Krankenhaus haben sie einfach mehr Möglichkeiten, und Shayne kann Sie auch dort behandeln. Ich bin sicher, er wird Sie persönlich nach Anchorage fliegen. Warum denken Sie nicht darüber nach?”
    “Gut, das werde ich tun”, willigte Ursula ein.
    “Und während sie noch darüber nachdenkt, kann sie sterben”, flüsterte April ihm ins Ohr.
    Ursula stand auf und drängte sich zwischen die beiden. “Ihr braucht in meiner Gegenwart nicht zu flüstern. Ich kann noch sehr gut hören und sehen auch.”
    Jimmy stellte erleichtert fest, dass die Wangen der alten Dame wieder Farbe bekamen. “Fühlen Sie sich jetzt besser?”
    “Wenn sich ein

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