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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesagt, dass er zu Peregrine gehen solle. Ich habe ihn überzeugt, dass Peregrine auf ihn hören würde, dass er nicht der Mann war, für den Joel ihn hielt.«
    Â» ›Ihn hielt‹? Was hat Joel gesagt?«
    Â» Sehr wenig, was einen Sinn gehabt hätte. Er faselte von Generälen und Feldmarschällen und irgendeiner obskuren historischen Theorie, die alle Kommandeure aus verschiedenen Kriegen und Armeen zusammengeführt hätte in einem gemeinsamen Versuch, die Kontrolle über die Regierungen zu übernehmen. Es gab einfach keinen Sinn. Jedes Mal, wenn ich irgendetwas anzweifelte, was er sagte, wurde er wütend und sagte, das sei alles nicht wichtig, oder ich würde nicht zuhören, oder ich sei zu beschränkt, um ihn zu verstehen. Aber am Ende gab er dann zu, dass er schrecklich müde und konfus sei und dringend Schlaf brauchte. Da habe ich ihm den Vorschlag gemacht, Peregrine aufzusuchen, aber Joel vertraute ihm nicht. Er sagte, er hätte den Wagen eines ehemaligen deutschen Generals durch die Einfahrt der Gesandtschaft fahren sehen. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, aber Peregrine war ein hochdekorierter Offizier im Zweiten Weltkrieg. Ich erklärte ihm so geduldig und so entschieden, wie ich das konnte, dass Peregrine keiner von ›ihnen‹ sein könne, dass er kein Freund des Militärs sei . Offensichtlich konnte ich ihn nicht überzeugen. Joel nahm Verbindung mit ihm auf, vereinbarte ein Zusammentreffen und tötete ihn. Ich hatte keine Ahnung, dass er so krank war.«
    Â» Larry«, begann Valerie langsam und mit schwacher Stimme. » Ich habe zwar alles, was Sie sagen, gehört, aber es klingt einfach nicht so, als ob es wahr wäre. Nicht, dass ich Ihnen nicht glaube– Joel hat einmal gesagt, Sie seien ein geradezu peinlich ehrlicher Mann–, aber irgendetwas fehlt da. Der Converse, den ich kenne und mit dem ich vier Jahre zusammengelebt habe, hat nie die Tatsachen verdreht, um irgendetwas zu stützen, das er einfach glauben wollte. Selbst wenn er noch so wütend war, wäre er dazu nicht imstande gewesen. Ich habe ihm einmal gesagt, dass er einen lausigen Maler abgeben würde, weil er einfach nicht imstande sei, eine Form einfach so zu verändern, dass sie in ein Konzept passt. Aber dazu war er einfach nicht fähig, und ich glaube, er hat mir das einmal erklärt. Bei fünfhundert Meilen in der Stunde, sagte er, kann man einen Schatten auf dem Ozean für einen Flugzeugträger halten, wenn einem die Instrumente ausgefallen sind.«
    Â» Sie sagen also, dass er nicht lügt.«
    Â» Ich bin sicher, dass er das manchmal tut– auch dass er es früher getan hat–, aber nie, wenn es um wichtige Dinge geht. Er ist dazu einfach nicht fähig.«
    Â» Das war, bevor er so ernsthaft krank wurde . Er hat diesen Mann in Paris getötet, das hat er selbst zugegeben.«
    Valerie stöhnte. » Nein!«
    Â» Doch, leider schon. Ebenso wie er Walter Peregrine getötet hat.«
    Â» Wegen irgendeiner obskuren historischen Theorie? Das passt einfach alles nicht zusammen, Larry!«
    Â» Das Einzige, was ich will, ist helfen, und ich dachte, Sie wüssten das.«
    Â» Das weiß ich auch, wirklich. Dann bis bald, Larry.«
    Â» Ich rufe Sie sofort an, wenn ich etwas erfahre.«
    Â» Tun Sie das. Wiederhören.« Valerie legte auf und sah auf die Uhr. Es war Zeit, zum Logan-Airport von Boston zu fahren und Roger Converse abzuholen.
    Â» Achtung, wir erreichen in Kürze Köln «, verkündete die Stimme im Lautsprecher.
    Converse saß am Fenster und sah auf die vorüberhuschende Landschaft hinaus. Der Zug war gut besetzt, auf jeder Sitzbank saß wenigstens ein Passagier, auf vielen auch zwei. Als sie aus dem Bahnhof gefahren waren, hatte eine Frau auf dem Platz gesessen, den er jetzt besetzt hielt, eine gut gekleidete Dame aus der Vorstadt. Einige Plätze dahinter saß eine andere Frau– offensichtlich eine Bekannte– und sprach Joels Gegenüber an. Dann sagte die Frau etwas zu Joel. Da er nicht verstand und nicht antworten konnte, hatte er das Gefühl, die Aufmerksamkeit der anderen Passagiere auf sich zu lenken, und das beunruhigte ihn. Er hatte die Schultern gezuckt und den Kopf geschüttelt. Die Dame hatte ihn indigniert angesehen, war aufgestanden und hatte sich zu ihrer Bekannten gesetzt.
    Sie hatte eine Zeitung auf dem Sitz liegen lassen, die Zeitung mit seinem

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