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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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getreten ist.«
    »Produktionsprobleme? «
    »Nicht wenn mein Notstromaggregat durchhält. Ich will nur rüber zum Lebensmittelmarkt und nachsehen, ob sich ein Mob versammelt. Falls ja, will ich auch darüber berichten. Pete Freeman ist schon drüben, um Fotos zu machen.«
    Barbie gefiel das Wort Mob nicht. »Himmel, hoffentlich benehmen sich die Leute.«
    »Das werden sie; wir sind hier schließlich in The Mill, nicht in New York City.«
    Barbie wusste nicht, ob es wirklich so große Unterschiede zwischen Stadtmäusen und Landmäusen gab, wenn sie unter Stress standen, aber er hielt den Mund. Sie kannte die Einheimischen besser als er.
    Und als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte Julia: »Natürlich kann ich mich irren. Deshalb habe ich Pete hingeschickt.« Sie sah sich um. Vorn an der Theke saßen ein paar Leute noch bei Kaffee und Rührei, und der große Stammtisch an der Rückwand der »Dummschwätzertisch« im Yankee-Sprech - war voller alter Männer, die durchkauten, was bisher passiert war, und darüber spekulierten, was als Nächstes passieren könnte. Die Mitte des Restaurants hatten Barbie und sie jedoch für sich allein.
    »Ich muss Ihnen einiges erzählen«, sagte sie etwas leiser. »Hören Sie auf, hier rumzuwuseln wie ein übereifriger Kellner, und setzen Sie sich.«
    Das tat Barbie, und er schenkte sich selbst einen Kaffee ein.
    Dieser Rest aus der Kanne schmeckte wie Diesel ... aber der Bodensatz war natürlich am koffeinhaltigsten.
    Julia griff in die Tasche ihres Kleids, holte ihr Handy heraus und schob es ihm über den Tisch. »Ihr Colonel Cox hat heute Morgen um sieben angerufen. Bestimmt hat er letzte Nacht auch nicht viel geschlafen. Er hat mich gebeten, Ihnen mein Mobiltelefon zu geben. Er weiß nicht, dass Sie selbst eines haben.«
    Barbie ließ das Telefon auf dem Tisch liegen. »Falls er schon einen Bericht erwartet, überschätzt er meine Fähigkeiten gewaltig.«
    »Davon hat er nichts gesagt. Er meinte, er will Sie erreichen können, wenn er mit Ihnen reden muss.«
    Für Barbie gab das den Ausschlag. Er schob ihr das Handy wieder hin. Sie nahm es an sich, ohne allzu überrascht zu wirken. »Außerdem hat er gesagt, wenn er sich nicht bis heute um siebzehn Uhr meldet, sollen Sie ihn anrufen. Bis dahin hat er neue Informationen. Wollen Sie die Nummer mit der komischen Vorwahl?«
    Barbie seufzte. »Klar.«
    Julia schrieb sie mit kleinen ordentlichen Ziffern auf eine Serviette. »Ich glaube, dass sie irgendwas ausprobieren wollen.« »Was?«
    »Das hat er nicht gesagt. Ich habe nur den Eindruck, dass mehrere Optionen zur Wahl stehen.«
    »Kann ich mir vorstellen. Was haben Sie sonst noch auf dem Herzen?«
    »Wer sagt, dass ich etwas auf dem Herzen habe?« »Nur so ein Eindruck von mir«, sagte er grinsend. »Okay, der Geigerzähler.«
    »Ich habe mir überlegt, ob ich mit Al Timmons darüber reden soll.« Al, der Hausmeister im Rathaus, war Stammgast in Sweetbriar Rose. Barbie kam gut mit ihm aus.
    Julia schüttelte den Kopf. »Nein? Wieso nein?«
    »Wollen Sie raten, wer Al einen zinslosen persönlichen Kredit gewährt hat, damit sein Jüngster am Heritage Christian College in Alabama studieren kann?«
    »Sie meinen Jim Rennie?«
    »Genau. Und jetzt geht's in die nächste Runde mit Double Jeopardy, da kann sich punktemäßig schwer was tun. Raten Sie mal, bei wem Al seinen Fisher-Schneepflug abstottert.«
    »Vielleicht auch bei Jim Rennie?«
    »Richtig. Und da Sie die Hundescheiße sind, die Stadtverordneter Rennie nicht so ganz von seinem Schuh wegkratzen kann, ist es vielleicht keine so gute Idee, sich hilfesuchend an Leute zu wenden, die bei ihm Schulden haben.« Sie beugte sich vor. »Aber ich weiß zufällig, wer einen kompletten Satz Schlüssel zum Königreich hatte: Rathaus, Krankenhaus, Poliklinik, Schulen, was immer Ihnen einfällt.«
    »Wer?«
    »Unser verstorbener Polizeichef. Und seine Frau - Witwe kenne ich zufällig sehr gut. Sie kann Jim Rennie nicht ausstehen. Außerdem kann sie ein Geheimnis für sich behalten, wenn jemand sie davon überzeugt, dass es gewahrt werden muss.«
    »Julia, ihr Mann ist noch nicht einmal kalt.«
    Sie dachte an das trostlose kleine Beerdigungsinstitut Bowie und machte ein kummervolles, angewidertes Gesicht. »Vielleicht nicht, aber Zimmertemperatur dürfte er inzwischen haben. Ich verstehe Ihr Argument und finde Ihr Mitgefühl lobenswert, aber ... « Julia ergriff seine Hand. Das überraschte Barbie, aber es missfiel ihm nicht. »Das hier sind

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