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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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an Nathan S. weiter. Wenn ich kann, rufe ich ihn an. Dein ehemaliger gehorsamer Ehemann. Alles Liebe, J. Dann blickte er auf den Namen und die Adresse, die er auf den Umschlag geschrieben hatte und verspürte eine stumpfe, Übelkeit erregende Sorge.
    Ms. Valerie Charpentier
    R. F. D. 16
    Dunes Ridge
    600 Cap Ann, Massachusetts
    USA
    Drei Minuten später fand er den Briefkasten, schob den Umschlag durch den Schlitz und überzeugte sich davon, dass das Päckchen auch im Inneren des gelben Kastens nach unten gefallen war. Er sah sich um und suchte etwas verwirrt von den vielen Menschen nach einem Schalter. Er kam sich so verdammt hilflos vor, wollte Fragen stellen, hatte aber Angst davor, jemanden aufzuhalten, Angst, jemand würde sein Gesicht studieren.
    Da war ein Schalter, vor dem nur wenige Menschen standen, auf der anderen Seite; zwei Paare hatten es sich offenbar im letzten Augenblick anders überlegt, die kleine Schlange verlassen, die sich dort gebildet hatte. Jetzt stand nur noch ein Mann vor dem Fenster. Converse bahnte sich seinen Weg durch die Menge, versuchte wieder, seine Schritte zu zügeln.
    Â» Emmerich, bitte«, sagte er zu dem Beamten hinter dem Schalter, als der Mann vor ihm sein Wechselgeld eingesteckt hatte. » Niederlande«, fügte er hinzu, jede Silbe deutlich aussprechend.
    Der Beamte drehte sich kurz um und blickte auf die Uhr, die hinter der Wand hing. Dann sagte er etwas in deutscher Sprache. » Verstehen?«, fragte er dann.
    Â» Nein . Hier!« Converse legte zwei Hundertmarkscheine auf den Zahlteller und schüttelte den Kopf, zuckte die Schultern. » Bitte, eine Fahrkarte! Ich weiß, ich habe nur noch ein paar Minuten Zeit bis zur Abfahrt.«
    Der Mann nahm einen der Scheine und schob den anderen zurück. Er wechselte und drückte ein paar Knöpfe neben sich; eine Fahrkarte wurde ausgedruckt, er reichte sie Joel.
    Â» Gleis eins.« Der Mann hielt den Daumen der linken Hand in die Höhe. » Eins«, wiederholte er und deutete links von Joel auf das entsprechende Gleis.
    Â» Eins! Vielen Dank.« Converse griff nach seinem Aktenkoffer und eilte mit schnellen Schritten zu dem Gleis, das man ihm gezeigt hatte. Er sah den Zug stehen; ein uniformierter Bahnbeamter stand vor der Anzeigetafel und sah auf die Uhr.
    Eine Frau, die etliche Päckchen trug, stieß mit ihm zusammen. Die Päckchen fielen zu Boden. Joel versuchte, sich zu entschuldigen, während sie ihn beschimpfte; laute Worte, die die umstehenden Reisenden veranlassten, stehen zu bleiben und sie anzustarren. Er hob ein paar Päckchen auf, während ihre Stimme zu einem Crescendo anschwoll.
    Â» Sie können mich mal, Lady«, murmelte er. Joel ließ die Päckchen wieder fallen, drehte sich um und eilte weiter. Er erreichte den Zug, klinkte die Tür auf und stieg ein.
    Er suchte sich schwer atmend einen Platz und versuchte, sich zu beruhigen. Den weichen Hut hatte er in die Stirn gezogen. Die Wunde an seinem linken Arm schmerzte höllisch. Möglicherweise war sie bei dem Zusammenprall wieder aufgerissen. Er tastete unter das Jackett, berührte den Kolben der Waffe, die er Leifhelms Chauffeur abgenommen hatte, und strich über sein Hemd. Kein Blut, er schloss erleichtert die Augen.
    Den Mann auf der anderen Seite des Abteils, der ihn anstarrte, bemerkte er nicht.
    In Paris saß die Sekretärin am Schreibtisch, den Telefonhörer am Ohr, und sprach mit leiser, aber eindringlicher Stimme, wobei sie die Hand über die Sprechmuschel hielt. Ihr Französisch klang kultiviert, wenn nicht aristokratisch.
    Â» Das ist alles«, sagte sie leise. » Hast du es?«
    Â» Ja«, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. » Das ist außergewöhnlich.«
    Â» Warum? Deshalb bin ich hergekommen.«
    Â» Natürlich. Ich sollte sagen, du bist außergewöhnlich.«
    Â» Natürlich. Was hast du für Instruktionen?«
    Â» Sehr ernste. Es tut mir leid.«
    Â» Das dachte ich. Du hast keine Wahl.«
    Â» Kannst du?«
    Â» Geht klar. Ich sehe dich bei Taillevent. Acht Uhr?«
    Â» Trag dein schwarzes Galanos. Das liebe ich so.«
    Â» Schmeichler.«
    Â» Was sagst du, meine Liebste. Acht Uhr.«
    Die Sekretärin legte den Hörer auf, erhob sich und glättete ihr Kleid. Sie zog eine Schublade auf und holte eine Handtasche mit langem Schulterband heraus, hängte sie sich über und ging zur geschlossenen Tür ihres

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