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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eigentlich?«
    Â» Für besorgte Leute, die glauben, zur richtigen Zeit den richtigen Mann für die richtige Aufgabe gefunden zu haben«, erwiderte Halliday und ließ den Umschlag vor Joel auf den Tisch fallen. » Nur, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt. Du hast das selbst einmal miterlebt, was die für uns vorhaben, und du weißt, wie es ist.« Plötzlich stand der Kalifornier auf. » Denk darüber nach. Wir reden später weiter. Übrigens, die Schweizer wissen, dass wir uns heute Morgen getroffen haben. Wenn dich jemand fragt, worüber wir gesprochen haben, dann sage ihnen, dass ich mich mit der Verteilung der Vorzugsaktien einverstanden erklärt habe. Das ist für meine Auftraggeber von Vorteil, selbst wenn du anderer Meinung sein solltest. Vielen Dank für den Kaffee. Wir sehen uns in einer Stunde am Konferenztisch . Nett, dich wiedergesehen zu haben, Joel.«
    Der Kalifornier eilte zwischen den Tischen davon und trat durch das Messingtor des Chat Botté in das helle Sonnenlicht auf den Quai du Mont Blanc hinaus.
    Die Konsole für die Telefonanlage war in die Schmalseite des langen, dunklen Konferenztisches eingelassen. Das leise Summen entsprach der würdigen Umgebung. Der juristische Vertreter des Kantons Genf, der als neutraler Verhandlungsleiter fungierte, nahm den Hörer ab und sprach mit leiser Stimme, nickte zweimal und legte dann den Hörer wieder auf. Er sah sich am Tisch um; sieben der acht Anwälte befanden sich an ihren Plätzen und redeten leise miteinander. Der achte, Joel Converse, stand vor einem mächtigen, von Gardinen eingefassten Fenster mit dem Blick auf den Quai Gustave Ador. Der riesige Jet d’Eau stach in den Himmel, die pulsierende Gischt erfüllte die Luft und wurde von dem anstürmenden Nordwind in Kaskaden nach links gedrückt. Der Himmel begann sich zu verdunkeln. Ein Sommergewitter zog von den Alpen heran.
    Â» Messieurs«, sagte der Verhandlungsleiter. Die Gespräche verstummten, und die Gesichter wandten sich dem Schweizer zu. » Das war Mr. Halliday. Er ist aufgehalten worden, bittet Sie aber fortzufahren. Sein Kollege, Monsieur Rogeteau, kennt seine Empfehlungen, und außerdem sagte er, dass er sich bereits heute Morgen mit Monsieur Converse getroffen habe, um eine der letzten Einzelheiten zu klären. Stimmt das, Monsieur Converse?«
    Wieder drehten sich die Köpfe, jetzt zu der Gestalt, die am Fenster stand. Keine Antwort. Converse starrte weiter auf den See hinaus.
    Â» Monsieur Converse?«
    Â» Wie bitte?« Joel drehte sich herum, seine gerunzelte Stirn ließ erkennen, dass seine Gedanken irgendwo in weiter Feme waren, weitab von Genf.
    Â» Stimmt das, Monsieur?«
    Â» Wie war Ihre Frage, bitte?«
    Â» Sie haben sich heute Morgen mit Monsieur Halliday getroffen?«
    Converse machte eine Pause. » Das stimmt«, antwortete er.
    Â» Und?«
    Â» Under hat sich mit der Aufteilung der Vorzugsaktien einverstanden erklärt.«
    Ein Murmeln der Erleichterung ging durch die Reihen der Amerikaner, während die Gruppe aus Bern stumm akzeptierte. Die Reaktionen blieben Joel nicht verborgen, und er hätte diesem Thema unter anderen Umständen zusätzliche Überlegung gewidmet. Obwohl Halliday der Ansicht gewesen war, dass diese Lösung einen Vorteil für Bern bedeutete, war alles zu leicht gegangen; Joel hätte das jedenfalls aufgeschoben und zumindest noch eine Stunde lang analysiert. Aber irgendwie war es ohne Belang. Verdammt sollte er sein!, dachte Converse.
    Â» Dann wollen wir doch so fortfahren, wie Monsieur Halliday vorgeschlagen hat«, sagte der Verhandlungsleiter und sah auf die Uhr.
    Aus einer Stunde wurden zwei und schließlich drei, die Stimmen erhoben sich immer wieder, während Blätter hin und her gereicht, Punkte geklärt, einzelne Abschnitte abgezeichnet wurden. Halliday war immer noch nicht erschienen. Lampen wurden eingeschaltet, als sich der Mittagshimmel draußen verdunkelte; man sprach von einem aufziehenden Sturm.
    Dann waren hinter der dicken Eichentür des Konferenzsaales plötzlich Schreie zu hören. Sie schwollen an, wurden lauter, bis jeder, der sie hörte, von Schreckensbildern gepeinigt dasaß. Einige der Verhandlungsteilnehmer brachten sich unter dem Tisch in Sicherheit, andere sprangen von ihren Stühlen auf und blieben dort starr vor Schreck stehen, ein paar rannten zur Tür, unter ihnen Converse. Der

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