Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
glänzender, wie mein Bruder Joseph gewesen ist. 6 Der Rat des guten Mannes ist nicht in der Hand des Geistes der Verführung Beliars. Denn der Engel des Friedens führt seine Seele. Er sieht nicht leidenschaftlich auf das Vergängliche, noch sammelt er Reichtum für die Ve rgnügungssucht; nicht ergötzt er sich am Vergnügen, nicht betrübt er den Nächsten, nicht überladet er sich mit Speise, nicht schweift er mit den Augen umher. Denn der Herr ist sein Teil. Der gute Rat nimmt nicht Ehre und Schmach von Menschen an und alle List oder Lüge, Streit und Schmähung kennt er nicht; denn der Herr wohnt in ihm und erleuchtet seine Seele und freut sich an allem zu jeder Zeit. Die gute Gesinnung hat nicht zwei Zungen, des Segens und des Fluchs, der Schande und der Ehre, der Trauer und der Freude, der Ruhe und der Unruhe, der Heuchelei und der Wahrheit, der Armut und des Reichtums, sondern sie hat nur einen lauteren, reinen Gemütszustand hinsichtlich aller. Sie hat kein doppeltes Gesicht noch Gehör; denn bei allem, was er tut oder redet oder sieht, weiß er, daß der Herr seine Seele betrachtet und seine Ge sinnung reinigt, damit er nicht verdammt wird von Gott und Menschen.
Von Beliar aber ist jedes Werk zwiefältig und hat keine Einfalt. 7 Deshalb, meine Kin der, flieht die Bosheit Beliars, denn sie gibt denen, die ihr gehorchen, ein Schwert. Das Schwert aber ist die Mutter von 7 Übeln. Zuerst empfängt die Ge sinnung durch den Beliar; es ist aber das erste Neid, das zweite Verderben, das dritte Trübsal, das vierte Gefangenschaft, das fünfte Mangel, das sechste Unruhe, das siebente Verwüstung. Deshalb ist auch Kain sieben Strafen von Gott übergeben; denn alle 100 Jahre brachte der Herr eine Strafe über ihn. 200 Jahre leidet er, und im 900. Jahre wird er verjagt zur Zeit der Sintflut wegen seines gerechten Bruders Abel. In 700 Jahren wurde Kain gerichtet, Lamech aber in 70 mal 7 Jahren; denn bis in Ewigkeit werden diejenigen, welche dem Kain gleichen in Neid, so daß sie den Bruder hassen, mit derselben Strafe gerichtet werden. 8Und ihr nun, Kinder, entflieht der Bosheit, dem Neid und dem Bruderhaß und hangt der Güte und der Liebe an! Wer eine reine Gesinnung in Liebe hat, sieht kein Weib zur Hurerei an; denn er hat keine Befleckung im Herzen, weil auf ihm der Geist Gottes ruht. Denn wie die So nne nicht befleckt wird, wenn sie auf Mist und Schmutz scheint, sondern vielmehr beides trocknet und den üblen Geruch vertreibt, so baut auch vielmehr der reine Sinn, wenn er in den Befleckun gen der Erde festgehalten wird; er selbst aber wird nicht befleckt. 9 Ich vermute aber, daß auch nicht gut Taten unter euch geschehen werden, aus den Worten Henochs, des Gerechten. Ihr werdet nämlich Hurerei treiben wie Sodom und werdet beinahe untergehen und werdet in Weibern heftige Begierden wieder erwecken, und das Reich des Herrn wird nicht unter euch sein, denn sogleich wird er selbst es nehmen. Allein in einem Teil von euch wird der Tempel Gottes sein und er wird berühmter sein als der erste, und die 12 Stämme werden sich dort versammeln und alle Heiden, bis der Höchste sein Heil sendet durch den Besuch des Eingeborenen. Und er wird hineingehen in den ersten Tempel, und dort wird der Herr geschmäht und verachtet und am Holz erhöht werden. Und der Vorhang des Tempels wird zerreißen, und der Geist Gottes wird auf die Heiden herabsteigen wie ausgegossenes Feuer. Und nachdem er aus der Unterwelt zurückgekehrt ist, wird er aufsteigen von der Erde zum Himmel. Ich erkannte aber, wie würdig er sein wird auf Erden und wie herrlich im Himmel. 10 Als aber Joseph in Ägypten war, begehrte ich sein Bild und die Gestalt seines Angesichts zu sehen, und durch die Gebete meines Vaters Jakob sah ich ihn, am Tage, während ich wach war, so, wie sein ganzes Aussehen war. Wisset nun, meine Kin der, daß ich sterbe. Übt nun Wahrheit und Gerechtigkeit ein jeder an seinem Nächsten und Gericht zur Bestätigung und bewahrt das Gesetz des Herrn und seine Gebote. Dieses nämlich lehre ich euch statt jeglichen Erbteils. Und ihr nun gebt es euren Kindern zum ewigen Besitz. Denn dieses haben Abraham und Isaak und Jakob getan. Alles dieses haben sie uns vererbt, indem sie sprachen: Bewahrt die Gebote Gottes, bis der Herr sein Heil allen Heiden offenbart. Dann werdet ihr Henoch, Noah und Sem und Abraham und Isaak und Jakob sehen, wie sie auferstehen zur Rechten mit Frohlocken. Dann werden auch wir auferstehen, ein jeder zu unserem Reich,
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