Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
keiner weiteren Erklärung. René war ermordet worden, und man hatte ihn als Täter bezeichnet. Das beantwortete die Frage; das war der Grund, weshalb Aquitania verbreitet hatte, dass der Mörder nach Paris unterwegs wäre.
    Er war ein Todesbote; das war er für neue und alte Freunde geworden. Für René Mattilon, Edward Beale… Avery Fowler. Und auch Feinden, die er nicht kannte, brachte er den Tod. Er war zurückgekehrt, zurück in die Lager und Dschungel, in die nie wieder zurückzukehren er geschworen hatte. Dabei wäre er am liebsten einfach untergetaucht und verschwunden– sollte doch jemand anderer den Auftrag übernehmen, von dem niemand wusste, dass er ihm in Genf übertragen worden war.
    Herrgott! Die Aufzeichnung. Wenn sie auch nur zwölf oder vierundzwanzig Stunden alt war, dann hatte Val wahrscheinlich den Umschlag nicht erhalten, den er ihr aus Bonn geschickt hatte! Sie konnte ihn gar nicht erhalten haben. Sonst wäre sie nicht nach Europa geflogen!
    O mein Gott, dachte Joel und leerte sein Glas. Mit der anderen Hand rieb er sich die Stirn. Er war vollkommen verwirrt. Wenn Nathan Simon den Umschlag nicht in Händen hielt, hatte es auch keinen Sinn, ihn um Hilfe zu bitten! Ein Anruf bei ihm würde nur zu der Forderung führen, dass Joel sich den Behörden stellen solle. Nate würde sich gegen das Gesetz stellen; er würde mit allen Kräften für seinen Klienten kämpfen, aber erst wenn der Klient sich den Gesetzen unterwarf. Das war Nates Religion.
    Â» Ihr Seezungenfilet, Menheer.«
    Â» Mein was?«
    Â» Ihre Seezunge«, wiederholte der Kellner.
    Â» Sie sprechen Englisch?«
    Â» Aber selbstverständlich«, sagte der hagere, kahlköpfige Mann höflich. » Wir haben vorhin doch auch Englisch gesprochen, nur waren Sie sehr erregt. Aber ich verstehe schon, das kann einem in diesem Viertel leicht passieren.«
    Â» Hören Sie.« Converse betonte jedes einzelne Wort. » Ich bezahle Sie gut, wenn Sie eine Telefonverbindung für mich herstellen. Ich spreche weder Holländisch noch Französisch oder Deutsch, sondern nur Englisch. Können Sie das verstehen?«
    Â» Ich verstehe.«
    Â» Ein Gespräch mit Westberlin.«
    Â» Das ist gar nicht schwer, Sir.«
    Â» Würden Sie das für mich tun?«
    Â» Aber selbstverständlich, mein Herr. Meine Schicht ist in ein paar Minuten zu Ende. Dann hole ich Sie. Wir führen Ihr Gespräch vom Büro aus.«
    Â» Sehr schön.«
    Â» Und viel Geld, ja? Fünfzig Gulden, ja?«
    Â» Geht in Ordnung. Ja.«
    Zwanzig Minuten später saß Converse hinter einem kleinen Schreibtisch in einem sehr kleinen Büro. Der Kellner reichte ihm das Telefon. » Die sprechen Englisch, Menheer.«
    Â» Miss Charpentier, bitte«, sagte Joel mit halb erstickter Stimme. Er fühlte sich wie gelähmt und war nicht mehr sicher, ob er die Beherrschung verlieren würde, wenn er ihre Stimme hörte. Einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, einfach aufzulegen. Er durfte sie da nicht hineinziehen! » Hallo?«
    Sie war es. Tausend Bilder zogen an seinem inneren Auge vorbei, Erinnerungen an Glück und Zorn, an Liebe und Hass. Er konnte nicht sprechen.
    Â» Hallo? Wer ist da?«
    Â» Oh… da bist du ja. Tut mir leid, die Verbindung ist ziemlich schlecht. Hier spricht Jack Talbot vonBoston Graphics. Wie gehts, Val?«
    Â» Sehr gut , Jack. Und dir? Das ist jetzt ja schon ein paar Monate her. Seit dem Mittagessen im Four Seasons, wenn ich mich richtig erinnere.«
    Â» Stimmt. Wann bist du angekommen?«
    Â» Gestern Abend.«
    Â» Bleibst du lange?«
    Â» Nur einen Tag. Wir hatten den ganzen Morgen eine Krisensitzung, heute Nachmittag geht es weiter. Wenn ich dann nicht zu erledigt bin, nehme ich noch am Abend die Maschine. Wann bist du nach Berlin gekommen?«
    Â» Ich bin gar nicht dort. Ich hab dich im Fernsehen gesehen, in Belgien. Ich bin inAntwerpen, aber heute Nachmittag fahre ich nach Amsterdam. Herrgott, schlimm, dass du so viel mitmachen musstest. Wer hätte das je geahnt? Das mit Joel, meine ich.«
    Â» Eigentlich hätte ich es ahnen müssen, Jack. Das ist alles so schrecklich. Er ist so krank. Ich hoffe nur, dass die ihn bald erwischen. Das wäre für alle gut. Er braucht Hilfe.«
    Â» Er braucht ein Erschießungskommando, wenn ich das einfach mal so offen sagen darf.«
    Â» Ich möchte lieber

Weitere Kostenlose Bücher