Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
da noch eine Akte, eine, in der meine Leistungen verzeichnet sind, und die stellt alles das in den Schatten, was man an dreckigen Gerüchten und Kasernenhofklatsch zusammentragen kann. Keine Akte im Projekt Aquitania kann es mit meiner aufnehmen, und das schließt auch diesen beinlosen Großsprecher in San Francisco ein. Er glaubt, das alles sei seine Idee gewesen! Lächerlich! Ich habe das alles verfeinert! Er hat dem Ganzen nur einen Namen gegeben, weil er einmal ein paar Geschichtsbücher gelesen hat.«
    Â» Aber er hat auch den Ball ins Rollen gebracht, indem er eine Menge Kriegsgerät exportiert hat«, unterbrach ihn Converse.
    Â» Weil es vorhanden war, Monsieur. Und außerdem konnte man Profit daraus schlagen!« Der General hielt inne, war noch nicht fertig und beugte sich im Sessel nach vorn. » Ich will ganz offen sein. Wie in jedem Elitekorps der Führung steigt ein Mann durch die schiere Kraft seines Charakters und seines Verstandes über die anderen auf. Neben mir verblassen die anderen– alle anderen– zur Mittelmäßigkeit. Delavane ist eine deformierte hysterische Karikatur. Leifhelm ist ein Nazi, und Abrahms ist ein aufgeblasener Extremist. Er könnte Wellen des Antisemitismus auslösen, er ist deshalb das schlimmste Symbol der Führung. Wenn aus der Verwirrung und der Panik die Tribunale aufsteigen, wird man auf mich blicken. Ich werde der wahre Führer des Projekts Aquitania sein.«
    Joel erhob sich aus seinem Sessel und ging zurück zu dem offenen Fenster. Er sah auf die Bergmatten hinaus und spürte den sanften Wind im Gesicht. » Das Verhör ist beendet, General«, sagte er.
    Wie auf ein Stichwort öffnete sich die Tür, und ein ehemaliger Sergeant-Major der französischen Algerien-Armee trat ein und wartete darauf, die verwirrte Legende Frankreichs aus dem Zimmer eskortieren zu können.
    Chaim Abrahms sprang aus dem Brokatsessel auf. » Das hat er über mich gesagt?«
    Â» Ich habe Ihnen ja gesagt, ehe wir damit angefangen haben, dass Sie das Telefon benutzen sollen«, unterbrach ihn Converse. Er saß dem Israeli gegenüber, eine Pistole neben sich auf dem Tischchen. » Wenn Sie mir nicht glauben, rufen Sie doch Bertholdier an. Sie brauchen ihm nicht zu sagen, wo Sie sind– offen gestanden, wenn Sie es täten, würde ich Ihnen sogar eine Kugel in den Kopf jagen. Sagen Sie einfach, einer von Leifhelms Wächtern, ein Mann, den Sie gekauft haben, damit er die Augen offen hält, weil Sie den Deutschen einfach nicht trauen, hätte Ihnen gesagt, er, Bertholdier, hätte mich zweimal allein aufgesucht. Da man mich nicht gefunden habe, wollen Sie wissen, warum. Das wird funktionieren. Sie werden genug von ihm hören, um zu wissen, daß ich die Wahrheit sage.«
    Abrahms starrte Joel an. » Aber warum sagen Sie mir die Wahrheit– wenn es die Wahrheit ist? Warum lassen Sie mich entführen, um mir diese Dinge zu sagen? Warum?«
    Â» Ich dachte, ich hätte das klargestellt. Mein Geld geht zur Neige, und obwohl ich nicht gerade wild auf lox oder kreplech bin, wäre ich immer noch besser daran, in Israel zu leben und dort beschützt zu werden, als in ganz Europa gejagt und am Ende getötet. Sie können mir das bieten, aber ich weiß, dass ich Ihnen vorher meinerseits etwas liefern muss. Und das tue ich gerade. Bertholdier hat die Absicht, das, was er Projekt Aquitania nennt, zu übernehmen. Er sagt, Sie seien ein schmutziger Jude, ein Symbol der Zerstörung, Sie müssten gehen. Über Leifhelm hat er dasselbe gesagt; man könne einem Nazi nicht trauen, und Van Headmer sei ein Fossil, ja, das hat er gesagt, Fossil.«
    Â» Ich kann es förmlich hören«, sagte Abrahms leise, der mit verschränkten Händen auf das Fenster zuging. » Sind Sie sicher, dass unser Militär-Boulevardier mit dem stählernen Schwanz nicht gesagt hat ›stinkender Jude‹? Ich habe oft gehört, wie unser französischer Held solche Worte benutzt hat, wobei er sich natürlich jedes Mal bei mir entschuldigte und sagte, ich sei da eine Ausnahme.«
    Â» Er hat sie benutzt.«
    Â» Aber warum? Warum sollte er zu Ihnen solche Dinge sagen? Einen Teil seiner Logik kann ich ja nicht leugnen, weiß Gott nicht. Leifhelm wird erschossen werden, sobald wir einmal die Macht haben. Ein Nazi, der die verdammte deutsche Regierung führt? Absurd! Selbst Delavane begreift das. Er wird

Weitere Kostenlose Bücher