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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die, durch die Joel gerade gekommen war.
    Sie hatten ihn. Er steckte in der Falle.
    Valerie bezahlte den Fahrer und stieg aus dem Taxi, ließ sich von dem Türsteher helfen. Es war das zweite Hotel, in dem sie sich im Verlauf von zwei Stunden ein Zimmer besorgt hatte. Auf die Weise hatte sie für den Fall, dass man sie verfolgte, eine tote Spur hinterlassen. Sie hatte sich ein Taxi vom Kennedy-Flughafen nach La Guardia genommen, sich dort ein Ticket nach Boston gekauft und sich anschließend in einem Motel am Flughafen eingetragen unter dem Namen Charpentier. Dreißig Minuten später hatte sie das Motel verlassen, nachdem sie vorher das Hotel in Manhattan angerufen hatte, um sich zu vergewissern, dass ein Zimmer für sie frei war. Das war der Fall gewesen. Das St. Regis würde Mrs. DePinna gerne aufnehmen, die überraschend aus Tulsa, Oklahoma, angekommen war und eine Unterkunft brauchte.
    Val hatte im Flugzeug nicht geschlafen, nur etwas gedöst, und war immer wieder von Albträumen hochgeschreckt worden. Die Turbulenzen über dem Nordatlantik hatten ebenso wenig dazu beigetragen, sie in den Schlaf zu lullen. Und Schlaf brauchte sie jetzt… und Joel. Ersterer stellte sich ein; Letzterer war außer Reichweite.
    Ein schriller Ton, begleitet von greller Sonne, die sie blendete, als sie die Augen aufriss, ließ sie vom Bett hochfahren, das Laken von sich treten und aufspringen. Es war das Telefon. Das Telefon? Sie sah auf die Uhr; es war sieben Uhr fünfundzwanzig. Die Sonne fiel durch die Fenster, und wieder klingelte das Telefon. Das Telefon? Wie? Wieso? Sie griff nach dem Hörer, fasste ihn mit aller Kraft und versuchte, zu sich zu finden, bevor sie zu sprechen begann. » Hallo?«
    Â» Mrs. DePinna?«, erkundigte sich eine Männerstimme.
    Â» Ja?«
    Â» Hoffentlich ist alles in Ordnung.«
    Â» Ist es bei Ihnen üblich, Ihre Gäste um sieben Uhr früh aufzuwecken und sie zu fragen, ob alles in Ordnung ist?«
    Â» Es tut mir schrecklich leid, aber wir haben uns Sorgen um Sie gemacht. Sie sind doch die Mrs. DePinna aus Tulsa, Oklahoma, nicht wahr?«
    Â» Ja.«
    Â» Wir haben Sie die ganze Nacht gesucht– seit der Flug aus Amsterdam um ein Uhr dreißig heute Morgen eintraf.«
    Â» Wer sind Sie?«, fragte Val wie vom Blitz getroffen.
    Â» Jemand, der Ihnen helfen möchte, Mrs. Converse«, sagte die Stimme, jetzt entspannt und freundlich. » Sie haben uns ganz schön herumgejagt. Wir haben ganz bestimmt hundertfünfzig Frauen geweckt, die seit zwei Uhr morgens in irgendwelchen Hotels eingetroffen sind. Die › Maschine aus Amsterdam‹ war es dann. Glauben Sie mir, Mrs. Converse, wir wollen Ihnen helfen. Wir haben beide dasselbe Ziel.«
    Â» Wer sind Sie?«
    Â» Wir wollen einmal sagen, dass ich im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten handle. Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich bin in fünfzehn Minuten bei Ihnen.«
    Zum Teufel mit der Regierung der Vereinigten Staaten!, dachte Val zitternd, während sie den Hörer auflegte. Die Regierung der Vereinigten Staaten hatte überzeugendere Möglichkeiten, sich zu erkennen zu geben . Sie musste hier weg! Was bedeuteten die fünfzehn Minuten? War es eine Falle? Warteten unten Männer auf sie– warteten, ob sie fliehen würde? Sie hatte keine Wahl!
    Sie rannte ins Badezimmer, schnappte sich ihren Bordkoffer und warf ihre Toilettensachen hinein. In wenigen Sekunden hatte sie sich angezogen, dann stopfte sie die restlichen Kleider auch noch in den Koffer, schnappte sich den Zimmerschlüssel von der Kommode und lief zur Tür. Sie blieb stehen. O Gott, der Briefbogen mit der Air-Force-Nummer! Sie rannte zum Schreibtisch zurück, riss das Blatt unter dem offenen Telefonbuch weg und stopfte es in ihre Handtasche. Sie sah sich verstört um. War da noch etwas? Nein. Sie verließ das Zimmer und eilte den Gang zu den Lifts hinunter.
    Die Straße erwachte gerade erst zum Leben. Valerie ging schnell den Bürgersteig hinunter, blieb dann vor einem kleinen, eleganten Buchladen stehen und beschloss, hier im Türeingang zu warten. Die Geschichten, die sie ihr ganzes Leben lang gehört hatte, erzählten nicht nur davon, dass es galt, falsche Informationen zu hinterlassen. Es hatte auch Lektionen dafür gegeben, dass man wissen musste, wie der Feind aussah. Oft war genau das entscheidend.
    Ein Taxi fuhr vor dem St. Regis vor, und die hintere Tür

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