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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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möglichst viel davon kaufen. Dann sieht sie das Schild BIS AUF WEITERES GESCHLOSSEN an der Tür.
    »Was zum Teufel? Ich habe erst gestern Abend mitJack Cale gesprochen, und er hat kein Wort von dem hier gesagt.«
    Sie spricht mit Anson, der in ihrem Kielwasser dahimuckert, aber es ist Gina Buffalino, die ihr antwortet: »Der Laden ist noch voller Zeug. Alle Regale sind gefüllt.«
    Weitere Leute fahren vor. Der Markt soll in fünf Minuten öffnen, und Rose ist nicht die Einzige, die früh einkaufen wollte; überall in der Stadt haben Leute beim Aufwachen festgestellt, dass die Kuppel noch da ist, und beschlossen, ihre Vorräte aufzustocken. Später würde Rose auf die Frage nach einer Erklärung für diesen plötzlichen Andrang antworten: »Das Gleiche passiert jeden Winter, wenn der Wetterdienst aus einer Sturmwarnung eine Blizzardwarnung macht. Sanders und Rennie hätten sich keinen schlimmeren Tag für ihren Scheiß aussuchen können.«
    Ebenfalls früh treffen die Streifenwagen zwei und vier der hiesigen Polizei ein, dicht gefolgt von Frank DeLesseps in seinem Nova (den Aufkleber mit SEX, SPRIT ODER GRAS hat er abgerissen, weil er findet, dass er nicht zu einem Gesetzeshüter passt). Carter und Georgia sitzen in Zwei; Mel Searles und Freddy Denton in Vier. Auf Anweisung von Chief Randolph haben sie etwas weiter die Straße entlang vor LeClercs Maison des Fleurs geparkt. »Nicht nötig, allzu früh dort aufzukreuzen«, hat er sie instruiert. »Wartet, bis ungefähr ein Dutzend Autos auf dem Parkplatz sind. He, vielleicht lesen sie einfach nur das Schild und fahren nach Hause.«
    Das passiert natürlich nicht, gen au wie Big Jim Rennie es vorausgesehen hat. Und das Auftauchen von Polizisten - vor allem von mehrheitlich so jungen und unreifen - wirkt nicht beruhigend, sondern im Gegenteil aufreizend. Rose ist die Erste, die ihnen eine Ansprache hält. Sie knöpft sich Freddy vor, zeigt ihm ihre lange Einkaufsliste und deutet dann durchs Fenster, wo die meisten Sachen, die sie will, ordentlich in den Regalen aufgereiht sind.
    Freddy ist anfangs höflich, weil er sich darüber im Klaren ist, dass die Leute (keine richtige Menschenmenge, noch nicht) sie beobachten, aber es ist schwer, die Geduld zu bewahren, wenn einem diese keifende kleine Person zusetzt. Kapiert sie denn nicht, dass er nur Anordnungen befolgt?
    »Wer, glauben Sie, ernährt diese Stadt, Fred?«, fragt Rose. Anson legt ihr eine Hand auf die Schulter. Rose schüttelt sie ab. Sie weiß, dass Freddy vor Wut kocht, statt ihre tiefe Verzweiflung zu teilen, aber sie ist machtlos dagegen. »Glauben Sie, dass demnächst ein Sysco-Lastwagen mit Lebensmitteln am Fallschirm vom Himmel schweben wird?«
    »Ma'am ... «
    »Oh, sparen Sie sich den Scheiß! Seit wann bin ich für Sie eine >Ma'am    Jack Cale öffnet eine der zweiflügligen Türen. Mel und Frank haben sich so davor aufgebaut, dass er sich nur mit Mühe zwischen ihnen hindurchquetschen kann. Die potenziellen Kunden inzwischen sind es fast zwei Dutzend, obwohl es erst eine Minute vor neun, der offiziellen Öffnungszeit des Markts, ist - drängen vor, machen dann aber halt, als Jack einen Schlüssel aus dem Bund an seinem Gürtel auswählt und die Tür wieder abschließt. Das wird mit einem kollektiven Aufstöhnen quittiert.
    »Warum zum Teufel haben Sie das getan?«, ruft Bill Wicker empört. »Meine Frau schickt mich Eiah holen!«
    »Wenden Sie sich an die Stadtverordneten und Chief Randolph«, rät Jack ihm. Seine Haare stehen in sämtliche Richtungen ab. Er wirft Frank DeLesseps einen finsteren Blick zu und bedenkt Mel Searles, der erfolglos versucht, ein Grinsen, vielleicht sogar sein berüchtigtes Njuck-njuck-njuck zu unterdrücken, mit einem noch finstereren. »Ich weiß, dass ich mich an sie wenden werde. Aber im Augenblick habe ich genug von diesem Scheiß. Mir reicht's!« Während er mit gesenktem Haupt durch die Menge davonmarschiert, brennen seine Wangen noch feuriger als seine Haare. Lissa Jamieson, die eben auf ihrem Fahrrad ankommt (alles auf ihrer Liste wird in den Einkaufskorb auf dem Gepäckträger passen; ihre

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