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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht irgendein Laufbursche. Sie werden diese Besprechung, die man für Sie arrangiert, verlassen und ein paar Stunden später haben Ihre neuen Freunde vielleicht schon das Zeug in der Hand. Converse, der Delavane-Hasser. Ist er jetzt der Delavane-Jäger?«
    Â» Rufen Sie Remington an.« Joel ging zur Balkontür, öffnete sie und trat ins Freie. Ein paar Wolkenfetzen hatten sich vor den Mond geschoben, und weit im Osten gab es ein Wetterleuchten, das Converse an das lautlose Artilleriefeuer erinnerte, das er und die anderen fliehenden Gefangenen immer wieder in den Bergen gesehen hatten, in den Bergen, die zugleich eine Zuflucht und unerreichbar waren. Er konnte Fitzpatrick im Zimmer hören. Offenbar versuchte er, eine Verbindung mit San Diego zu bekommen. Joel griff in seine Tasche und suchte nach den Zigaretten. Er zündete sich eine an. Ob es nun die helle Flamme war, die die Bewegung beleuchtete, wusste er nicht, jedenfalls blickte er in die Richtung, in der er die Bewegung wahrgenommen hatte. Zwei Balkone entfernt, etwa neun Meter zu seiner Rechten, stand ein Mann und beobachtete ihn. Die Gestalt war nur als schattenhafte Silhouette zu erkennen; der Mann nickte in der schwachen Beleuchtung und verschwand. War es einfach nur ein anderer Gast, der zufällig ins Freie getreten war, um Luft zu schnappen? Oder hatte Aquitania einen Posten aufgestellt? Converse konnte hören, wie Fitzpatrick im Zimmer sprach. Er drehte sich um und verließ ebenfalls den Balkon.
    Connal saß auf dem Stuhl neben dem Telefontisch. Er hielt den Hörer mit der linken Hand ans Ohr, während die rechte den Stift hielt. Er machte sich eine Notiz und unterbrach seinen Gesprächspartner.
    Â» Augenblick. Sie sagen, Hickman hätte erklärt, Sie sollten nichts unternehmen, aber er wollte Ihnen nicht sagen, wer genau die Anforderung ausgestellt hat?… Verstehe. Schön, David, vielen Dank. Gehen Sie heute Abend aus?… Ich kann Sie also unter dieser Nummer erreichen … Ja, ich weiß schon, diese verdammten Telefone in Sonoma. Ein einziger Regenguss, und man kann von Glück reden, wenn man eine Leitung bekommt. Nochmals, vielen Dank, David. Wiederhörn.« Fitzpatrick legte auf und sah Joel eigenartig, fast schuldbewusst an. Statt etwas zu sagen, schüttelte er den Kopf, atmete tief und runzelte die Stirn.
    Â» Was ist denn? Was ist los?«
    Â» Sie sollten besser zusehen, dass Sie bei dieser Besprechung morgen alles bekommen, was Sie haben wollen. Oder findet sie schon heute statt?«
    Â» Es ist schon nach Mitternacht. Also heute. Warum?«
    Â» Weil die Akte zwanzig Stunden später an eine Abteilung des Fünften Marine-Distrikts freigegeben wird– das ist Norfolk, und die haben einige Macht. Dann werden sie alles über Sie wissen, was Sie vor denen verborgen halten wollen. Länger als zweiundsiebzig Stunden ist das nicht zu verhindern.«
    Â» Besorgen Sie sich eine Verlängerung!«
    Connal stand auf und sah den anderen mit hilfloser Miene an. » Mit welcher Begründung?«
    Â» Die nationale Sicherheit, was sonst?«
    Â» Ich würde die Gründe darlegen müssen, das wissen Sie.«
    Â» Das weiß ich nicht. Verlängerungen werden aus allen möglichen Gründen gewährt. Sie brauchen mehr Zeit für die Vorbereitung. Eine Zeugenaussage hat sich verschoben– Krankheit oder ein Unfall. Oder persönliche Dinge– verdammt, die Beisetzung Ihres Schwagers, das Leid Ihrer Schwester–, die haben Sie in der Arbeit behindert!«
    Â» Das können Sie vergessen, Joel. Wenn ich das versuche, werden sie eine Verbindung zwischen Ihnen und Press herstellen, und dann ist alles aus. Die haben ihn getötet, erinnern Sie sich?«
    Â» Nein«, sagte Converse entschieden. » Genau andersherum.«
    Â» Was reden Sie?«
    Â» Ich habe darüber nachgedacht, versucht, mich in Averys Position zu versetzen. Er wusste, dass jede seiner Bewegungen beobachtet wurde, dass man vermutlich sein Telefon angezapft hatte. Er sagte, die Geografie, die Übernahmeverhandlungen, das Frühstück– eben alles hatte logisch sein müssen; es ging nicht anders. Am Ende jenes Frühstücks sagte er, wir würden, wenn ich einverstanden wäre, noch einiges besprechen müssen.«
    Â» Und?«
    Â» Er wusste, dass man uns zusammen gesehen hatte– das war unvermeidlich–, und ich glaube, er wollte mir klarmachen, was ich sagen

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