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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wille mit letzter Kraft behüten wollte.
    Da war ein Geräusch– auf der anderen Seite des Raumes! Dann noch eines, und gleich darauf wieder eines. Das scharrende Metall verriet ihm, dass ein Riegel zurückgezogen wurde; das Kratzen eines Schlüssels, gefolgt vom Drehen eines Knopfes bedeutete, dass die Tür in der weit entfernten Wand geöffnet wurde. Sie sprang auf, und eine Flut von blendendem Sonnenlicht stürzte in den Raum, in seine Zelle. Converse hielt sich die Hand über die Augen und spähte zwischen den Fingern hindurch. Die blasse und verschwommene Silhouette eines Mannes stand in der Türöffnung. Er hielt einen flachen Gegenstand in der linken Hand und stützte ihn von unten. Die Gestalt trat ein, und Joel erkannte blinzelnd, dass es der Chauffeur war, der ihn in der Einfahrt nach Waffen abgesucht hatte.
    Der uniformierte Fahrer trat an den Tisch und setzte geschickt den flachen Gegenstand ab; es war ein Tablett, das mit einem Tuch bedeckt war. Erst jetzt richtete sich Converses Blick auf die von der Sonne hell erleuchtete Tür. Draußen drängte sich das Dobermannrudel. Die glänzenden schwarzen Augen der Hunde wanderten immer wieder zum Eingang der Zelle, ihre Lefzen waren zurückgezogen, sodass man die blitzenden Fänge sehen konnte.
    Â» Guten Morgen, mein Herr«, sagte Leifhelms Chauffeur und wechselte dann von Deutsch zu Englisch. » Ein schöner Tag am Rhein, nicht wahr?«
    Â» Dort draußen ist es hell, wenn Sie das meinen«, erwiderte Joel, die Hand immer noch über den Augen. » Wahrscheinlich sollte ich dankbar sein, dass ich das nach gestern Abend noch sehen kann.«
    Â» Gestern Abend?« Der Deutsche machte eine kurze Pause und fügte dann leise hinzu. » Das war vor zwei Nächten, Amerikaner. Sie sind jetzt seit dreiunddreißig Stunden hier.«
    Â» Dreiund…?« Converse stemmte sich in die Höhe und schwang die Beine über den Bettrand. Er musste innehalten; ein Schwindelgefühl erfasste ihn. Er hatte zu viel Kraft verloren. O Gott! Wie deutlich er sich erinnerte! Du darfst keine Bewegung vergeuden. Die kommen wieder. Diese Schweine! » Ihr Schweine«, sagte er, ohne sich etwas dabei zu denken. Dann wurde ihm zum ersten Mal bewusst, dass er kein Hemd trug. Erst jetzt bemerkte er den Verband an seinem linken Arm zwischen Ellbogen und Schulter. Die Schusswunde. » Hat jemand meinen Kopf verfehlt?«, fragte er.
    Â» Wie man mir sagte, haben Sie sich die Verletzung selbst zugefügt. Sie versuchten, General Leifhelm zu töten, als die anderen Ihnen die Waffe abnahmen.«
    Â» Ich versuchte, General Leifhelm…? Mit meiner nicht existierenden Waffe? Sie haben mich doch selbst durchsucht?«
    Â» Sie waren zu schlau für mich, mein Herr.«
    Â» Was passiert jetzt?«
    Â» Jetzt? Jetzt werden Sie essen. Ich habe Anweisungen vom Arzt. Zuerst die Hafergrütze . Wie sagen Sie da? Porridge. «
    Â» Heißer Haferbrei«, nickte Joel. » Mit entrahmter Milch. Dann weich gekochte Eier und Tabletten. Und wenn ich das alles bei mir behalte, etwas Hackfleisch. Und wenn ich auch das bei mir behalten kann, ein paar Löffel Rübenpüree oder Kartoffeln. Was immer zur Verfügung steht.«
    Â» Woher wissen Sie das?«, fragte der Mann in Chauffeursuniform, ehrlich überrascht.
    Â» Das ist eine Basisdiät«, erklärte Converse zynisch. » Sie variiert je nach Gegend und Vorräten. Ich habe früher einmal relativ gut gegessen . Sie haben vor, mich wieder unter Drogen zu setzen.«
    Der Deutsche zuckte die Achseln. » Ich tue, was man mir aufgetragen hat. Ich bringe Ihnen zu essen. Hier, lassen Sie sich helfen.«
    Joel blickte auf, als der Chauffeur auf sein Bett zukam. » Unter anderen Umständen würde ich Ihnen ins Gesicht spucken. Aber wenn ich das tun würde, dann müsste ich auf die entfernte Chance verzichten, Ihnen ein anderes Mal ins Gesicht zu spucken. Sie dürfen mir helfen. Passen Sie auf meinen Arm auf.«
    Drei Tage vergingen, an denen sein einziger Besucher der Chauffeur und in seinem Gefolge die zähnefletschenden Hunde waren. Man brachte ihm seinen Koffer, den man gründlich durchsucht und dabei aus dem Necessaire Schere und Nagelfeile entfernt hatte– sein Elektrorasierer war dagegen intakt. Damit sagten sie ihm, dass man ihn aus Bonn herausgebracht hatte und überließ ihn so schmerzhaften Spekulationen über das

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