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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nach dem anderen, Mr. Converse.«
    Â» Sie sind aber verdammt überzeugend. Ich hätte ihren Kurs einfach aufgegeben.«
    Â» Ich formuliere es nicht besonders gut, früher konnte ich das besser. Wenn man Geschichte lehrt, sind Fäden etwas sehr Wichtiges.«
    Â» Wenn man als Anwalt mit dem Gesetz zu tun hat, sind sie alles.«
    Â» Dann sollten Sie die Fäden aufnehmen, ihnen nachgehen, einem nach dem anderen. Ich bin ganz sicher kein Anwalt, aber könnten Sie diese Geschichte nicht als Anwalt in Angriff nehmen, als Anwalt, dessen Klient von Kräften angegriffen wird, die im Begriff sind, seine Rechte zu verletzen, sein Leben zu stören, ihm seine friedliche Existenz streitig machen wollen– ihn also vernichten wollen?«
    Â» Kaum möglich«, erwiderte Joel. » Ich habe einen Klienten, der nicht bereit ist, mit mir zu sprechen, mich nicht empfangen will, mir nicht einmal sagen will, wer er ist.«
    Â» Das ist nicht der Klient, den ich im Sinne hatte.«
    Â» Wer sonst? Von ihm kommt doch das Geld.«
    Â» Er ist nur ein Bindeglied zu Ihrem wirklichen Klienten.«
    Â» Und wer ist das?«
    Â» Vielleicht das, was von der zivilisierten Welt übrig geblieben ist.«
    Joel studierte den alten Gelehrten im schimmernden Licht des Mondhimmels. » Sagten Sie nicht gerade etwas, man sollte nicht nach dem Ganzen Ausschau halten, sondern nur nach den Fäden? Sie machen mir Angst.«
    Â» Jetzt übertreiben Sie«, sagte Edward Beale, dessen Lächeln plötzlich verschwunden war. » Sie stehen ja erst am Anfang.«
    Â» Aber jetzt weiß ich, worauf ich mein Augenmerk richten muss. Einen Faden nach dem anderen , bis die Fäden sich ineinander verschlingen und das Muster für jeden zu erkennen ist. Ich werde mich auf Exportlizenzen konzentrieren, darauf, wer nicht genügend Kontrolle ausübt. Und dann werde ich drei oder vier Namen miteinander in Verbindung bringen und sie zu Delavane in Palo Alto zurückverfolgen. Und an dem Punkt lassen wir das Ganze legal hochgehen. Keine Märtyrer, keine hochdekorierten Militärs, die von Verrätern ans Kreuz geschlagen werden. Einfach aufgeblasene, hässliche Profitmacher, die sich als Superpatrioten ausgegeben haben, wobei sie doch die ganze Zeit nichts anderes taten, als ihre unpatriotischen Taschen zu füllen. Aus welchem anderen Grund hätten sie es schon tun sollen? Gibt es einen anderen Grund?Das bedeutet es, sie lächerlich zu machen, Dr. Beale. Weil Sie darauf keine Antworthaben.«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf, und seine gerunzelte Stirn ließ erkennen, dass er verwirrt war. » Jetzt wird der Professor zum Studenten«, sagte er zögernd. » Wie können Sie das tun?«
    Â» So wie ich es in Dutzenden von Firmenverhandlungen getan habe , nur dass ich einen Schritt weitergehen werde. In solchen Sitzungen bin ich wie jeder andere Anwalt und versuche herauszufinden, was der Bursche auf der anderen Seite des Konferenztisches verlangen wird und weshalb er es will. Nicht nur, was meine Seite will, sondern, was er will. Was geht ihm durch den Kopf?Sehen Sie, Doktor, ich versuche, so zu denken wie er. Ich versetze mich an seine Stelle und lasse ihn keine Sekunde lang darüber im Unklaren, dass ich genau das tue. Das kostet Nerven, genauso wie wenn man sich die ganze Zeit Notizen macht, jedes mal, wenn der andere etwas sagt, ob er nun etwas Wichtiges sagt oder nicht . Aber diesmal wird es anders sein. Ich suche keine Gegner, ich suche Verbündete. Ich werde in Paris anfangen, dann geht es weiter nach Bonn oder Tel Aviv und dann wahrscheinlich Johannesburg. Nur, wenn ich dann diese Männer gefunden habe, werde ich nicht versuchen, wie sie zu denken, ich werde einer von ihnen sein.«
    Â» Das ist eine sehr kühne Strategie. Ich muss Ihnen ein Kompliment machen.«
    Â» Aber die einzige Chance, die mir offensteht. Außerdem habe ich eine Menge Geld zur Verfügung. Ich werde es nicht übertrieben großzügig ausgeben, aber wirksam, wie es meinem namenlosen Klienten gebührt. Namenlos, stets im Hintergrund, aber immer da.« Joel hielt inne, plötzlich kam ihm ein Gedanke. » Wissen Sie, Dr. Beale, ich nehme das zurück. Ich will nicht wissen, wer mein Klient ist– der in San Francisco, meine ich. Ich werde mir selbst einen schaffen, denn den richtigen zu kennen, könnte das Bild verzerren, das ich im Sinne habe. Übrigens, Sie können ihm

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