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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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harmlos aussieht, und wir arbeiten an einem Notfallplan ?«
    »Nein, das ist nicht alles. Wir sind in Kontakt mit dem iranischen Widerstand.«
    »Mit dem Widerstand? Sie meinen Farrokh?«
    »Nicht direkt. Es hat ein, zwei Gespräche mit Leuten gegeben, die behaupten, dass sie mit ihm zusammenarbeiten. Aber das läuft natürlich nicht über offizielle Kanäle, Colonel. Sie können sich vorstellen, was passiert, wenn herauskommt, dass wir mit dem Führer des iranischen Widerstands zu tun haben.«
    Howell hatte sein Glas weggestellt und trank nun direkt aus der Flasche. »Bei allem Respekt, Sir, aber das klingt, als wären Sie sich selbst nicht ganz sicher.«
    »Wir wissen eben nicht, ob wir auf diese Leute zählen
können. Sehen Sie, wir sind das Risiko eingegangen, ihnen mehr oder weniger offen zu sagen, was los ist, und wir haben sie gebeten, unserem Special-Forces-Team bei der Suche nach der Anlage zu helfen, in der Omidi den Parasiten vorbereitet.«
    »Wie haben sie reagiert?«
    »Sie haben Nein gesagt. Aber vielleicht akzeptieren sie einen Besuch des ermittelnden Arztes und seines britischen Begleiters.«
    »Sie akzeptieren es vielleicht ?«
    »Mehr kann ich nicht tun. Sie sind ziemlich misstrauische Kerle.«
    »Also, falls wir nicht vorher sterben, wollen Sie uns in den Iran schicken?«
    »Ja. Sie werden über die Türkei eingeschleust und treffen sich mit einer Einheit des Widerstands. Bringen Sie sie dazu, Ihnen zu vertrauen und Ihnen zu helfen, van Keuren zu finden. Dann kontaktieren Sie uns und sagen uns, was Sie herausgefunden haben.«
    Smith sah seinen Chef an. »Ist das alles?«
    »Ich weiß, wir erwarten verdammt viel von Ihnen, Jon. Und um ehrlich zu sein, wir rechnen nicht einmal damit, dass Sie Erfolg haben. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass Sie an Farrokh herankommen, kann es durchaus sein, dass er Sie für Spione hält und tötet.«
    »Und dann sterben eine Million Menschen«, sagte Smith.
    Klein schüttelte den Kopf. »Eine Million Amerikaner . Wir haben Pläne für einen Vergeltungsschlag ausgearbeitet – und ich kann Ihnen sagen, das wird nicht lustig.«
    »Mit wie vielen Opfern rechnen Sie im Iran?«
    »Nachdem wir ihre Streitkräfte ausgeschaltet haben, würden wir die größeren Städte zerstören und ihre Strom- und
Wasserversorgung lahmlegen. Die Opferzahlen lassen sich kaum schätzen, weil es so etwas in der Geschichte noch nie gegeben hat. Ich kann Ihnen aber sagen, dass in der Folge wahrscheinlich zehnmal mehr verhungern, verdursten oder an Krankheiten sterben würden als beim eigentlichen Angriff. Wenn wir nicht das Skalpell einsetzen können, dann muss es eben der Hammer sein.«

Kapitel dreiundsechzig
    ÜBER DEM ZENTRALIRAN
    27. November, 22:34 Uhr GMT + 3:30
     
     
    Sarie van Keuren spürte Omidis Blick auf sich, als sie mit einem Becher Wasser im Flugzeug nach hinten ging.
    »Thomas? Haben Sie Durst? Möchten Sie etwas trinken?«
    Der weißhaarige Arzt war an seinem Sitz festgeschnallt, er steckte außerdem in einer Zwangsjacke und war an den Füßen gefesselt. Es war ein absurdes Bild – der schwache alte Mann, den man wie einen gefährlichen Psychopathen oder Schwerverbrecher behandelte.
    Sie hatte schon einiges gesehen in ihrer Forschungsarbeit an Parasiten – und dennoch fiel es ihr schwer, zu glauben, was sie hier erlebte. Ihr Verstand sagte ihr, dass der Mensch im Tierreich keine Sonderstellung innehatte, doch tief in ihrem Inneren hatte sie sich ihren Glauben an eine Seele bewahrt. Es war erschreckend, mit ansehen zu müssen, wie sich die Seele regelrecht auflöste und dieser sanftmütige Mann zu einem Monster wurde.
    »Thomas?«
    Er starrte ausdruckslos auf den Sitz vor ihm, und sie schämte sich der Angst, die in ihr hochkam, als er sich ihr zuwandte. Da war nichts in seinen Augen, was darauf hindeutete, dass er sie erkannte oder auch nur als Mitmenschen betrachtete.
    Wie immer, wenn sie sich niedergeschlagen oder einsam fühlte, flüchteten sich ihre Gedanken in die Wissenschaft. Wie funktionierte dieser Parasit? Welche Gehirnregionen
griff er an? Wie schnell vermehrte er sich? War diese Teilnahmslosigkeit der erste Schritt auf dem Weg zu einem Wesen, das keine Skrupel mehr kannte?
    »Wir sind gleich da«, sagte Omidi. »Setzen Sie sich hin.«
    Sie sah ihn wütend an, doch sein Gesicht blieb starr wie eine Maske – fast wie das des armen Thomas. Manche Leute brauchten dazu gar keinen Parasiten. Sie wurden von allein zum Monster.
     
    Sie waren wahrscheinlich

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