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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Erklärung– auf die Weise sagt ein Frontoffizier, ›Ihr seid verrückt, weshalb sollte ich?‹ Die Antwort kam in weniger als fünfzehn Minuten. ›Weil die Hügel da sind, General.‹ Das war alles. ›Weil die Hügel da sind.‹ Es ging also um ein Symbol für irgendjemanden, jemand brauchte eine heroische Tat für eine Pressekonferenz in Seoul . Ich nahm die Hügel ein und vergeudete damit das Leben von über dreihundert Männern– und mir wurde die Tapferkeitsmedaille verliehen.«
    Â» Und dann haben Sie den Dienst quittiert?«
    Â» Du lieber Gott, nein; ich war zu verwirrt, aber in meinem Schädel kochte es. Dann kam das Ende, und ich erlebte Panmunjom mit und wurde schließlich nach Hause geschickt mit großen Erwartungen . Dann versagte man mir eine kleine Beförderung aus sehr gutem Grund: Ich beherrschte die Sprache eines sehr wichtigen europäischen Landes nicht, in dem der Posten zu besetzen war. Aber da war es in meinem Kopf bereits zur Explosion gekommen; ich benutzte die Zurückweisung als letzten Anlass, reichte meinen Abschied ein und ging meiner Wege.«
    Jetzt war Joel an der Reihe, den alten Mann prüfend anzusehen. » Ich habe nie von Ihnen gehört«, sagte er schließlich. » Warum habe ich nie von Ihnen gehört?«
    Â» Sie haben die Namen auf den beiden Listen auch nicht erkannt, oder? ›Wer sind die Amerikaner?‹, sagten Sie. ›Die Namen sagen mir nichts.‹ Das waren doch Ihre Worte.«
    Â» Das waren auch keine jungen, hochdekorierten Generäle– Helden– in einem Krieg.«
    Â» O doch, einige waren das schon«, unterbrach ihn Beale schnell, » in einigen Kriegen sogar. Sie hatten ihre flüchtigen Augenblicke im Glanz der Sonne, und dann hat man sie vergessen, und nur sie selbst erinnerten sich noch an jene Augenblicke, erlebten sie aufs Neue. Immer wieder.«
    Â» Das klingt ja wie eine Entschuldigung.«
    Â» Natürlich ist es das! Glauben Sie denn, ich hätte keine Gefühle für sie? Für Männer wie Chaim Abrahms, Bertholdier, sogar Leifhelm? Wir rufen nach diesen Männern, wenn die Barrikaden gefallen sind; wir preisen sie, weil sie Dinge tun, zu denen wir nicht fähig sind . «
    Â» Sie waren dazu fähig. Sie haben diese Dinge getan.«
    Â» Sie haben recht, und deshalb verstehe ich diese Männer auch.«
    Eine Bö kam vom Meer heran, und der Sand zu ihren Füßen wurde aufgewirbelt. » Dieser Mann«, sagte Converse, » der, der gesagt hat, das Netz würde sich um Sie kümmern. Weshalb hat er das gesagt?«
    Â» Weil er glaubte, sie könnten mich benutzen. Er war einer der Frontkommandeure, die ich in Korea kannte. Damals sozusagen ein Bruder im Geiste. Er kam auf meine Insel– ich weiß nicht, aus welchem Grund. Vielleicht Ferien, vielleicht um mich zu finden, wer weiß– und er fand mich auf der Hafenpromenade. Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Boot, als er plötzlich in der Morgensonne auftauchte, hochgewachsen, aufrecht und sehr militärisch. ›Wir müssen miteinander reden‹, sagte er mit dem gleichen Nachdruck, den er auch an der Front immer an sich hatte . Ich forderte ihn auf, an Bord zu kommen, und wir fuhren langsam aus der Bucht hinaus. Als wir dann ein paar Meilen weit draußen waren, trug er mir seine Sache vor, ihre Sache. Delavanes Sache.«
    Â» Und was geschah dann?«
    Der alte Mann hielt genau zwei Sekunden inne und antwortete dann ausdruckslos. » Ich habe ihn getötet. Mit einem Schuppenmesser. Und dann habe ich seine Leiche über Bord geworfen, bei den Untiefen von Stephanos, wo es immer Haie gibt.«
    Joel starrte den Mann erschüttert an; das irisierende Licht des Mondes trug noch das Seine zu dieser makabren Enthüllung bei. » Einfach so?«, fragte er tonlos.
    Â» Das ist es, wozu man mich ausgebildet hat, Mr. Converse. Ich war der Rote Fuchs von Inchon. Ich habe nie gezögert, wenn man Boden gewinnen oder einen feindlichen Vorteil zunichte machen konnte.«
    Â» Sie haben ihn getötet?«
    Â» Das war eine notwendige Entscheidung, nicht Mordlust. Er war ein Werber, und meine Antwort stand in meinen Augen geschrieben, in meiner stummen Empörung. Er hat das gesehen, und ich begriff. Er konnte mich mit dem, was er gesagt hatte, nicht weiter leben lassen. Einer von uns musste sterben, und ich habe einfach schneller reagiert als

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