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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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muß er dem Türhüter ein Lösungswort angeben, damit er durchgelassen wi rd.
    Wann die jüdische Schrift über das Martyrium des Jesaja entstanden ist, kann nicht sicher gesagt werden. Die christlichen Teile stammen wohl aus dem 2. Jh. n. Chr.

    Textquelle: Die Himmelfahrt des Jesaja
    Im zwanzigsten Jahre der Herrschaft Hiskias, des Königs von Juda, kamen Jesaja, der Sohn des Amoz, und Jasub, der Sohn Jesajas, von Gilgal nach Jerusalem zu Hiskia. Und nachdem Jesaja eingetreten war, setzte er sich auf das Bett des Königs, und obwohl man ihm einen Sessel brachte, wollte er sich nicht darauf niederlassen. Da fing Jesaja an, mit dem König Hiskia Worte des Glaubens und der Gerechtigkeit zu reden, während alle Fürsten Israels herum saßen samt den Eunuchen und Räten des Königs. Und es waren daselbst 40 Propheten und Prophetensöhne, die waren aus den Nachbarbezirken, aus den Bergen und von den Feldern gekommen, als sie hörten, Jesaja würde aus Gilgal zu Hiskia kommen. Und sie waren gekommen, ihn zu begrüßen und seine Rede zu hören, und daß er seine Hand auf sie legen sollte und daß sie weissagten und er ihre Weissagung höre; und sie alle waren vor Jesaja. Dann redete Jesaja mit Hiskia Worte der Wahrheit und des Glaubens, und alle hörten die Tür, die jemand geöffnet hatte, und die Stimme des Geistes. Da rief der König alle Propheten und das ganze Volk, das sich daselbst vorfand, und sie kamen herein und Micha und Anania, der Alte, und Joel und Jasub setzten sich zu seiner Rechten und zu seiner Lin ken. Und es geschah, als sie alle die Stimme des Heiligen Geistes hörten, fielen sie alle anbetend auf ihre Knie und priesen Gott der Gerechtigkeit, den Höchsten in der höchsten Welt, der als Heiliger hoch oben seinen Sitz hat und unter den Heiligen ruht, und sie gaben Ehre dem, der so eine Vortrefflichkeit der Worte einem Menschen verliehen hat. Und wä hrend er durch den Heiligen Geist redete, indem alle zuhörten, schwieg er plötzlich still, und sein Bewußtsein ward von ihm genommen, und er sah die Männer nicht mehr, die vor ihm standen; und seine Augen waren geöffnet, aber sein Mund war stumm, und das Bewußtsein seiner Körperlichkeit war von ihm genommen, aber sein Odem war noch in ihm, denn er sah ein Gesicht.
    Und der Engel, der entsandt war, ihn schauen zu lassen, gehörte nicht zu diesem Firmament und nicht zu den Engeln der Herrlichkeit dieser Welt, sondern er war aus dem siebten Himmel gekommen. Und das Volk, welches herumstand, mit Ausnahme des Kreises der Propheten, meinte nicht, daß der heilige Jesaja hinaufgenommen sei. Und das Gesicht, das er sah, war nicht von dieser Welt, sondern aus der Welt, die 163
    allem Fleisch verborgen ist. Und nachdem Jesaja dieses Gesicht geschaut hatte, teilte er es dem Hiskia, seinem Sohne Jasub und den übrigen Propheten, die gekommen waren, mit. Aber die Obersten, die Eunuchen und das Volk hörten nicht zu, mit Ausnahme von Sebna, dem Schreiber, Jojakim und Asaph, dem Chronisten, denn die waren Täter der Gerechtigkeit, und der Wohlgeruch des Geistes war in ihnen. Das Volk aber hörte nicht zu, denn Micha und Jasub, sein Sohn, hatten es hinaustreten lassen, als das Wissen um diese Welt ihm genommen und er wie ein Toter war.
    Das Gesicht aber, welches Jesaja gesehen hatte, erzählte er dem Hiskia, seinem Sohne Jasub, dem Micha und den übrigen Propheten und sprach: In diesem Zustande, als ich weissagte, nach dem Gehörten, das ihr gehört habt, sah ich einen hehren Engel, und er glich nicht der Herrlichkeit der Engel, die ich sonst immer zu sehen pflegte, sondern er besaß große Herrlichkeit und Würde, so daß ich die Herrlichkeit dieses Engels nicht beschreiben kann. Und als er mich bei meiner Hand gefaßt hatte, führte er mich empor; und ich sprach zu ihm: Wer bist du, und wie ist dein Name, und wohin führst du mich aufwärts? Denn mir war die Macht verliehen worden, mit ihm zu reden. Und er sprach zu mir: Wenn ich dich stufenweise aufwärts geführt haben werde und dir das Gesicht, zu dem ich gesandt worden bin, gezeigt haben werde, dann wirst du erkennen, wer ich bin; aber meinen Namen wirst du nicht erfahren, denn du mußt in diesen deinen Leib zurückkehren. Wohin ich dich aber emport ragen werde, wirst du sehen, denn dazu bin ich gesandt worden. Und ich freute mich, daß er freundlich mit mir redete.
    Und er sprach zu mir: Freust du dich, daß ich freundlich mit dir ge redet habe? - und er sprach weiter - aber du wirst einen sehen, der größer

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