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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eliminiert werden. Und der arme alte Headmer ist wirklich ein Relikt aus der Vergangenheit, das wissen wir alle. Aber immerhin gibt es in Südafrika Gold. Er könnte es uns liefern. Aber warum Sie? Warum sollte Bertholdier ausgerechnet zu Ihnen kommen?«
    Â» Fragen Sie ihn selbst. Dort ist das Telefon. Sie können es benutzen.«
    Der Israeli stand reglos da, und seine schmalen Augen starrten Converse an. » Das werde ich«, sagte er leise. » Sie sind viel zu clever, Mr. Rechtsanwalt. Das Feuer in Ihnen bleibt in Ihrem Kopf– bis in Ihren Magen ist es noch nicht vorgedrungen. Sie denken zu viel. Sie sagen, man hätte Sie manipuliert? Ich sage, Sie manipulieren.«
    Abrahms drehte sich um und stapfte auf das Telefon zu. Einen Augenblick stand er da, kniff die Augen zusammen, überlegte, dann nahm er den Hörer ab und wählte eine Folge von Ziffern, die er sich vor langer Zeit eingeprägt hatte.
    Joel blieb auf dem Sessel sitzen, jeder Muskel in seinem Körper war angespannt, seine Kehle war plötzlich trocken, und das Pochen in seiner Brust war bis in seine Schläfen zu spüren. Langsam schob sich seine Hand über die Stuhllehne auf die Pistole zu. In wenigen Sekunden würde er sie vielleicht benutzen müssen, weil seine Strategie– die einzige Strategie, die er hatte– durch ein Telefongespräch vereitelt worden war. Was stimmte nicht mit ihm? Wohin hatte seine viel gerühmte Verhörtaktik geführt? Hatte er vergessen, mit wem er es hier zu tun hatte?
    Â» Code Isaiah«, sprach Abrahms ins Telefon, und wieder starrten seine zornigen Augen Converse an. » Verbinden Sie mich mit Verdun-sur-Meuse. Schnell!« Der mächtige Brustkasten des Israeli hob und senkte sich mit jedem Atemzug. Jetzt sprach er wieder, diesmal zornig. » Ja, Code Isaiah! Ich kann hier keine Zeit vergeuden! Verdun-sur-Meuse. Sofort!« Abrahms Augen weiteten sich plötzlich, während er lauschte. Sein Blick wandte sich kurz von Converse ab, dann fuhr sein Kopf wieder zurück, und in seinen Augen war Wissen und Abscheu zu lesen, die beide Joel galten. » Wiederholen Sie das!«, schrie er. Und dann knallte er den Hörer mit solcher Gewalt auf die Gabel, dass der Schreibtisch erzitterte. » Lügner!«, s chrie er.
    Â» Meinen Sie mich?«, fragte Joel, dessen Hand nur noch wenige Zentimeter von der Waffe entfernt war.
    Â» Die sagen, er sei verschwunden! Sie können ihn nicht finden!«
    Â» Und?« Converse wusste, dass er verloren hatte.
    Â» Er lügt! Ein jammernder Feigling ist er! Er versteckt sich– er weicht mir aus! Er will sich mir nicht stellen!«
    Joel schluckte ein paarmal und zog die Hand von der Waffe zurück. » Zwingen Sie ihn«, sagte er und schaffte es dabei irgendwie, das Zittern aus seiner Stimme herauszuhalten. » Machen Sie ausfindig, wo er ist. Rufen Sie Leifhelm an, Van Headmer. Sagen Sie, es sei unerlässlich, dass Sie Bertholdier erreichen.«
    Â» Hören Sie auf! Damit er weiß, dass ich Bescheid weiß! Er muss Ihnen doch einen Grund genannt haben! Warum ist er überhaupt zu Ihnen gekommen?«
    Â» Ich wollte warten, bis Sie mit ihm gesprochen hatten«, sagte Converse, schlug die Beine übereinander und griff nach einem Päckchen Zigaretten, das neben seiner Pistole lag. » Vielleicht hätte er es Ihnen selbst gesagt– vielleicht auch nicht. Er bildet sich ein, Delavane hätte mich ausgeschickt, um Sie alle zu überprüfen. Um zu sehen, wer ihn vielleicht betrügen würde.«
    Â» Ihn betrügen? Den Beinlosen betrügen? Warum? Und wenn unser französischer Pfau das wirklich geglaubt hat, dann frage ich Sie noch einmal, warum sollte er das ausgerechnet Ihnen sagen?«
    Â» Ich bin Rechtsanwalt. Ich habe ihn provoziert. Als er einmal begriffen hatte, was ich von Delavane hielt, was mir dieser Bastard einmal angetan hat, wusste er, dass ich unmöglich mit ihm unter einer Decke stecken konnte. Das hat ihn entwaffnet; der Rest war leicht. Und während er redete, entdeckte ich eine Möglichkeit, mein Leben zu retten.« Joel riss ein Streichholz an und zündete sich die Zigarette an. » Indem ich an Sie herantrat«, fügte er dann hinzu.
    Â» Dann verlassen Sie sich also am Ende auf die Moral eines Juden? Dass er ein Versprechen halten würde?«
    Â» Nicht ganz, General. Ich weiß etwas über Leifhelm, darüber, wie er in all den Jahren

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