Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Langmut, und viel Gutes gibt die Geduld. 3 Wie oft drohte die Ägypterin mir den Tod! Wie oft ließ sie mich rufen, um mich Züchtigungen zu übergeben und drohte mir, wenn ich nicht mit ihr zusammenkommen wollte! Sie sagte mir aber: »Du sollst über mich herrschen und über all das Meine, wenn du dich selbst mir hingibst , und du sollst wie unser Herrscher sein! « Ich nun gedachte an die Worte der Väter meines Vaters Jakob und ging in die Kammer und betete zum Herrn, und ich fastete in jenen 7 Jahren und erschien dem Ägypter, als ob ich in Üppigkeit lebte; denn diejenigen, welche um Gottes willen fasten, bekommen ein anmutiges Gesicht. Wenn er mir aber Wein gab, so trank ich ihn nicht und während dreier Tage nahm ich meine Nahrung und gab sie Armen und Kranken. Und am Morgen wachte ich früh auf zum Herrn und klagte über die Ägypterin aus Memphis, denn sie belästigte mich un aufhörlich sehr. Und des Nachts kam sie zu mir unter dem Vorwand eines Besuchs und zuerst stellte sie sich, weil sie kein männliches Kind hatte, als wolle sie mich wie einen Sohn halten. Und ich betete zum Herrn, und sie gebar ein männliches Kind. Eine Zeitlang nun umarmte sie mich wie einen Sohn, und ich merkte es nicht; zuletzt suchte sie mich zur Hurerei zu verlocken. Und da ich es merkte, wurde ich betrübt bis zum Tod, und als sie hinausgegangen war, kam ich zu mir selbst und trauerte über sie viele Tage; denn ich erkannte ihre List und die Verführung. Und ich sagte ihr Worte des Höchsten, ob sie vielleicht sich abwenden würde von ihrer schlechten Begierde. Wie oft schmeichelte sie mir mit Worten als einem heiligen Mann, indem sie listig durch Reden meine Keuschheit vor ihrem Mann lobte, während sie allein mich zu Falle bringen wollte! Sie pries mich öffentlich als keusch und im Geheimen sprach sie zu mir: »Fürchte meinen Mann nicht, denn er ist auc h von deiner Keuschheit überzeugt; denn auch wenn ihm einer etwas über uns sagte, würde er es nicht glauben. « Bei alledem schlief ich auf der Erde in einem Sack und bat Gott, daß mich der Herr von der Ägypterin erretten möge. Als sie aber nichts vermochte, kam sie wiederum unter dem Vorwande zu mir, Unterricht bei mir zu nehmen, um das Wort des Herrn zu lernen. Und sie sprach zu mir: »Wenn du willst, daß ich die Götzen verlasse, so willfahre mir, und ich werde den Ägypter überreden, daß er von den Götzen abfällt, und wir wollen im Gesetze deines Herrn wandeln. «Ich sage aber zu ihr: »Der Herr will nicht, daß die, welche ihn fürchten, in Unreinigkeit wandeln, noch hat er an den Ehebrechern Gefallen.« Und jene schwieg still und verlangte, ich solle ihre Begierde stillen. Und ich fastete und betete noch mehr, damit mich der Herr von ihr erretten möchte. 5 Wiederum aber zu einer anderen Zeit spricht sie zu mir: »Wenn du nicht ehebrechen willst, so will ich den Ägypter töten und so will ich dich nach dem Gesetze zum Manne nehmen!« Als ich nun dieses hörte, zerriß ich mein Gewand und sprach: »0 Weib, fürchte den Herrn und vollführe diese böse Tat nicht, damit du nicht verderbt werdest; denn ich werde auch deine gottlose Absicht allen kundtun! « Jene fürchtete sich nun und bat, daß ich keinem ihre Schlechtigkeit kundtun solle. Und sie ging fort und suchte mich mit Geschenken zu kirren und schickte mir allen Genuß der Menschenkinder. 6 Und sie schickt mir eine Speise mit Zauberei vermischt. Und als der Verschnittene kam, der sie brachte, blickte ich auf und sah einen furchtbaren Mann, der mir mit der Schüssel ein Schwert überreichte. Und ich merkte, daß ihre Geschäftigkeit auf Verführung der Seele abzielte. Und als er hinausgegangen war, klagte ich und kostete weder jene noch irgend eine andere von ihren Speisen. Nach einem Tage nun kam sie zu mir und erkannte die Speise und spricht zu mir: »Weshalb hast du nicht von der Speise gegessen?« Und ich sprach zu ihr: »Weil du sie mit Tod angefüllt hast. Und wie hast du gesprochen: Ich nahe mich nicht den Götzen, sondern dem Herrn allein? jetzt nun erfahre, daß mir der Gott meines Vaters durch einen Engel deine Schlechtigkeit enthüllt hat, und ich habe sie bewahrt, um dich zu überführen, ob du sie vielleicht sehen und Buße tun möchtest. Damit du aber weißt, daß über die, welche in Keuschheit Gott fürchten, die Bosheit der Gottlosen nichts vermag« - , so nahm ich vor ihren Augen und aß und sprach: »Der Gott meiner Väter und der Engel Abrahams wird mit mir sein. « Sie aber fiel auf
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