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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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beiden Träume sagte ich meinem Vater, und er sagte zu mir: »Dieses muß zu seiner Zeit erfüllt werden, nachdem Israel viel erduldet hat. « Da spricht mein Vater zu mir: »Ich glaube, daß Joseph lebt; ich sehe nämlich stets, daß der Herr ihn mit euch zählt. « Und klagend sprach er: »Du lebst, Joseph, mein Kind, und ich sehe dich nicht, und du siehst Jakob nicht, der dich gezeugt hat! « Er rührte aber auch uns zu Tränen bei diesen seinen Worten. Und ich brannte in meinem Herzen, offen zu sagen, daß er verkauft sei. Jedoch ich fürchtete meine Brüder. 8Siehe, meine Kinder, ich habe euch die letzten 38
    Zeiten gezeigt; denn alles wird sich zutragen in Israel. Und ihr nun, befehlt euren Kindern, daß sie sich einigen mit Levi und Juda. Denn durch Juda wird Heil aufgehen für Israel, und in ihm wird Jakob gesegnet werden. Denn durch sein Szepter wird Gott erscheinen, unter Menschen auf der Erde wohnend, zu erretten das Geschlecht Israels; und er wird Gerechte aus den Heiden herzuführen. Wenn ihr das Gute tut, meine Kinder, so werden euch sowohl die Menschen als auch die Engel segnen, und Gott wird verherrlicht werden durch euch unter den Heiden, und der Teufel wird von euch fliehen, und die wilden Tiere werden euch fürchten, und die Engel werden sich euer annehmen. Wie wenn nämlich einer, der ein Kind gut großzieht, ein gutes Andenken hat, so ist auch bei dem guten Werk ein gutes Andenken bei Gott. Den aber, der das Gute nicht tut, werden die Engel und die Menschen verfluchen, und Gott wird durch ihn geschmäht werden unter den Heiden, und der Teufel wird ihn bewohnen wie sein eigenes Gefäß, und jedes wilde Tier wird über ihn herrschen, und der Herr wird ihn hassen. Denn auch die Gebote des Gesetzes sind zwiefältig und werden mit Kunst erfüllt. Es gibt eine Zeit für das Zusammensein mit seinem Weibe und eine Zeit des Sichenthaltens für sein Gebet. Und es gibt zwei Gebote, und wenn sie nicht in ihrer Ordnung gehalten werden, so bewirken sie Sünde. So ist es auch bei den übrigen Geboten. Werdet nun weise in Gott und verständig, da ihr die Ordnung seiner Gebote wißt und die Gesetze jeder Handlung, damit der Herr euch liebt! « 9 Und nachdem er ihnen vieles Derartige aufgetragen hatte, gebot er, daß sie seine Gebeine nach Hebron hinüberbringen und bei seinen Vätern begraben sollten. Und nachdem er mit fröhlicher Seele gegessen und getrunken hatte, verhüllte er sein Angesicht und starb. Und seine Söhne taten alles, was ihnen ihr Vater Naphthali befohlen hatte.

    Das Testament Josephs (über die Keuschheit).
    1 Abschrift des Testaments Josephs. Als er im Sterben lag, rief er seine Söhne und seine Brüder und sprach zu ihnen: »Meine Kinder und Brüder, hört Joseph, den von Israel Geliebten; vernehmt, Söhne, euren Vater! Ich sah in meinem Leben den Neid und den Tod und ich irrte nicht in der Wahrheit des Herrn. Diese meine Brüder haßten mich, aber der Herr liebte mich. Sie wollten mich töten, aber der Gott meiner Väter bewachte mich; in eine Grube ließen sie mich hinab, aber der Höchste führte mich hinauf. Ich ward als Sklave verkauft, aber der Herr machte mich frei; ich ward gefangengenommen, aber seine starke Hand half mir. Von Hunger ward ich gequält, aber der Herr selbst ernährte mich; allein war ich, und Gott tröstete mich. Ich war krank, und der Höchste besuchte mich; ich war im Gefängnis, und der Erretter begnadigte mich; in Banden, und er erlöste mich; in Verleumdungen, und er verteidigte mich; in bitteren Reden der Ägypter, und er errettete mich; in Neid mit Arglist, und er erhöhte mich. 2 Und so vertraute mir Photimar, der Oberkoch Pharaos, sein Haus an. Und ich kämpfte gegen sein schamloses Weib, das mich drängte, mit ihr zu sündigen. Allein der Gott Israels, meines Vaters, bewahrte mich vor der brennenden Flamme. Ich ward ins Gefängnis geworfen, geschlagen, verspottet, und der Herr machte, daß sich der Gefangenenwärter meiner erbarmte. Denn er verläßt ge wiß nicht die, die ihn fürchten, nicht in Dunkelheit oder Banden oder Trübsal oder Not. Denn Gott schämt sich nicht wie ein Mensch, noch zagt er wie ein Menschenkind, noch ist er schwach wie ein Erdgeborener, noch verstößt er. An allen Orten aber ist er da und auf verschiedene Weisen tröstet er, wenn er eine kurze Zeit sich entfernt hat, um den Ratschluß der Seele zu prüfen. In zehn Versuchungen fand er mich erprobt, und in ihnen allen bewies ich Langmut; denn ein großes Heilmittel ist die

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