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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Formen der Kommunikation gewöhnen. Daran ist nichts Ungesetzliches, es ist einfach ein Mittel, um die Vertraulichkeit Ihres Klienten und Ihrer Firma zu schützen.«
    Â» Ich habe wohl noch viel zu lernen.«
    Â» Sie tun nichts Unrechtes«, fuhr Joel ruhig fort und sah Johann dabei an. » Im Gegenteil, Sie tun etwas sehr Rechtes, und ich werde Sie sehr gut dafür bezahlen.«
    Â» Sehr gut«, sagte der junge Mann.
    Converse wartete im Taxi, und seine Augen suchten die Straße ab, konzentrierten sich auf stehende Wagen oder Fußgänger, die zu langsam gingen oder sich überhaupt nicht von der Stelle bewegten, und auf jeden anderen, dessen Blick auch nur kurz zur Fassade von American Express wanderte. Johann ging hinein, und Joel schluckte ein paarmal. Ihm war, als schnürte man ihm die Kehle zu. Das Warten war schrecklich, und das Wissen, dass er den Studenten in eine riskante Lage brachte, machte es noch schlimmer. Dann dachte er kurz an Avery Fowler-Halliday und Connal Fitzpatrick; sie hatten verloren. Der junge Deutsche hatte eine unendlich größere Chance, noch viele Jahre zu erleben.
    Die Minuten verstrichen, und Converse spürte, wie ihm der Schweiß den Nacken hinunterrann; es war, als hätte jemand die Zeit angehalten. Schließlich kam Johann wieder heraus, kniff die Augen zusammen, um sie vor der grellen Sonne zu schützen, die Unschuld in Person. Er überquerte die Straße und stieg in das Taxi.
    Â» Was haben die gesagt?«, fragte Joel und bemühte sich, gleichgültig zu klingen, während seine Augen noch immer die Straße absuchten.
    Â» Nur, ob ich schon lange auf die Nachricht gewartet hätte. Ich erwiderte, dass es ein Telegramm aus Mykonos sein müsste. Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte.«
    Â» Das haben Sie gut gemacht.« Joel riss den Umschlag auf und entfaltete das Telegramm. Es enthielt eine lange Reihe ausgeschriebener Zahlen, mehr als zwanzig, schätzte er. Wieder erinnerte er sich an die Instruktionen, die Laskaris ihm gegeben hatte: Nehmen Sie jede dritte Zahl, angefangen bei der dritten, und endend bei der drittletzten. Sie brauchen nur an die Drei zu denken. Es ist ganz einfach – das sind diese Dinge meistens –, und außerdem kann ohnehin niemand für Sie unterschreiben. Das Ganze ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.
    Â» Ist alles in Ordnung?«, fragte Johann.
    Â» Bis jetzt sind wir einen Schritt im Vorsprung, und Sie sind Ihrer Prämie einen Schritt näher.«
    Â» Meinem Examen auch.«
    Â» Wann ist das denn?«
    Â» Um drei Uhr dreißig heute Nachmittag.«
    Â» Ein gutes Omen. Denken Sie nur an die Drei.«
    Â» Wie bitte?«
    Â» Nichts. Jetzt brauchen wir eine Telefonzelle. Sie haben noch eine Sache zu erledigen, und dann können Sie heute Abend Ihre Freunde ins teuerste Lokal von Bonn einladen.«
    Das Taxi wartete an der Ecke, während Converse und der junge Deutsche vor der Zelle standen. Johann hatte die Nummer der Bank im Telefonbuch nachgeschlagen. Der Student zögerte, weiter mitzumachen. Das, was jetzt von ihm verlangt wurde, schien ihm doch recht sonderbar zu sein. Damit wollte er nichts zu tun haben.
    Â» Sie brauchen doch bloß die Wahrheit zu sagen!«, insistierte Joel. » Nur die Wahrheit. Sie haben einen amerikanischen Anwalt kennengelernt, der kein Deutsch spricht, und er hat sie gebeten, ein Gespräch für ihn zu führen. Dieser Anwalt muss für einen Klienten aus einem vertraulichen Konto Mittel abheben und möchte wissen, an wen er sich wenden soll. Das ist alles. Niemand wird nach einem Namen fragen.«
    Â» Und wenn ich das tue, kommt wieder etwas anderes? Nein, ich glaube, Sie sollten selbst anrufen . «
    Â» Ich darf keinen Fehler machen! Ich darf kein Wort missverstehen. Und es kommt auch nichts mehr anderes. Sie können in der Nähe der Bank warten, wo Sie wollen. Wenn ich herauskomme, gebe ich Ihnen zweitausend Mark, und so weit es mich betrifft– so weit es irgendjemanden betrifft–, sind wir uns nie begegnet.«
    Â» So viel für so wenig, Sir. Sie können doch meine Angst begreifen.«
    Â» Die ist gar nichts im Vergleich zu der meinen«, sagte Converse leise, aber eindringlich. » Bitte, tun Sie es. Ich brauche Ihre Hilfe.«
    Und so wie er es am Abend vorher in der Bar getan hatte, sah der junge Deutsche wieder Joel scharf an, als versuchte er, etwas zu sehen, von dem er nicht sicher

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