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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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konnte, ohne dass es nach Tarnkleidung aussieht.« Nazim reichte ihnen gebrauchte Kleider in den Farben Hellgrau und Weiß. Smith zog sich aus und ließ die wohltuende Kälte einige Augenblicke auf die Schwellungen an seinem Rücken und am Ellbogen einwirken, ehe er sich ankleidete.
    »Ich habe die Skier selbst überprüft, sie sind in perfektem Zustand«, versicherte Nazim. »Das eine Paar Schuhe ist schon ein bisschen abgenutzt, aber man hat mir gesagt, dass das nichts ausmacht.«
    Als Smith die Skischuhe sah, musste er lächeln. Es war immer wieder verblüffend, was Klein – oder wahrscheinlich
eher Maggie Templeton – alles zuwege brachte. Es waren seine eigenen Skischuhe. Sie hatten sie aus seiner Garage geholt und rechtzeitig in die Türkei geschickt.
    »Ihr müsst da lang.« Der Türke zeigte auf eine Schlucht zwischen zwei steilen Berghängen. Smith blickte in Richtung des Gipfels hinauf, der jedoch vom Schnee und den tief hängenden grauen Wolken verhüllt war.
    »Die iranische Grenze ist ungefähr zehn Kilometer entfernt. Auch wenn sie keine festen Verteidigungsanlagen haben, gibt es regelmäßige Patrouillen. Eure Pässe und die anderen Papiere sind im Rucksack, und eure Tarnung als Abenteurer, die sich im schlechten Wetter verirrt haben, ist zwar wasserdicht, aber nicht unbedingt originell. Es ist besser, ihr vermeidet jeden Kontakt.«
    »Was ist mit Farrokhs Leuten?«, fragte Smith, während er sich auf die Stoßstange setzte und in die Schuhe schlüpfte. Obwohl sich Howell erst vor wenigen Stunden mit Whisky hatte volllaufen lassen, befestigte er bereits Steigfelle an seinen Brettern, ohne die es unmöglich gewesen wäre, den steilen Hang hinaufzukommen.
    »Sie wissen, dass ihr kommt, und auch, auf welcher Route.«
    »Wie erkennen wir sie?«
    Nazim überlegte einen Augenblick. »Sie werden euch wahrscheinlich nicht auf der Stelle umbringen.«
    »Kein Codewort?«
    »So gut ist unsere Kommunikation mit ihnen nicht. Sie läuft über zu viele Kanäle, um wirklich zuverlässig zu sein.«
    »Na toll.«
    »Der Türke knallte die Heckklappe des Wagens zu, als Smith aufstand; er hatte es offenbar eilig, von hier wegzukommen.

    »Nazim, hast du eine Ahnung, wie der Schnee beschaffen ist? Ist die Schneedecke stabil?«
    »Ich komme leider aus einem kleinen Dorf am Mittelmeer«, antwortete er und setzte sich hinters Lenkrad. »Schnee ist für mich Schnee, mehr weiß ich nicht.«
    Der Motor brüllte auf, und er manövrierte den Wagen schaukelnd aus dem Loch, in dem die Räder versunken waren. Als er sich aus der Schneewehe befreit hatte, ließ er das Fenster herunter und winkte Smith zu sich.
    »Mr. Klein hat gesagt, ihr habt viele Feinde. Vielleicht sogar in euren eigenen Geheimdienstbehörden. Gebt acht, wem ihr vertraut.«
    Er fuhr los, doch nach wenigen Metern trat er abrupt auf die Bremse und lehnte sich aus dem Fenster. »Peter! Die Schlacht von Gaugamela 382 vor Christus. Wer hatte das größere Heer?«
    »Darius. Und es war 331.«
    Nazim zeigte noch einmal mit dem Daumen nach oben, ehe er im Nebel verschwand und den Wagen kontrolliert die abschüssige Straße hinunterschlittern ließ.
    Smith schlüpfte in die Skibindung und vergewisserte sich, dass die Batterien in seinem Lawinensuchgerät voll aufgeladen waren. »Bist du so weit?«, fragte er.
    »Absolut.«
    Smith deutete mit einem Kopfnicken auf die Schlucht. »Alter vor Schönheit.«

Kapitel fünfundsechzig
    ZENTRALIRAN
    29. November, 10:44 Uhr GMT + 3:30
     
     
    Sarie van Keuren blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Sie hatte die vergangenen elf Stunden in einem Raum verbracht, der an einen Schlafsaal erinnerte, doch an Schlaf war nicht zu denken. Die Gedanken an De Vries, Smith und den Parasiten reichten aus, um sie für den Rest ihres Lebens wach zu halten.
    Mehrak Omidi öffnete eine massive Stahltür, die wie all die anderen Türen aussah, durch die sie schon gegangen waren, und bedeutete ihr, einzutreten. Als sie zurückwich, packte er sie am Arm und schob sie hinein.
    Es war nur ein einfacher Konferenzsaal mit einem großen Tisch in der Mitte. Offenbar gab es nicht genug Stühle, sodass einige der Anwesenden vor den Wänden standen. Manche der Gesichter drückten eiskalte Entschlossenheit aus, in anderen erkannte sie jedoch eine mühsam unterdrückte Angst.
    Saries Blick war auf eine Plexiglaswand gerichtet, durch die man in einen kargen würfelförmigen Raum sah, in dem sich ein Mensch befand: Thomas De Vries.
    Als er sie

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