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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ich sagte, ich hätte kein Tonbandgerät im Kopf, aber es sei eigentlich ein belangloses Gespräch gewesen. So wie das immer sei, wenn ich irgendwelche Leute im Flugzeug kennenlerne. Aber damit wollte er sich nicht zufriedengeben; er wurde ungeduldig, und das gab mir Gelegenheit, selbst ein wenig ungehalten zu werden.«
    Â» Wieso?«
    Â» Ich sagte, wir hätten schon noch über etwas anderes gesprochen, aber das sei ganz persönlich gewesen, ginge ihn nichts an. Darüber hat er sich ziemlich aufgeregt, und da bin ich noch zorniger geworden. Es gab ein paar scharfe Worte, mehr von meiner Seite, weil er viel zu erregt war. Dann fragte er mich etwa zum zehnten Mal, ob Sie etwas über Bonn gesagt hätten, insbesondere, wo Sie wohnen würden. Also antwortete ich ihm zum zehnten Mal die Wahrheit– zumindest das, was Sie gesagt haben. Dass Sie Anwalt seien und hier Klienten aufsuchen wollten und dass ich keine Ahnung hätte, wo, zum Teufel, Sie wären. Ich meine, ich wusste ja tatsächlich nicht, dass Sie hier waren.«
    Â» Das ist gut.«
    Â» Ist es das? Für die erste Reaktion sind Instinkte gut, Herr Anwalt, dann muss man überlegen. Ein lästiger Regierungsbeamter mit einem Botschaftsausweis, den er mir unter die Nase hält, kann mitten in der Nacht recht lästig sein, aber immerhin kam er vom Außenministerium. Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    Joel drehte sich um und ging zu seinem Bett. Er blickte auf die Leifhelm-Akte, die auf dem Boden lag. Dann wandte er sich wieder Dowling zu und antwortete betont deutlich, wobei er seine Erschöpfung aus der eigenen Stimme heraushörte. » Es geht hier um etwas, in das ich Sie um nichts auf der Welt hineinziehen möchte. Aber um das noch einmal klar zu sagen, Ihre Instinkte haben Sie nicht getrogen.«
    Â» Ich will ehrlich sein«, sagte der Schauspieler, und seine klaren Augen blickten amüsiert aus den fältchenreichen Augenwinkeln hervor. » Das habe ich mir auch gedacht. Ich habe diesem Idioten gesagt, wenn mir noch etwas einfiele, würde ich Walter Soundso anrufen– nur dass ich ihn Walt genannt habe– und es ihn wissen lassen.«
    Â» Das verstehe ich nicht.«
    Â» Er ist der Botschafter hier in Bonn. Können Sie sich vorstellen, dass die für mich, einen lausigen Fernsehschauspieler, ein Essen arrangiert haben, bei all dem Ärger, den sie sonst schon haben? Nun, das hat unseren kleinen Bürokraten völlig durcheinandergebracht, damit hatte er nicht gerechnet. Er sagte– dreimal, wenn ich mich richtig erinnere–, dass man den Botschafter mit diesem Problem unter keinen Umständen belästigen dürfe, so wichtig sei es nicht. Er hätte schließlich genug um die Ohren und wüsste außerdem gar nichts davon. Und jetzt hören Sie gut zu, Mr. Rechtsanwalt. Der Mann sagte, es gäbe eine offizielle Anfrage des State Department, Ihre Person betreffend. So hat er sich ausgedrückt ›Mr. Converse betreffend‹. So, als würde er eine Aktennotiz vorlesen. Und ich glaube, an dem Punkt habe ich laut und deutlich bullshit gesagt.«
    Â» Ich danke Ihnen«, sagte Converse, dem nichts Besseres einfiel, dabei aber sehr genau wusste, was er in Erfahrung bringen wollte.
    Â» Und an dem Punkt zog ich den Schluss, dass meine Instinkte noch ganz gut funktionierten.« Dowling sah auf die Uhr und musterte dann Converse mit scharfem Blick. » Ich bin zwar kein großer Fahnenschwinger, aber ich mag unsere Fahne. Ich würde unter keiner anderen leben wollen.«
    Â» Ich auch nicht.«
    Â» Dann raus mit der Sprache. Arbeiten Sie für unsere Fahne oder gegen sie?«
    Â» Für sie, und zwar auf die einzige Weise, wie ich das kann. Und mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Â» Untersuchen Sie hier in Bonn irgendetwas? Wollten Sie deshalb nicht mit mir gesehen werden? Sind Sie mir deshalb in Hamburg aus dem Weg gegangen , und haben Sie sich deshalb hier aus dem Flugzeug geschlichen?«
    Â» Ja.«
    Â» Und dieser Schnüffler wollte nicht, dass ich den Botschafter anrufe.«
    Â» Genau das wollte er nicht. Das will er bestimmt auch jetzt noch nicht. Er kann sich das nicht leisten. Und auch ich bitte Sie, es nicht zu tun.«
    Â» Sind Sie– ach, du lieber Gott! Gehören Sie zu den Leuten, von denen man immer liest, dass sie mit irgendwelchen Geheimaufträgen in der Weltgeschichte herumgondeln? Und ausgerechnet ich muss in einem

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