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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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damals gesagt hatte: »Schmutziger Hase, hab dich an der Nase!«
    Freddy Denton lachte. Das taten auch einige der anderen Leute.
    Sogar Johnny Carver lächelte, obwohl er nicht so aussah, als wollte er das wirklich.
    »Raus jetzt, Sloppy«, sagte Freddy Denton. »Heute ist ein schöner Tag. Den wollen Sie nicht in einer Zelle verbringen.«
    Aber irgendwas - vielleicht dass man ihn Sloppy genannt hatte, vielleicht dass Junior ihm die Nase verdreht hatte, vielleicht auch bei des - ließ etwas von der Wut aufflammen, die Sams Kollegen manchmal in Angst und Schrecken versetzt hatte, als er vor vierzig Jahren jenseits des Merimachee in Kanada Holztransporter gefahren hatte. Seine Lippen und Hände hörten zu zittern auf wenigstens vorübergehend. Sein Blick durchbohrte Junior, und er ließ ein schleimiges, aber unverkennbar verächtliches Räuspern hören. Als er jetzt sprach, klang seine Stimme überhaupt nicht mehr undeutlich.
    »Scheiß auf dich, Kid. Du bist kein Cop, und du warst nie ein guter Footballspieler. Hast's im College nicht mal ins B- Team geschafft, wie ich höre.«
    Dann sah er zu Officer Denton hinüber.
    »Und Sie, Deputy Dawg. Nach neun Uhr ist der Sonntagsverkauf gestattet. So ist es seit den siebziger Jahren, und das ist das Ende dieser Geschichte.«
    Als Nächstes sah er Johnny Carver an. Johnnys Lächeln war verschwunden, und die zusehenden Kunden waren sehr still geworden. Eine Frau hatte eine Hand an die Kehle gelegt.
    »Ich habe Geld, gesetzliches Zahlungsmittel, und ich nehme mir, was mir zusteht.«
    Er wollte um das Ende der Theke herumgehen. Aber Junior packte ihn an Hemdkragen und Hosenboden, riss ihn herum und schob ihn vor sich her zum Ausgang.
    »He!«, schrie Sam, während seine Füße strampelnd über den geölten alten Fußboden schleiften. »Nimm die Hände weg! Nimm deine beschissenen Hände . .. «
    Zur Tür hinaus und die drei Stufen hinunter, während Junior den Alten vor sich hertrug. Er war leicht wie ein Sack Federn. Und er furzte! Peng-peng-peng wie ein gottverdammtes Maschinengewehr!
    Am Randstein war Stubby Normans Lieferwagen geparkt, der mit der Aufschrift MÖBEL - AN- UND VERKAUF und SPITZENPREISE FÜR ANTIQUITÄTEN auf beiden Seiten. Stubby selbst stand mit offenem Mund neben dem Wagen. Junior zögerte keinen Augenblick. Er rammte den brabbelnden alten Säufer mit dem Kopf voraus gegen die Flanke des Lieferwagens. Das dünne Blech gab ein weiches BONNG! von sich.
    Dass er den übelriechenden Scheißer hätte umbringen können, fiel Junior erst ein, als Sloppy Sam plötzlich zusammensackte - halb auf dem Gehsteig, halb im Rinnstein. Aber um Sam Verdreaux umzubringen, war mehr nötig als ein Aufprall gegen die Seite eines alten Lieferwagens. Oder um ihn zum Schweigen zu bringen. Er stieß einen Schrei aus, dann begann er zu heulen. Er hob sich auf die Knie. Aus einer Platzwunde in der Kopfhaut lief ihm scharlachrotes Blut über das Gesicht. Er wischte sich etwas davon ab, starrte es ungläubig an und streckte dann seine von Blut triefenden Finger aus.
    Der Fußgängerverkehr auf dem Gehsteig war so vollständig zum Stehen gekommen, als hätte jemand ein Statuenspiel ausgerufen. Passanten starrten mit großen Augen den Knienden an, der ihnen eine blutige Hand hinreckte.
    »Ich verklage diese ganze beschissene Stadt wegen Polizeibrutalität!«, brüllte Sam. »UND ICH WERDE GEWINNEN!«
    Freddy kam die Stufen vor dem Ladeneingang herunter und blieb neben Junior stehen.
    »Los, sagen Sie's schon«, forderte Junior ihn auf. »Was soll ich sagen?«
    »Dass ich überreagiert habe.«
    »Den Teufel haben Sie. Sie haben gehört, was Peter gesagt hat: Lasst euch von niemandem irgendwelchen Scheiß gefallen. Partner, damit fangen wir hier und jetzt an.«
    Partner! Dieses Wort ließ Juniors Herz höher schlagen.
    »Ihr dürft mich nicht rausschmeißen, wenn ich Geld habe!«, tobte Sam. »Ihr dürft mich nicht verprügeln! Ich bin ein amerikanischer Bürger! Wir sehen uns vor Gericht wieder!«
    »Na, dann viel Glück dabei«, sagte Freddy. »Das Gericht ist in Castle Rock, und wie ich höre, ist die Straße dorthin gesperrt.«
    Er riss den Alten hoch. Sam hatte auch Nasenbluten, und der Blutstrom hatte die Vorderseite seines T-Shirts in ein rotes Lätzchen verwandelt. Freddy griff hinter sich, wo er seine Plastikhandschellen am Koppel trug (Solche muss ich mir auch besorgen, dachte Junior bewundernd). Im nächsten Augenblick waren sie an Sams Handgelenken.
    Freddy sah sich nach den

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