Die Ares Entscheidung
scharfer Stimme auf, liegen zu bleiben.
Der Mann war zu schwach, um das Gewehr noch zu benutzen, und ließ es fallen. Er drehte sich nach links, um seine Hände vor Karen zu verstecken. Aus der anderen Richtung sah Ivers jedoch, wie er ein metallisches Röhrchen aus der Tasche seiner Tarnjacke zog.
»Eine Bombe!«, rief Ivers. »Karen – runter – schnell …«
Er bedeckte seine Augen, um sie vor dem grellen Blitz zu schützen, und warf sich in den Schnee, als ein heißer Sturm über ihn hinwegfegte.
Als er aufblickte, lag seine Partnerin am Boden, offensichtlich verletzt, aber immerhin noch in der Lage, zittrig mit dem Daumen nach oben zu zeigen. Zufrieden, dass sie okay war, wechselte Ivers an seinem Funkgerät auf einen zweiten, verschlüsselten Kanal.
»Mr. Klein. Sind Sie da?«
»Ich höre. Was gibt’s?«
»Randi wurde getroffen – eine Kugel zwischen die Schulterblätter. Vom Schützen ist nicht mehr viel übrig – er hat sich in die Luft gesprengt.«
»Wie konnte er nahe genug an die Hütte herankommen, um einen Schuss anzubringen?«
»Ich weiß es nicht, Sir. Aber ich übernehme die volle
Verantwortung. Der Rest des Teams hat keine Fehler gemacht.«
»Es ist jetzt nicht die Zeit für Schuldzuweisungen, Eric. Ist eure Situation stabil?«
»Wir haben hier ein Feuer durch die Explosion, Mr. Klein. Ich weiß nicht, ob es der Schnee aufhalten wird.«
»Verstanden. Wir haben einen Hubschrauber in der Nähe. Brennt die Hütte nieder, Randis Wagen ebenso – und dann nichts wie weg. Je besser wir verbergen können, was dort passiert ist, umso mehr Zeit gewinnen wir.«
Kapitel sechzig
ÜBER ZENTRALUGANDA
27. November, 09:53 Uhr GMT + 3
Das Flugzeug erreichte seine Flughöhe, und die Sicherheitsgurtanzeige erlosch. Jon Smith verließ seinen Platz und ging ans hintere Ende der Erste-Klasse-Kabine. Dahab war durch eine kleine Lücke im Vorhang leicht zu erkennen, mit seiner Größe und seinem Turban überragte er alle anderen Fluggäste. Er saß auf einem Fensterplatz und wischte sich immer wieder mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, während er sich mit ruckartigen Kopfbewegungen in der Kabine umsah.
Smith versuchte zu erkennen, ob da Blut an seinem weißen Gewand war. Nichts, Gott sei Dank. Doch das würde sich bald ändern. Sehr bald.
»Noch etwas Champagner?«
Smith blickte zurück zu der Flugbegleiterin, die Howell einen Becher hinstellte.
»Die ist ja fast leer«, gab der Brite zurück und tippte auf die Flasche in ihrer Hand. »Können Sie sie nicht gleich hierlassen?«
Sie stellte ihm die Flasche lächelnd hin und ging zurück in die Bordküche, um eine neue zu holen. Howell hob sie an die Lippen und leerte sie unter dem missbilligenden Blick einer Frau, die gar nicht erfreut schien, zwei Männern gegenüberzusitzen, die wie schwitzende Kamele rochen.
Wie immer dachte Howell schon voraus. Die Flasche würde eine nützliche Waffe sein – schwer genug, um den
Schädelknochen massiv zu beschädigen, aber so stumpf, dass nicht viel Blut fließen würde.
Die Flugbegleiterin kam zurück, diesmal mit Käse auf dem Tablett, und ging direkt zu Smith. »Halten Sie es jetzt schon nicht mehr auf Ihrem Platz aus? Wir sind doch erst eine Viertelstunde in der Luft. Würde Ihnen ein bisschen Brie helfen?«
»Ich glaube nicht«, antwortete er mit leiser Stimme. »Ich bin Colonel Jon Smith von der U.S. Army. Wir haben eine Situation hier an Bord, über die ich mit dem Piloten sprechen muss.«
»Was für eine Situation? Was meinen Sie damit?«
»Ich bin schon seit Wochen hinter einem Terroristen her, und am Flughafen Entebbe habe ich ihn endlich gefunden. Aber ich konnte ihn nicht mehr daran hindern, ins Flugzeug einzusteigen.«
Ihre Augen weiteten sich ein bisschen, doch sie schien ihm nicht ganz zu glauben. »Können Sie sich ausweisen?«
»Nur mit dem Reisepass. Aus verständlichen Gründen habe ich nichts bei mir, was darauf hindeutet, dass ich für die amerikanische Regierung arbeite.«
Sie musterte sein Gesicht einen Moment lang und fand darin keine Anzeichen, dass er verrückt oder ein Spaßvogel war, und so drehte sie sich zum Cockpit um. »Ich spreche mit dem Piloten.«
Als er wieder durch den Vorhang blickte, war Dahab in eine hitzige Diskussion mit seinem Sitznachbarn verwickelt. Smith spannte sich innerlich an und bereitete sich darauf vor, Howell das Signal zum Eingreifen zu geben, doch der Sudanese schien den Faden zu verlieren, und so ging das Gespräch
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