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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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klaren Kopf. Die Prüfungen in den Semesterferien sind die schlimmsten. Die Professoren würden lieber Ferien machen.«
    Â» Ich wollte eigentlich mit ihm reden«, sagte Joel und deutete mit einer Kopfbewegung auf den blonden Studenten, der in ein offenbar hitziges Gespräch mit seinen zwei Begleitern verwickelt war und mit den Händen in den Rauchschwaden herumfuchtelte. » Aber das hat wohl keinen Sinn. Sie tuns auch.«
    Â» In welchem Sinne meinen Sie das jetzt, Sir, wenn Sie mir die Redundanz meines Ausdrucks verzeihen?«
    Â» ›Redundanz‹? Was studieren Sie?«
    Â» Jura, Sir.«
    Â» Das kann ich nicht gebrauchen.«
    Â» Macht das Schwierigkeiten, Sir?«
    Â» Mir nicht . Hören Sie, ich habe nicht viel Zeit und habe da ein Problem. Ich muss hier weg. Ich brauche eine Unterkunft– nur bis morgen früh. Ich versichere Ihnen, ich habe nichts Unrechtes getan, nichts, was gegen das Gesetz ist– falls meine Kleider oder mein Aussehen Sie daran zweifeln lassen. Das ist eine rein persönliche Angelegenheit. Können Sie mir helfen?«
    Der dunkelhaarige junge Deutsche schien zu zögern, als widerstrebte es ihm, darauf zu antworten, aber dann beugte er sich vor. » Da Sie es schon ansprechen, mein Herr, werden Sie sicher verstehen, dass es für einen Jurastudenten etwas unziemlich ist, einem Mann unter zweifelhaften Umständen behilflich zu sein.«
    Â» Aus genau dem Grund habe ich es erwähnt«, sagte Converse schnell nahe am Ohr des Studenten. » Ich bin Anwalt und trotz dieser Kleider ein einigermaßen respektabler. Ich habe nur hier drüben den falschen amerikanischen Klienten übernommen und kann es nicht erwarten, morgen früh wieder in einem Flugzeug nach den Staaten zu sitzen.«
    Der junge Mann hörte zu, musterte Joels Gesicht und nickte dann. » Dann ist das hier eine Art von Unterkunft, wie Sie sie normalerweise nicht suchen würden?«
    Â» Ich würde sie, wo immer möglich, meiden. Ich dachte nur, das wäre vielleicht eine gute Idee, um heute Nacht nicht aufzufallen.«
    Â» Es gibt sehr wenige Lokale wie dieses hier in Bonn, Sir.«
    Â» Das macht Bonn Ehre.« Converse sah sich in dem Café und unter den vorwiegend jugendlichen Gästen um und hatte plötzlich eine andere Idee. » Es ist Sommer«, sagte er eindringlich zu dem Studenten. » Gibt es hier irgendwelche Jugendherbergen?«
    Â» Die in der Umgebung von Bonn oder Köln sind alle voll, Sir, hauptsächlich mit jungen Amerikanern und Holländern. Die anderen, in denen noch Platz ist, liegen ziemlich weit im Norden. Aber vielleicht gibt es eine andere Lösung.«
    Â» Was?«
    Â» Sommer, Sir. Die Pensionen, in denen viele Studenten wohnen, haben in den Sommermonaten viele Zimmer frei. In dem Haus, wo ich wohne, gibt es im zweiten Stock zwei leere Zimmer.«
    Â» Ich habe es sehr eilig. Können wir gehen? Ich zahle Ihnen heute Abend so viel ich kann, und morgen früh mehr.«
    Â» Ich dachte, Sie wollten morgen früh ein Flugzeug nehmen?«
    Â» Ich muss vorher noch zwei Dinge erledigen. Sie können mitkommen und mir helfen.«
    Der junge Mann und Joel entschuldigten sich, wohl wissend, dass man sie nicht vermissen würde. Der Student ging auf die Tür der Hotelhalle zu, aber Converse packte ihn am Ellbogen und deutete auf den Ausgang zur Straße.
    Â» Ihr Gepäck, Sir!« rief der Deutsche, wobei er Mühe hatte, sich in dem Lärm verständlich zu machen.
    Â» Sie können mir ja morgen einen Rasierapparat leihen!«, schrie Converse zurück und zog den jungen Mann durch das Gewühl zum Ausgang. Ein paar Tische vor dem Eingang war ein leerer Stuhl, auf dem eine zerdrückte Stoffmütze lag. Joel griff danach und hielt sie sich vors Gesicht, als er die Tür erreichte und gefolgt von dem Studenten ins Freie trat. » Welche Richtung?«, fragte er, während er sich die Mütze überstülpte.
    Â» Hier entlang.« Der junge Deutsche deutete unter das schäbige Vordach des daneben liegenden Hoteleingangs.
    Â» Gehen wir«, sagte Joel und trat einen Schritt nach vorn.
    Sie blieben stehen– das heißt, Converse blieb zuerst stehen, packte den Studenten an der Schulter und drehte ihn herum, sodass er der Straße den Rücken zuwandte. Eine schwarze Limousine kam die Straße heruntergerast und bremste scharf. Zwei Männer sprangen hinten heraus und rannten auf

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