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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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habe.«
    Â» Versprochen, Cal.«
    Converse saß auf der Bettkante, in seinem Kopf war ein brennender Schmerz, sein ganzer Körper war angespannt. Avery Fowler. Avery Preston Fowler Halliday. Press Fowler… Press Halliday. Die Namen schlugen wie Bomben auf ihn nieder, drangen durch seine Schläfen und prallten gegen die Mauern seines Bewusstseins. Ihr schrilles Echo legte sich über jeden Gedanken. Joel fühlte sich vollkommen wehrlos. Den Oberkörper auf die Arme gestützt, begann er, hin und her zu schwanken. Ein seltsamer Rhythmus erfasste ihn, der wie ein Trommelschlag den Namen– die Namen des Mannes begleitete, der in seinen Armen in Genf gestorben war. Ein Mann, den er seit seiner Kindheit gekannt hatte, und der ihn als Erwachsener, als Fremder in die Welt von George Marcus Delavane gezogen hatte, eine Welt, in der sich ein Schrecken ausbreitete, der den Namen Aquitania trug.
    Dieser Fowler will mit Ihnen Verbindung aufnehmen, aber er will das solo tun, diese anderen Leute, denen Sie auch nicht begegnen wollen, sollen nichts merken .
    Converse hielt in der Bewegung inne, sein Blick fiel auf die Leifhelm-Akte am Boden. Er hatte das Schlimmste angenommen, weil das alles sein Begriffsvermögen einfach überstieg. Aber es gab eine alternative Erklärung, eine entfernte Möglichkeit, für die unter den vorliegenden Umständen vielleicht sogar einige Wahrscheinlichkeit sprach. Die Antwort deutete sich ihm wie ein geometrisches Muster an; er konnte die einzelnen Linien zwar noch nicht nachzeichnen, aber sie waren da. Der Name Avery Fowler bedeutete niemandem außer ihm etwas– zumindest nicht in Bonn, denn schließlich war er nur in Zusammenhang mit einem Mord in Genf aufgetaucht. Hatte Dowling wirklich recht? Joel hatte den Schauspieler ohne besondere Überzeugung darum gebeten, die Telefonnummer des Besuchers zu erfragen. Viel zu sehr beschäftigte ihn noch das Bild der dunkelroten Limousine, die durch das Tor der amerikanischen Botschaft gefahren war. Er wurde es nicht mehr los. Das war die Verbindung, die den Schock, Avery Fowlers Namen zu hören, allmählich zurückgedrängt hatte. Der Mann, der den Namen benutzt hatte, gehörte der Botschaft an, und die Botschaft, in der er beschäftigt war, musste Teil von Aquitania sein. Und deshalb war der Mann Teil der Falle. Das war die Logik; es war einfache Arithmetik– aber keine geometrische Form. Angenommen, es gab irgendwo einen Bruch in der Linie, etwas aus einer anderen Ebene, das die arithmetische Reihe ungültig machte? In dem Fall musste es eine Erklärung geben, die er nicht kannte.
    Langsam gewann Joel sein inneres Gleichgewicht zurück. Wie er es unzählige Male vor Gericht und auch bei anderen Verhandlungen getan hatte, begann er, das Unerwartete einfach als gegeben hinzunehmen. Schließlich wusste er, dass er nichts ändern konnte, bis wieder etwas geschah, und auch das unterlag nicht seiner Kontrolle. Und bis es geschah– was auch immer es war–, musste er ganz normal weiter operieren. Dazu musste er sich zwingen, so schwer es ihm auch fiel. Irgendwelche Vermutungen anzustellen, war sinnlos. Was sich an wahrscheinlichen Erklärungen für das Geschehene auch anbot, es blieb für ihn unverständlich und ohne Sinn.
    Joel griff nach der Leifhelm-Akte.
    Bei der Bundeswehr hatte Leifhelm die Aufgabe, zwischen den alliierten Besatzungsstreitkräften und seiner Organisation die Verbindung zu halten. Nach der Demobilisierung wurde er hauptsächlich in Bonn eingesetzt, wo er ständig mit den Kommandanten der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungstruppen zusammenarbeitete. Er machte nie einen Hehl aus seiner antisowjetischen Einstellung, was seinen Vorgesetzten natürlich nicht entging. So kam es, dass die amerikanischen, britischen und französischen Behörden ihn mehr und mehr ins Vertrauen zogen, bis er, so wie er das früher bei den » Preußen« getan hatte, buchstäblich als einer der Ihren angesehen wurde. In Bonn ergab sich für Leifhelm die erste Gelegenheit, General Jacques Louis Bertholdier kennenzulernen. Zwischen den beiden Männern entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, wenn auch beide nicht viel Aufhebens darum machten, schon deshalb, um nicht die uralte Animosität zwischen deutschen und französischen Militärs zu schüren. Wir konnten nur drei ehemalige Offiziere aus Bertholdiers Bereich ausfindig

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