Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
des Herrn erkennen und wird anweisen zum Gericht und zu Opfern für ganz Israel bis zur Vollendung der Zeiten des Hohenpriesters Christus, von welchem der Herr gesagt hat. Ich beschwöre euch bei dem Gotte des Himmels, die Wahrheit zu tun, ein jeder gegen seinen Nächsten, und Levi naht euch in Demut des Herzens, damit ihr Segen aus seinem Mund empfangt. Er selbst wird nämlich Israel segnen und Juda. Denn in ihm hat der Herr auserwählt zu herrschen über alle Völker. Und ihr sollt niederfallen vor seinem Sa men, denn er wird für euch sterben in sichtbaren und unsichtbaren Kriegen, und er wird unter -euch ein König in Ewigkeit sein. « 7 Und Ruben starb, nachdem er seinen Söhnen Befehle gegeben hatte. Und sie legten ihn in einen Sarg, bis sie ihn aus Ägypten heraufbrachten und in Hebron begruben in der Doppelhöhle, wo seine Väter begraben sind.
Das Testament Simeons (über den Neid).
1 Abschrift der Worte Simeons, was er zu seinen Söhnen redete, bevor er starb im 120. Jahre seines Lebens, in welchem Jahr auch Joseph starb. Sie kamen nämlich, ihn zu besuchen, als er krank war, und indem er sich stark machte, setzte er sich aufrecht und küßte sie und sprach zu ihnen: 2 »Hört, Kinder, hört Simeon, euren Vater, was ich in meinem Herzen habe! Ich wurde gezeugt von meinem Vater Jakob als der zweite Sohn, und meine Mutter Lea nannte mich Simeon, weil der Herr ihr Gebet erhört hatte. Ich wurde sehr stark; ich scheute keine Tat und fürchtete mich vor keinem Unternehmen. Denn mein Herz war hart, und meine Leber unbeugsam, und meine Eingeweide ohne Mitleid.
Denn auch die Tapferkeit ist vom Höchsten den Menschen gegeben in Seelen und in Leibern. Und in jener Zeit war ich eifersüchtig auf Joseph, denn unser Vater liebte ihn. Und ich verhärtete gegen ihn meine Leber, ihn zu töten; denn der Herrscher des Irrtums, der den Geist der Eifersucht sandte, verblendete meinen Verstand, daß ich nicht auf ihn acht hatte wie auf einen Bruder und meinen Vater Jakob nicht schonte. Aber sein Gott und der Gott seiner Väter, der seinen Engel sandte, errettete ihn aus meinen Händen. Als ich nämlich nach Sichem ging, Salbe für die Herden zu bringen, und Ruben nach Dotham, wo unser Bedarf wa r und die gesamte Niederlage an Lebensmitteln, da verkaufte ihn unser Bruder Juda an die Ismaeliten. Und als Ruben kam, war er traurig. Denn er wollte ihn retten und zum Vater bringen. Ich aber ward zornig gegen Juda, weil er ihn lebendig losließ. Und ich brachte fünf Monate im Zorne gegen ihn zu. Denn Gott band mich und hinderte die Wirksamkeit meiner Hände. Denn meine rechte Hand war sieben Tage lang halb verdorrt. Und ich erkannte, Kinder, daß mir dieses um Josephs willen geschah. Und ich tat Buße und klagte und bat den Herrn, daß er meine Hand wiederherstelle, und ich zurückgehalten würde von aller Befleckung und Neid und von jeglicher Unbesonnenheit. Ich erkannte nämlich, daß ich eine böse Tat überlegte vor dem Herrn und meinem Vater Jakob wegen meines Bruders Joseph, da ich ihn beneidete. 3 Und nun, Kinder, hütet euch vor den Geistern des Irrtums und des Neides. Denn auch der Neid herrscht über die gesamte Gesinnung des Menschen und läßt ihn weder essen noch trinken noch etwas Gutes tun. Allezeit redet er ihm ein, den Beneideten beiseite zu schaffen. Und der Beneidete blüht allezeit, der Neider aber schwindet allmählich dahin. Zwei Jahre lang quälte ich in der Furcht des Herrn durch Fasten meine Seele. Und ich erkannte, daß die Erlösung vom Neide durch die Furcht Gottes geschieht. Wenn einer zu dem Herrn seine Zuflucht nimmt, so läuft der böse Geist von ihm fort, und sein Sinn wird leicht. Und im Übrigen hat er Mitleid mit dem Beneideten und verdammt die nicht, die ihn lieben, und so wird er abgebracht vom Neid. Mein Vater befragte mich, weil er sah, daß ich mürrisch war, und ich sagte: »Ich leide an meiner Leber. « Denn ich trauerte mehr als alle, weil ich die Ursache des Verkaufs Josephs war. Und als wir nach Ägypten hinabgingen und er mich band wie einen Kundschafter, da erkannte ich, daß ich mit Recht litt, und betrübte mich nicht. Joseph aber war ein guter Mann und hatte den Geist Gottes in sich; mitleidig und barmherzig trug er mir das Böse nicht nach, sondern liebte mich auch wie die anderen Brüder. Hütet euch nun, meine Kinder, vor aller Eifersucht und Neid und wandelt in Einfalt der Seele und in gutem Herzen, indem ihr an eures Vaters Bruder denkt, damit Gott auch euch Gnade gebe und
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