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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Ansage«-Gesicht. »Du hast die besseren Kreise der hiesigen Gesellschaft verpasst, Junes. Aber du wirst sie gleich kennenlernen.«
    Sie hörten Carter sagen: »Ich weiß, dass es nach neun Uhr ist, Sammy, und sehe, dass Sie Geld haben, aber ich darf Ihnen keinen Wein verkaufen. Nicht heute Morgen, nicht heute Nachmittag, nicht heute Abend. Wahrscheinlich auch morgen nicht, wenn dieser Schlamassel bis dahin nicht vorbei ist. Anweisung von Randolph persönlich. Er ist der neue Chief.«
    »Einen Scheiß ist er!«, antwortete der andere, aber seine Stimme klang so undeutlich, dass Junior Ein-Scheißer verstand. »Peter Randolph ist bloß ein Scheißfussel an Duke Perkins' Arschloch.« »Duke ist tot, und Randolph sagt, dass kein Alkohol verkauft werden darf. Tut mir leid, Sam.«
    »Nur eine Flasche T-Bird«, winselte Sam. Nurrne Flasch'sche T-börr. »Ich brauch sie. Und ich kann dafür zahlen. Na los, machen Sie schon! Wie lange bin ich hier schon Kunde?«
    »Ach, Scheiße.« Obwohl Johnny sich über sich selbst zu ärgern schien, drehte er sich nach dem wandlangen Schrank mit Bier und Vino um, als Junior und Freddy den Gang entlangkamen. Vermutlich war er zu dem Schluss gelangt, dass eine einzige Flasche Bird ein kleiner Preis dafür war, den alten Trinker aus seinem Laden zu kriegen, zumal etliche Kunden sie beobachteten und gespannt darauf warteten, wie die Sache sich weiterentwickeln würde.
    Auf dem handgeschriebenen Schild an dem Schrank stand BIS AUF WEITERES KEIN ALKOHOLVERKAUF, aber der Schlappschwanz griff trotzdem nach der mittleren Tür. Das war die, hinter der die billigen Weine standen. Junior war noch keine zwei Stunden bei der Polizei, aber er wusste, dass das eine schlechte Idee war. Wenn Carver diesem wirrhaarigen Säufer nachgab, würden andere, weniger abstoßend wirkende Kunden das gleiche Recht verlangen.
    Freddy Denton war offenbar derselben Meinung. »Finger weg!«, ermahnte er Johnny Carver. Und zu Verdreaux, der ihn mit den roten Augen eines von einem Buschfeuer überraschten Maulwurfs anstarrte, sagte er: »Ich weiß nicht, ob Sie noch genügend funktionierende Gehirnzellen haben, um das Schild lesen zu können, aber ich weiß, dass Sie den Mann gehört haben: Heute kein Alkohol. Sehen Sie also zu, dass Sie Land gewinnen. Hören Sie auf, diesen Laden vollzustinken.«
    »Das dürfen Sie nicht, Officer«, sagte Sam und richtete sich zu seiner ganzen Größe von einem Meter siebenundsechzig auf. Er trug schmuddelige Chinos, ein Led-Zeppelin-T-Shirt und alte Slipper, die hinten aufgeplatzt waren. Seine Haare sahen aus, als wäre er das letzte Mal beim Friseur gewesen, als Bush 11. bei Meinungsumfragen gut abgeschnitten hatte. »Ich hab meine Rechte. Freies Land. Steht so in der Verfassung der Unabhängigkeit.«
    »Die Verfassung ist in The Mill außer Kraft gesetzt«, sagte Junior, ohne im Geringsten zu ahnen, dass er damit prophetische Worte sprach. »Machen Sie also die Fliege und verschwinden Sie.« Himmel, wie gut er sich fühlte! In kaum einem Tag von Antriebslosigkeit und Depression zu Hochgefühl und Tatendrang!
    »Aber ... «
    Sam stand einen Augenblick mit zitternder Unterlippe da und versuchte, sich weitere Argumente einfallen zu lassen. Junior beobachtete angewidert und fasziniert zugleich, dass der alte Scheißer feuchte Augen bekam. Sam streckte seine Hände aus, die heftiger zitterten als sein schlaffer Mund. Er hatte nur noch ein Argument in petto, aber es fiel ihm schwer, es vor Zuhörern vorzubringen. Er tat es, weil er musste.
    »Ich brauch ihn wirklich, Johnny. Ohne Scheiß. Bloß ein bisschen, damit das Zittern aufhört. Ich teil mir die Flasche auch gut ein. Und ich mach keinen Radau. Schwör's beim Namen meiner Mutter. Ich geh bloß heim.« Sloppy Sams Zuhause war ein Schuppen, der in einer Ecke eines kahlen, mit alten Autoteilen übersäten Grundstücks stand.
    »Vielleicht sollte ich ... «, begann Johnny Carver.
    Freddy ignorierte ihn. »Sloppy, Sie haben sich Ihr Leben lang noch keine Flasche gut eingeteilt.«
    »Nennen Sie mich nicht so!«, rief Sam Verdreaux aus. DieTränen liefen ihm übers Gesicht.
    »Ihr Hosenstall steht offen, Oldtimer«, sagte Junior, und als Sam nach unten sah, um den Schritt seiner schmuddeligen Chinos zu kontrollieren, fuhr Junior mit einem Finger über die Unterseite des schlaffen Kinns des Alten und drehte ihm dann die Nase um. Ein Grundschultrick, klarer Fall, aber der hatte seinen Zauber nicht verloren. Junior sagte dabei sogar, was er

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