Die Aquitaine-Verschwoerung
in ein paar Minuten«, sagte Joel. » Geh hinein und ruf an.«
Das Warten war unerträglich und endlos. Converse musterte sein Gesicht im Spiegel. Der Schweià quoll ihm aus allen Poren, und das Salz brannte in seinen Wunden. Und was viel beunruhigender war, seine Hand zitterte. Die Vermittlung des Algonquin meldete sich, und Val verlangte einen Mr. Marcus. Einen Augenblick herrschte Schweigen, und als die Vermittlung sich wieder meldete, dachte Joel, er müsse den Telefonhörer gegen den Spiegel schmettern.
» Hier sind zwei Marcus registriert, Maâam. Welchen wollen Sie sprechen?«
» Verdammt!«, s chimpfte Val plötzlich am Telefon und erschreckte Converse damit. » Mein Boss, dieser Verrückte, hat mir gesagt, ich sollte sofort Mr. Marcus im Algonquin anrufen und ihm sagen, wo sie sich zum Lunch treffen. Jetzt ist er irgendwohin verschwunden, und ich weià nicht weiter.«
» Schon in Ordnung, solche Leute gibts.«
» Vielleicht können Sie mir helfen. Welcher Marcus es ist, meine ich. Vielleicht erkenne ich ihn am Vornamen oder der Firma.«
» Aber sicher, wird gemacht. SchlieÃlich müssen wir Mädchen doch zusammenhalten bei solchen Chefs, stimmts?Okay, da sind sie. Marcus, Myron. Sugarmanâs Original Replikate, Los Angeles. Und Marcus, Peterâ hilft auch nicht weiter, wie? Da steht bloà Georgetown, Washington, D. C.«
» Das ist der richtige. Peter. Jetzt weià ich es. Vielen Dank.«
» Aber gerne. Ich stelle durch.«
Die New York Times auf den Knien, setzte Stone die letzten zwei Worte ins Kreuzworträtsel ein und sah auf die Uhr. Er hatte neun Minuten dazu gebraucht, neun Minuten der Entspannung; er wünschte, es hätte länger gedauert. Eine der Freuden seiner Stellung in London als Stationschef war das Kreuzworträtsel in der London Times gewesen. Das war immer mindestens eine halbe Stunde gewesen, in der er auf der Suche nach Worten und Bedeutungen seine Probleme vergessen hatte.
Das Telefon klingelte. Stones Kopf fuhr herum. Er starrte den Apparat an, sein Puls ging schneller, seine Kehle war plötzlich ausgetrocknet. Niemand wusste, dass er sich unter dem Namen Marcus im Algonquin eingetragen hatte. Niemand!Ja doch, da war jemand, aber der war jetzt in der Luft, war von Knoxville, Tennessee, nach New York unterwegs. Was war schiefgegangen? Oder hatte er sich in Metcalf geirrt? War der scheinbar zornige, predigende Abwehroffizier von der Air Force einer von denen? Hatten ihn seine eigenen Instinkte, geschult und geschärft in unzähligen Jahren, hatten seine Instinkte ihn verlassen, weil er so verzweifelt nach einer Ãffnung suchte, einem Fluchtweg aus einem stählernen Netz, das sich über ihn herabsenkte? Er stand auf und ging langsam, voll Angst an den Tisch und hob den Hörer des hartnäckig klingelnden Telefons ab.
» Ja?«
» Alan Metcalf?«, sagte die weiche, feste Stimme einer Frau.
» Wer?« Stone verblüffte der Name so, dass er sich kaum konzentrieren, kaum denken konnte!
» Ich bitte um Entschuldigung, ich muss das falsche Zimmer haben.«
» Warten Sie! Legen Sie nicht auf. Metcalf ist hierher unterwegs.«
» Es tut mir leid.«
» Bitte! Herrgott, bitte! Ich war müde, ich habe geschlafen.Wir waren Tag und Nacht auf⦠Metcalf. Ich habe vor zwei Stunden mit ihm gesprochen. Er sagte, er würde seinen Anrufbeantworter neu programmieren, jemand versuchte, ihn seit ein Uhr früh zu erreichen. Er musste dort weg. Ein Mann ist getötet worden, ein Pilot. Es war kein Unfall! Sagt Ihnen das etwas?«
» Warum sollte ich mit Ihnen reden?«, fragte die Frau. » Damit Sie herausbekommen, woher ich anrufe?«
» Hören Sie mir zu«, sagte Stone, der seine Stimme jetzt wieder völlig unter Kontrolle hatte. » Selbst wenn ich das wollteâ und das will ich nichtâ, das ist ein Hotel, keine private Leitung, und um das zu tun, was Sie andeuten, würde ich wenigstens drei Männer brauchen und einen weiteren in der Zentrale. Und selbst mit einer solchen Einheit würde ich wenigstens vier Minuten brauchen, ehe man das Suchsignal aussenden könnteâ und selbst dann würden wir nur die allgemeine Gegend erfahren, nicht den Standort des Apparates, von dem aus Sie sprechen. Und falls Sie aus Ãbersee anrufen, würden wir einen weiteren Mann brauchen, einen Experten, und zwar an Ihrem Ort, um die Suche auf einen
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